Wer heute seine Kunden im Web schlecht bedient, verliert sie an die Konkurrenz. Spezialisten führender Internet-Agenturen erklären anhand von elf Tipps, wie Sie ihre Firmenwebsite kundenfreundlicher gestalten können.
Eine Firmenwebsite zu betreiben ist heute absolute Pflicht. Sie rechnet sich allerdings nur dann, wenn sowohl bestehende als auch potenzielle Kunden und Partner darin einen Nutzen für sich entdecken. Vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hat man aber häufig den Eindruck, dass sie ihre Web-Angebote eher für sich erstellen als für ihre Kunden. Viele nutzen das Internet immer noch als Medium für die reine Selbstdarstellung - an den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen ihrer potenziellen Besucher vorbei.
Interaktion schafft Wettbewerbsvorteile
Um Wettbewerbsvorteile im Web zu schaffen, reicht heute die reine Präsentation des Unternehmens nicht mehr aus. In Zeiten von Xing, Facebook, Twitter und Co. können sich Firmen es nicht länger leisten, die eigene Homepage nur als Online-Visitenkarte zu nutzen, auf der bloß die Firma und ihre Produkte dargestellt werden. Anja Rau, Usability-Expertin und Spezialistin für Neue Medien und Internet-Marketing bei der ING DiBa AG, bringt es auf den Punkt: "Die Zeit der Online-Visitenkarten ist längst vorbei. Eine Website sollte mehr können und wollen, als 'Ich bin auch hier' zu rufen - nämlich attraktiven Content und relevante Interaktionsmöglichkeiten bieten".
Das Web 2.0 bietet dazu viele Möglichkeiten, eine direkte und wirkungsvolle Interaktion zwischen dem eigenen Unternehmen und seinen Kunden und Partnern zu gestalten. Wenn die Firmen-Website als Kommunikations- und Interaktionsmedium begriffen wird, erschließen sich Betrieben zahlreiche Chancen, Kunden ans Unternehmen zu binden und Neue zu gewinnen, eine Marke zu etablieren, die Marktnähe zu erhöhen, sowie interne und externe Geschäftsprozesse zu optimieren.
11 Tipps für die bessere Online-Präsenz
Im Folgenden erläutern Spezialisten führender deutschen Internet-Agenturen, was Sie beachten sollten, um ihre Firmenwebsite benutzerfreundlicher und damit kundenfreundlicher gestalten zu können:
- So optimieren Sie ihre Firmenwebsite
Wer heute seine Kunden im Web schlecht bedient, verliert sie an die Konkurrenz. Spezialisten führender Internet-Agenturen erklären anhand von elf Tipps, wie Sie ihre Firmenwebsite kundenfreundlicher gestalten können. - 1. Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt:
Jeder einzelne Besucher Ihrer Online-Präsenz sollte möglichst das Gefühl haben, die Website spricht nur ihn an. Dies erreicht man bei Textinhalten etwa durch einen gewissen Sprachstil oder beim Design durch ein bestimmtes Gestaltungskonzept, mit dem sich der Nutzer sofort identifizieren kann. - 2. Unterstützen Sie die Firmenidentität durch mediengerechtes Design:
Für eine Unternehmenswebsite ist es wichtig, das Corporate Design mediengerecht anzuwenden und zu erweitern. Die Zutaten für eine Online-Präsenz mit "positiver Ausstrahlung" liegen in Design-Fragen, etwa in der Farbwahl und -Zusammenstellung. Begnügen Sie sich aber nicht damit, dass Sie ein Design "schön" oder "passend zu uns" finden. Design ist kein Selbstzweck. - 3. Bleiben Sie ehrlich und glaubwürdig:
Das Vertrauen zu einem Internet-Anbieter entscheidet maßgeblich, ob eine Online-Bestellung beziehungsweise eine erste Kontaktaufnahme erfolgt oder eben nicht. Ein eher unbekannter Anbieter aus dem Mittelstand sollte indes versuchen, Vertrauen aufzubauen durch die Schaffung einer attraktiven "Web-Persönlichkeit". Dabei gilt: Glaubwürdigkeit ist Trumpf. - 4. Begreifen Sie Usability als Schlüssel zum Erfolg:
