Citrix-Manager Peter Goldbrunner

"Das Internet wird zur Kontext-Maschine"

26.06.2012
Wie sich BoyD- und Cloud-Modelle auf die Virtualisierungsstrategien der Unternehmen auswirken, und worauf sich Reseller einstellen müssen, erläutert Peter Goldbrunner, Director Channel Sales Germany bei Citrix, im Interview mit ChannelPartner.
Peter Goldbrunner, Director Channel Sales Germany bei Citrix
Peter Goldbrunner, Director Channel Sales Germany bei Citrix
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Wie sich BoyD- und Cloud-Modelle auf die Virtualisierungsstrategien der Unternehmen auswirken, und worauf sich Vertriebspartner einstellen müssen, erläutert Peter Goldbrunner, Director Channel Sales Germany bei Citrix, im Exklusiv-Interview mit ChannelPartner.
CP: Inwiefern trägt die Virtualisierung dazu bei, die Einbindung mobiler Endgeräte und Bring-your-Own-Device-Modelle (ByoD) zu erleichtern und den Weg in die Cloud zu ebnen?

Peter Goldbrunner: Immer wieder bestätigen unabhängige Studien, dass 70 bis 80 Prozent der gesamten IT-Kosten ausschließlich durch fortlaufendes Management und die Administration verursacht werden. Dort, wo jedoch virtuelle Desktops und Thin Clients zum Einsatz kommen, fällt ein Großteil dieses Aufwands entsprechend weg oder lässt sich zumindest weitgehend standardisieren und automatisieren
Dass auch Bring-Your-Own-Programme ihren Teil zur Kosteneinsparung betragen, konnten wir erst kürzlich bei uns im Haus beobachten: Citrix hat bereits drei Jahre nach der Einführung seiner internen BYO-Initiative die IT-Kosten weltweit um 20 Prozent gesenkt. Denn die teilnehmenden Mitarbeiter pflegen ihre selbst angeschafften Geräte weitgehend eigenständig.
Der Weg in die Cloud wird durch Virtualisierung insofern erleichtert, als dass sich entsprechende Dienste nahtlos in die eigene Infrastruktur integrieren lassen. Viele unserer Kunden setzen bei ihren Projekten von vornherein auf diesen ganzheitlichen Ansatz, um für künftige Entwicklungen gewappnet zu sein. Denn Citrix ermöglicht etwa die Verbindung von internen - also ausschließlich im Unternehmen genutzten - und externen Cloud-Architekturen. Mit der Citrix CloudPlatform geben wir Cloud-Anbietern beispielsweise eine umfassende Palette an Infrastruktur-Komponenten an die Hand. Damit lassen sich Cloud-basierte Services einheitlich und somit effizient hosten, verwalten und bereitstellen.

CP: Virtualisierungs-Anbieter sagten schon 2009: Das wird das große Jahr der Dekstop-Virtualisierung". Bislang aber hat sich die Technologie noch nicht auf breiter Basis durchgesetzt. Weshalb?

Goldbrunner: Vielleicht war diese Aussage 2009 etwas verfrüht. Allerdings liegt ein gewisser Optimismus in der Natur der Sache, wenn man von einer Technologie überzeugt ist. Wenn wir uns die Entwicklung ansehen, dann ist das auch begründet. Eine Studie, die wir Anfang des Jahres veröffentlicht haben, zeigt das deutlich: Die Desktop-Virtualisierung wird immer breiter eingesetzt. Weit über 80 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland ziehen den Einsatz der Technologie bis 2013 in Erwägung.
Mit der Verbreitung von Cloud-Lösungen wird sich dieser Trend meiner Meinung nach noch verstärken.
Auf der anderen Seite wird Desktop-Virtualisierung manchmal mit "VDI" gleichgesetzt, also ein komplettes Betriebssystem mit Anwendungen zu virtualisieren und den Anwendern zur Verfügung zu stellen. Dieses Szenario ist nicht immer das passende oder stellt eine günstigere Alternative zu dem dar, was die Kunden heute benötigen. Für Citrix ist VDI eine Lösungsmöglichkeit innerhalb der Desktop-Virtualisierung, neben der Anwendungs-virtualisierung, dem Anwendungs-Streaming oder der Client-Virtualisierung.

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