Lapse Pi: Zeitraffer-Steuerung
Was passiert, wenn sich der Raspberry Pi und ein professioneller Fotograf mit Elektronikbegeisterung treffen, zeigt das Projekt von David Hunt. Das "Lapse Pi" genannte Projekt dokumentiert David Hunt mit beeindruckenden Demovideos im Detail. Ambitionierte Bastler finden bei ihm auch Schaltpläne und Beispielcode zur Steuerung. Der Mini-PC kommt hier als programmierbarer Mikro-Controller zum Einsatz, um bewegte Zeitrafferaufnahmen zu steuern.
Die Kamera sitzt dabei auf einem Dolly und wird mittels Keilriemen langsam und schrittweise entlang von Schienen gezogen. Dem Raspberry Pi kommen hier gleich mehrere Ausgaben zu: Es betätigt in Intervallen den Selbstauslöser der Kamera über die GPIO-Pins der Platine und steuert zusätzlich den Motor unter dem Dolly, um es langsam über die Schienen gleiten zu lassen. Da alles transportabel sein soll, erfolgt die gesamte Stromversorgung über ein Akku-Pack mit acht AA-Batterien, das direkt unter dem Dolly angebracht ist. Als Antrieb dient ein Elektromotor mit 12 V (DC) und hohem Drehmoment. Der Motor ist stark genug, um den gesamten Schlitten mit Kamera, Objektiv und Akku-Pack in einer Ebene über die Schienen zu ziehen. Für Steigungen ist die Motorleistung zwar nicht ausreichend - dies ist aber kein Hindernis, wenn der Schlitten mittels Seilzug ein Gegengewicht am höheren Ende der Schienen bekommt. Ein HD-Video von den Ergebnissen, die David Hunt mit dem Lapse Pi erzielte, ist auf Youtube zu bewundern.
Pi Pad: Selbstbau-Tablet im Holzkasten
Das Tablet "Pi Pad" steckt in einem Gehäuse aus Sperrholz und Kohlefaser, um ein Raspberry Pi Modell B mit einem 10-Inch-Touchscreen und einem Akku zu 10.000 mAh zu kombinieren. Was dem Macher Michael Castor bei der Realisierung des ehrgeizigen Projekts zugute kam, ist seine hauptberufliche Anstellung in der Werkstatt des US-Magazines "Make". Und so war es auch kein Problem, für den exakten Birkenholzrahmen des Tablets eine CNC-Fräse aufzutreiben.
Die anderen verwendeten Komponenten sind teilweise angepasste Standardbaugruppen. So ist der kapazitive Touchscreen über LVDS (Low Voltage Differential Signaling) und einen Adapter mit dem Raspberry Pi verbunden. Damit der Raspberry Pi in das flache Gehäuse passt, musste noch der Ethernet-Port von der Platine gelötet werden. Ein Manko des Raspberry Pi ist, dass er keinen Verstärker für den Kopfhörerausgang auf der Platine besitzt, und das Audiosignal ist für Kopfhörer in belebten Umgebungen zu leise. Im Gehäuse steckt deshalb noch ein edler Fiio-E5-Kopfhörer-Verstärker. Der Akku hält bis zu sechs Stunden durch. Unter den Linux-Dsitributionen für den Raspberry Pi funktionieren nicht alle grafischen Programme mit Touchscreen, deshalb ist bisweilen noch der Anschluss einer Maus und die Verwendung einer Bluetooth-Tastatur nötig. Eine Teileliste und einige Bilder vom Zusammenbau finden sich auf der Webseite von Michael Castor.