Softwareseitiges Stripeset dynamischer Datenträger
Eine weitere Besonderheit der iSCSI-Volumes und ihrer Eigenschaft, als logische Laufwerke zur Verfügung zu stehen, ist die Möglickeit, mehrere davon per Windows eigenem Software RAID einbinden zu können.
Das folgenden Beispiel soll veranschaulichen, wie man beispielsweise mehrere TeraStations und deren Kapazitäten zu einem RAID System im eigentlichen Rechner oder Server zusammenfassen kann, um mit Hilfe des LVM, des Logical Volume Managers, eine Gesamtkapazität an Speicherplatz einbinden zu können, die mit normalen Mitteln nicht erreichbar wäre.
Rein theoretisch beherrscht der LVM von Windows bis zu 32 Datenträger, die als Stripeset eingebunden werden können. Nehmen wir weiter an, wir hätten die gleiche Anzahl iSCSI TeraStations mit jeweils 4 Terabyte im RAID 0 verfügbar. Daraus würde sich ergeben, dass nun per iSCSI Initiator 32 x 4 TB = 128 Terabyte Festplattenplatz eingebunden werden könnten. Dies würde nun über Gigabit Ethernet erfolgen, da man ansonsten den Platz für 128 Einzelfestplatten im eigenen Rechner benötigen würde.
Das ist allerdings nur ein theoretischer Maximalwert. Eine Konstruktion mit 32 TeraStations im RAID-0-Verbund, die intern auch noch als RAID 0 betrieben werden, brächte ein enorm hohes Datenausfallrisiko mit sich. Wäre nämlich nur eine der 128 Festplatten defekt, könnte man auf den kompletten Datenbestand nicht mehr zugreifen.
Konvertierung in dynamische Datenträger
Werden nun mindestens zwei Volumes per iSCSI Initiator eingebunden, erscheint beim Aufrufen der Datenträgerverwaltung automatisch der "Assistent zum Initialisieren und Konvertieren von Datenträgern":
Mehr Informationen zu dynamischen Datenträgern findet man bei Microsoft TechNet unter http://technet2.microsoft.com/windowsserver/de/library/354e5163-f388-4354-984c-ea4e4206694c1031.mspx?mfr=true
oder, etwas leichter verständlich, unter "FAQ - Dynamische Datenträger": http://www24.brinkster.com/thorsten123/faq/partitionieren/win2000/dynDaten.htm
Nach dem Starten des Assisstenten werden die gefundenen Volumes aufgelistet und angezeigt:
Nach Auswahl der in das spätere Stripeset einzubindenden Volumes, müssen diese noch ausgewählt werden zur nun anstehende Konvertierung in dynamische Datenträger:
Der Assistent endet mit einer Zusammenfassung, "Fertig stellen" konvertiert.
Erzeugen eines Stripesetvolumes
Windows XP Professional ist in der Lage, ein softwareseitig gesteuertes Stripeset, ein RAID 0, erzeugen und verwenden zu können. Nach der Konvertierung der iSCSI-Volumes in dynamische Datenträger erfolgen die weiteren Schritte per Datenträgerverwaltung:
Anders als im Screenshot von Seite 11 sieht man nun die beiden Datenträger 2 und 3 als "Dynamisch" bezeichnet und nicht mehr, wie zuvor ein einzelner, als "Basis".
Ein Rechtsklick auf den Datenträger 2 zeigt nun auch einen anderen Kontextinhalt, nun als "Neues Volume..." bezeichnet:
Auch hier startet wieder ein Assistent, der durch die Erstellung eines neuen Volumes führt. Die folgenden Screenshots sind nicht im Einzelnen erläutert, da deren Inhalt selbsterklärend ist.
Ziel der Einrichtung des neuen Volumes ist es, am Ende ein Stripeset, ein RAID 0, über zwei per iSCSI Initiator eingebundene Volumen im Netzwerk zu haben.
Nachdem der Assistent zum Erstellen neuer Volumes seine Arbeit erledigt hat, findet sich nun in der Datenträgerverwaltung ein anderes Bild. Beide Kapazitäten sind als Stripesetvolume eingebunden und verfügen nun über insgesamt die doppelte Kapazität, erkennbar in der oberen Hälfte des rechten Bereiches. Die Formatierung erfolgt im Hintergrund:
Innerhalb eines Microsoft Windows XP Professional sind nur einfache, übergreifende oder Stripesetvolumes möglich.
Nur den Betriebssystemen Microsoft Windows 2000 Server, Advanced Server und Datacenter Server ist es möglich, auch RAID 5 oder gespiegelte Volumes erzeugen zu können. (haf)