Notebook-Ersatz

Samsung Galaxy Tab Pro S im Test

21.04.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Bedienung: Die Tastatur ist nicht optimal

Über die mitgelieferte Tastatur wird das Galaxy Tab Pro S zum Notebook-Ersatz.
Über die mitgelieferte Tastatur wird das Galaxy Tab Pro S zum Notebook-Ersatz.
Foto: Samsung

Mit der Tastatur wiegt das Galaxy Tab Pro S 1080 Gramm und ist damit minimal leichter als das Surface Pro 4 mit Type Cover. Das liegt aber am Tablet, denn die Microsoft-Tastatur wiegt rund 90 Gramm weniger als das Tab-Pro-Keyboard. Die Tastatur wird magnetisch mit dem Tablet verbunden. Sie dient außerdem als Schutzhülle für das Display - ganz wie beim Smart Keyboard des iPad Pro oder dem Type Cover des Surface Pro. Die Hülle hat auf der Rückseite eine Aussparung für die Kamera, bietet aber keinen flexiblen Standfuß für das Tablet: Sie können das Cover nur in zwei Positionen falten. In der einen hält sie das Tablet in einem Winkel von knapp über 90 Grad sehr aufrecht, die zweite Stellung ist dagegen sehr flach.

Die Tasten sitzen in einem Raster von 18,5mm ohne Zwischenraum direkt nebeneinander: Damit vergrößert sich die Trefferfläche der Tasten. Aber viele Schnellschreiber schätzen voneinander abgesetzte Tasten im Island-Design mehr, da sie sich besser erfühlen lassen. