Mini-PCs

So finden Sie das richtige Modell

28.07.2023
Von Thorsten Eggeling

Ethernet und WLAN

Für besonders schnellen Datentransfer kann man einen PC mit 10-Gigabit- Ethernet aufrüsten. Das lohnt sich aber nur, wenn die Festplatten mit diesem Netzwerktempo mithalten.
Für besonders schnellen Datentransfer kann man einen PC mit 10-Gigabit- Ethernet aufrüsten. Das lohnt sich aber nur, wenn die Festplatten mit diesem Netzwerktempo mithalten.

Aktuelle PCs und Notebooks verfügen durchweg über Gigabit-Ethernet. In der Praxis sind Transferraten von circa 100 MB pro Sekunde erreichbar. Beim Kopieren vieler kleiner Dateien bricht die Übertragungsrate deutlich ein. Mit einer SSD laufen die Daten meist flüssiger durch das Netzwerk. Schnellere Ethernet-Adapter mit 2,5 oder 10 Gigabit sind in einigen NAS zu finden und als Netzwerkkarten für den PC. Sie versprechen mehr Geschwindigkeit, setzen aber einen dazu passenden Router oder Switch voraus. Eine Magnetfestplatte liefert jedoch nur um die 120 MB/s, weshalb sich Multi-Gigabit erst beim Einsatz von SSDs oder bei Festplatten in einem Raid-0-Verbund lohnt.

Sollte kein Ethernet-Kabel verfügbar sein, lässt sich auch das WLAN nutzen. Bei optimaler Aufstellung in der Nähe des WLAN-Routers sollte die Geschwindigkeit ausreichen. Wer einen Wi-Fi-6-Router und dazu passenden WLAN-Adapter besitzt, kann über das Funknetzwerk theoretisch 1201 MBit/s abrufen. In der Praxis bleiben davon unmittelbar neben dem Sender um die 730 MBit/s übrig, bei größerer Entfernung sinkt die Übertragungsrate deutlich. Mit Routern und WLAN-Adaptern, die mit älteren Standards arbeiten, lassen sich oft nur um die 100 MBit/s erreichen. WLAN ist daher für einen Server im Vergleich zu Gigabit-Ethernet eher eine Notlösung.

Festplatten und SSDs

Mehr Speicherplatz: Externe USB-Festplatten im 2,5-Zoll-Format gibt es zurzeit mit bis zu 5 TB. Die Geräte sind ausreichend schnell und leise, die Leistungsaufnahme ist gering.
Mehr Speicherplatz: Externe USB-Festplatten im 2,5-Zoll-Format gibt es zurzeit mit bis zu 5 TB. Die Geräte sind ausreichend schnell und leise, die Leistungsaufnahme ist gering.

Ähnlich wie Notebooks, bieten Mini-PCs oft nur Platz für eine Festplatte oder SSD im 2,5-Zoll-Format. Die Speicherkapazität ist damit zur Zeit auf 5 TB beschränkt. Ein Tower- PC kann meist vier oder mehr 3,5-Zoll-Festplatten jeweils mit bis zu 18 TB aufnehmen. Das genügt sicher auch als Backupspeicher für mehrere PCs. Viele große Festplatten treiben aber die Stromrechnung in die Höhe und erhöhen den Geräuschpegel. An Notebooks, Mini-PCs und Ein-Platinen-Computer lassen sich externe Laufwerke über USB anschließen. In der Regel sind Ports nach dem Standard USB 3.0 verfügbar (neue Bezeichnung USB 3.2 Gen 1), die bis zu 5 GBit/s liefern. In der Praxis sind das um die 450 MB/s, was auch für mehrere USB-Festplatten ausreicht.

Beim Raspberry Pi 4 hat man keine Wahl. Das Gerät bietet für die Laufwerke nur USB-Buchsen. Auf dem Banana Pi M2U oder Odroid H3+ befinden sich auch SATA-Anschlüsse, was eine flexiblere Ausstattung ermöglicht. Die Stromversorgung erfolgt über ein SATA-Adapterkabel. Bei den ansonsten sparsamen Geräte steigt durch externe Festplatten die Leistungsaufnahme um einige Watt.

Ein-Platinen-Computer starten das Betriebssystem von einer SD-Karte. Man sollte auf gute Qualität von einem Markenhersteller achten, damit die Karte eine ausreichende Geschwindigkeit bietet und zuverlässig arbeitet. Der Kartenslot des Raspberry Pi ist eine Schwachstelle. Vor allem nach längerer Benutzung kommt es manchmal zu Abstürzen des Systems oder zu Start problemen, die auf mangelhafte Kontakte des Lesegerätes zurückzuführen sind. Bei USB-Sticks treten diese Fehler nicht auf. Allerdings blockiert man damit einen USB-Anschluss.

Kühlung und Gehäuse

Kühler Raspberry Pi: Der Kühlkörper dient hier zugleich als Gehäuse. Beim Raspberry Pi 4 ist ausreichende Kühlung damit auch unter hoher Last gewährleistet.
Kühler Raspberry Pi: Der Kühlkörper dient hier zugleich als Gehäuse. Beim Raspberry Pi 4 ist ausreichende Kühlung damit auch unter hoher Last gewährleistet.

Für Celeron und ARM-CPUs reicht auch unter Volllast eine passive Kühlung aus. Zur effektiven Wärmeabfuhr kommen am besten großflächige Kühlkörper zum Einsatz. Bei der Zotac ZBOX CI331 Nano dient das gesamte Gehäuse der geräuschlosen Kühlung. Intel verbaut in der NUC-Serie kleine Lüfter, die nicht oft anspringen und deren Drehzahl geregelt ist. Unter Last kann das Gerät aber unangenehme Geräusche produzieren.

Odroid H3+ wird mit einem voluminösen Kühlkörper ausgeliefert, das vom Hersteller angebotene passende Gehäuse lässt sich mit einem 92-mm-Lüfter versehen. Beim Raspberry Pi 4 gibt es kleine Kühlkörper als Zubehör, die man auf die Chips klebt. Effektiver sind große Kühlkörper, die alle Chips auf der Ober- und Unterseite abdecken. Ein zusätzliches Gehäuse ist nicht mehr notwendig. Gehäuse mit einem kleinen Lüfter sind aufgrund der Geräuschentwicklung nicht zu empfehlen.

Odroid H3+ im Gehäuse: Damit die CPU kühl bleibt, empfiehlt der Hersteller ein Gehäuse mit aufgesetztem Lüfter für die Abfuhr der Wärme aus dem Gehäuse.
Odroid H3+ im Gehäuse: Damit die CPU kühl bleibt, empfiehlt der Hersteller ein Gehäuse mit aufgesetztem Lüfter für die Abfuhr der Wärme aus dem Gehäuse.

(PC-Welt)

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