Gleich mehrere alte Zöpfe schneidet Apple mit den neuen iMacs ab. Zunächst verabschiedet man sich vom Seitenformat 16:10 bei den Displays und setzt fortan auf das modische 16:9-Format. Des weiteren bricht Apple - zumindest beim iMac-Top-Modell - mit der alten Tradition, Notebook-Prozessoren in den All-in-One-Macs einzusetzen.
Und der Intel Core i5 750, der im Flaggschiff seinen Dienst tut, ist ein waschechter Desktop-Prozessor. Mit vier CPU-Kernen, acht Megabyte Cache, den sich alle vier Kerne teilen und dem dynamischen CPU-Takt der Nehalem-Mikroarchitektur soll der Rechenknecht die Leistung der preiswerteren iMacs deutlich übertreffen.
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Leistung
Im Test bestätigt sich diese Aussage jedoch nur teilweise. Vier Rechenkerne liefern eben nicht in allen Fällen die doppelte Leistung von zwei Kernen. Da nach wie vor die Software hauptverantwortlich dafür ist, ob und wie die Rechenlast auf die vorhandenen Kerne verteilt wird, schwanken die Ergebnisse stark, je nach gemessener Anwendung.
iTunes setzt beispielsweise beim Kodieren von Musik ins MP3-Format maximal zwei Kerne ein. Daher messen wir gegenüber den Core-2-Duo-iMacs kaum einen Vorteil. Ganz anders sieht das aber in Final Cut Pro aus. Beim Rendern von Video-Effekten benutzt die Schnittsoftware alle vorhandenen Rechenkerne und erreicht somit tatsächlich die doppelte Geschwindigkeit des Core-2-Duo-Modells. Und das trotz geringerer Taktfrequenz. Ebenso beim 3D-Rendern in Cinema 4D. Hier zeigt sich die volle Leistungsfähigkeit der aktuellen Intel-Nehalem-Architektur.
Das iMac-Top-Modell kommt nicht nur mit einer schnelleren CPU, auch beim Grafikchip greift Apple eine Etage höher in die Schublade. Der ATI Radeon HD 4850 hängt den ohnehin schon flotten Radeon HD 4670, den Apple in den preiswerteren iMac-Konfigurationen einsetzt, noch einmal deutlich ab. Erstmals messen wir in Doom 3 über 190 Bilder pro Sekunde, das ist Rekord.
Bei der Gesamtleistung, die sich aus 20 CPU- und grafiklastigen Messungen zusammensetzt, liegt der iMac sogar knapp vor dem aktuellen Mac Pro mit 2,26 Gigahertz Takt. Wohlgemerkt: der Mac Pro arbeitet hier mit zwei Vierkern-Prozessoren, also insgesamt mit acht Kernen.