Erfindungsgeist

Ungewöhnliche Projekte rund um den Raspberry Pi

24.01.2015
Von David Wolski

Brew Pi: Automatisiert Bier brauen

Ein ausgefallenes Projekt, das mit Hilfe des Raspberry Pi realisiert wurde, ist die Brau- Vorrichtung Brew Pi: Es handelt sich um einen Aufbau, um für den Eigenbedarf Bier zu brauen und dabei den Fermentierungsprozess in einer streng temperaturgeregelten Umgebung auf 0,1 Grad genau zu kontrollieren. Brew Pi besteht aus einer Kombination von einem Arduino-Mikro-Controller, einem Raspberry Pi und mehreren Sensoren.

Hobby-Brauerei: Ein Mikro-Controller behält die Sensoren der Fermentierung im Blick, und ein Raspberry Pi sorgt für die richtige Temperatur während des Brauens.
Hobby-Brauerei: Ein Mikro-Controller behält die Sensoren der Fermentierung im Blick, und ein Raspberry Pi sorgt für die richtige Temperatur während des Brauens.
Foto: http://brewpi.com

Der Braubehälter befindet sich in einem modifizierten Kühlschrank mit regelbarer Temperatur. Ein LCD gibt die aktuellen Temperaturen aus, die zur Auswertung auch aufgezeichnet werden. Der Raspberry Pi dient hier als Kommandozentrale, zur Aufzeichnung der Logfiles und zur Ausgabe des Fortschritts über einen Webserver, währen der Arduino die Temperatursensoren ausliest und Heizung sowie Kühlaggregat steuert. Die Temperaturkontrolle läuft unabhängig nur auf dem Arduino, während der Raspberry Pi zur Änderung und Überwachung des Brauvorgangs dient.

Auf http://brewpi.com haben die Hobby-Braumeister hinter dem Projekt einen Webshop für Boards zum Raspberry Pi und Arduino aufgemacht. Ein englischsprachiges Wiki unter http://wiki.brewpi.com liefert dazu Teilelisten, Anleitungen mit Bauplänen und Vorschläge von erfolgreichen Anwendern, die ihre Brew- Pi-Setups vorstellen.

Der komplette Aufbau erfordert die Modifikation eines Kühlschranks zum Heizen und Kühlen eines Braubehälters, und dies ist der anspruchsvollste Teil des Projekts.

Brick Pi Schnittstelle zu Lego Mindstorms

Mit Mindstorms hat Lego eine Produktserie im Programm, die einen spielerischen Einstieg in das Thema Robotik ermöglicht. Diese Lego-Bausätze bestehen aus Lego-Bausteinen, einem programmierbaren Controller, an den Sensoren und Motoren angeschlossen werden, sowie einer Entwicklungsumgebung für Windows und Mac-OS zur Programmierung über ein visuelles Menüsystem. Lego pflegt Mindstorms seit zehn Jahren und stellte im letzten Jahr vor dem Weihnachtsgeschäft mit EV3 die dritte Generation des Baukastensystems vor.

Lego Mindstorms mit dem Raspberry Pi als Schaltzentrale: Das Modul Brickpi vereinigt die Robotik-Plattform von Lego über eine separate Aufsteck-Platine mit dem Raspberry Pi.
Lego Mindstorms mit dem Raspberry Pi als Schaltzentrale: Das Modul Brickpi vereinigt die Robotik-Plattform von Lego über eine separate Aufsteck-Platine mit dem Raspberry Pi.
Foto: Dexter Industries

Der Raspberry Pi wird mit dem Zusatzboard Brick Pi zu einem mächtigen, inoffiziellen Ersatz für den Controller von Lego. Brick Pi wurde von der kleinen US-Firma Dexter Industries nach einer erfolgreichen Finanzierungskampagne auf Kickstarter entwickelt und liefert Anschlüsse für bis zu fünf Sensoren und vier Motoren von Lego Mindstorms NXT und EV3. Das Board verbindet sich huckepack mit der Stiftleiste des Raspberry Pi und wird über ein gemeinsames Akku-Pack mit Strom versorgt. Für die Verbindung mit den Lego-Steinen gibt es ein passendes Gehäuse. Der Controller von Lego ist nicht nötig, die Ansteuerung der Lego-Robotik gelingt so allein mit dem Raspberry Pi, und als Programmiersprachen können Python 2, Scratch und C dienen. Die Projektwebseite http://www.dexterindustries.com stellt den Brick Pi und seine Fähigkeiten vor, und eine Preisübersicht zu den verschiedenen Sets gibt es auf http://www.dexterindustries.com/ BrickPi.html. Da beim Versand aus den USA noch Gebühren für den deutschen Zoll fällig werden, ist Amazon Deutschland eine bessere Quelle für den Kauf. Den Brick Pi gibt es dort (falls verfügbar) in der Basic-Variante ab 85 Euro.

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