Erfindungsgeist

Ungewöhnliche Projekte rund um den Raspberry Pi

24.01.2015
Von David Wolski

Gehäuse aus dem Drucker

Den Raspberry Pi als nackte Platine zu betreiben, ist nur in frühen Stadien eines DIY-Projekts praktikabel. Früher oder später braucht die Platine ein passendes Gehäuse. Entweder ein selbst gebautes oder eine fertiges Case, das Aussparungen für alle Anschlüsse hat und sich damit universell verwenden lässt.

Ein Gehäuse als PDF einfach ausdrucken: Aus Pappe lässt sich diese Einfassung namens "Punnet" für den Raspberry Pi anfertigen, um die Platine vorerst provisorisch zu verstauen.
Ein Gehäuse als PDF einfach ausdrucken: Aus Pappe lässt sich diese Einfassung namens "Punnet" für den Raspberry Pi anfertigen, um die Platine vorerst provisorisch zu verstauen.
Foto: Dexter Industries

Daneben gibt es auch Bausätze von Gehäusen für jeden Anspruch. Die mit Abstand einfachste Form ist die faltbare Verkleidung "Punnet", die jeder selbst aus stabilem Karton oder auch Blech herstellen kann. Eine Vorlage als PDF dazu gibt es auf dieser Webseite. Wer über die Möglichkeiten eines Laser-Cutters verfügt, kann das praktische Acryl-Gehäuse von Build-to-Spec selbst nachbauen. Die CAD-Daten gibt es dort in mehreren Formaten zum Download.

Kickstarter und Raspberry Pi

Die Entwicklung von Ergänzungen, Modulen und Zusatz-Boards rund um den Raspberry Pi ist auch bei Kleinserien nicht ohne Grundkapital möglich. Für kleine Firmen mit nur einem oder zwei Entwicklern sind auch einige Tausend Euro eine stolze Summe. "Schwarmfinanzierung" lautet das Zauberwort, um von einer losen Interessengemeinschaft potenzieller Anwender Geld zu bekommen. Zur größten Plattform für Schwarmfinanzierung ist in den letzten vier Jahren Kickstarter aufgestiegen. Spiele, Home-Entertainment und DIY-Projekte haben sich darüber teils mit enormen Erfolg Startkapital geholt.

Kano: Bis auf den Bildschirm umfasst das über Kickstarter finanzierte Einsteigerset alles, um einen Computer mit dem enthaltenen Raspberry Pi zusammenzusetzen. Der Preis liegt bei 99 US-Dollar.
Kano: Bis auf den Bildschirm umfasst das über Kickstarter finanzierte Einsteigerset alles, um einen Computer mit dem enthaltenen Raspberry Pi zusammenzusetzen. Der Preis liegt bei 99 US-Dollar.
Foto: kano.me

Schwarmfinanzierung funktioniert auch für den Raspberry Pi, und mehrere bekannte Ergänzungen für den Ein-Platinen-Computer haben das Startkapital über Kickstarter bekommen: das vorgestellte Zusatz-Board Brick Pi für Lego-Mindstorms beispielsweise, das dort umgerechnet über 90.000 Euro sammeln konnte. Mit über 300 000 Euro hat das transportable 9-Inch-Display HDMIPi, das Mitte 2014 ausgeliefert wird, auch sein Finanizerungsziel mehr als erreicht. Das Einsteigerset "Kano" konnte sich ebenfalls über Kickstarter realisieren. Es kombiniert einen Raspberry Pi Modell B mit Gehäuse, simpler Gummitastatur plus Touchpad, Speicherkarte, WLAN-Dongle und Lautsprecher in einem unkomplizierten Bausatz, der sich bestens für Schulen eignet.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der ChannelPartner-Schwesterpublikation PC-Welt.

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