Würden Sie bei einem Händler einkaufen, dessen Produkte schwer zu finden und schlecht gekennzeichnet, Preise kaum zu ermitteln sind und zudem weit und breit kein Verkäufer zu sehen ist? Wahrscheinlich nicht. Aus diesem Grund stellt "Web Usability" einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren für einen Web-Auftritt dar und wird von Experten oft als Schlüssel zur Online-Transaktion bezeichnet. - 5. Bieten Sie zielgruppenspezifischen Content an:
Web-Experten heben bei der Frage des richtigen Web-Inhalts eines hervor: Der Content sollte in jedem Falle auf die Bedürfnisse der verschiedenen Nutzergruppen zugeschnitten sein. Hier empfehlen sie daher, immer wieder die Perspektive der Besucher einzunehmen und nicht nur aus der Firmensicht heraus den Content zu entwickeln. - 6. Begreifen Sie Ihre Website als mächtiges Kommunikationstool:
Anders als bei Großunternehmen, die durch ihre Web-Auftritte ihre Marken etablieren wollen, stehen bei den Mittelständlern in erster Linie die Produkte und Dienstleistungen im Vordergrund, mit denen der jeweilige Markt optimal bedient werden soll. Servicequalität und Relevanz der Inhalte sollten daher der Maßstab für alle Maßnahmen auch im Web sein, zum Beispiel im Bezug auf den Content, Interaktions- und Kontaktmöglichkeiten, sowie Feedbackzeiten. - 7. Erläutern Sie komplexe Sachverhalte mittels Rich-Media:
Der Einsatz von Rich-Media lohnt sich nach Einschätzung der Experten immer dann, wenn es die Ziele der Website wirklich unterstützt. Das beginnt bei der Emotionalisierung und endet bei der Produktpräsentation oder der Verdeutlichung komplexer Abläufen oder Zusammenhängen. So werden mit einer illustrierenden Animation komplexe Sachverhalte einfacher vermittelt als durch seitenlange Textbeschreibungen. - 8. Optimieren Sie die Suchfunktion:
Nach Angaben vom DMC-Experten Truckenmüller werden in vielen E-Commerce-Systemen mehr als die Hälfte der Transaktionen über eine erfolgreiche Suchanfrage eingeleitet. Eine effektive Suchfunktion ist aber immer sinnvoll, selbst wenn keine Produkte online verkauft werden. - 9. Optimieren Sie Ihre Website für Suchmaschinen:
Für den Erfolg eines Internet-Auftritts ist es auch entscheidend, diesen nicht nur für Menschen, sondern auch für Suchmaschinen zu optimieren. Denn in den unendlichen Weiten des Internets muss Ihre Homepage zunächst mal gefunden werden. Sie können mittels verschiedener Maßnahmen aktiv dazu beitragen, dass Ihre Website schneller gefunden wird als die von der Konkurrenz. Das Zauberwort heißt dabei "SEO" (Search Engine Optimization). - 10. Aktualisieren Sie den Content regelmäßig:
Eine Firmen-Homepage ist nie fertig. Mit Hilfe von Usability-Tests können Sie an Hand von Layouts und Klick-Dummys die Schwachstellen und Optimierungspotentiale Ihrer Website identifizieren und im weiteren Verlauf umsetzen. Darüber hinaus können Sie auf die Web-Statistiken zurückgreifen, um das Verhalten Ihrer Besucher zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Web-Angebots einzuleiten. - 11. Machen Sie Ihre Website Smartphone-freundlich:
Wenn Sie Ihre Website-Statistiken verfolgt haben, haben Sie mit größter Wahrscheinlichkeit selbst bemerkt, dass immer mehr Besucher auf Ihre Website mobil zugreifen. Insofern ist es heutzutage auch erforderlich, den Content und das Web-Design für mobile Endgeräte wie iPhone, iPad, Android, Blackberry und so weiter zu optimieren und anzupassen.
Teaser-Bild: Fotolia, Paul Pirosca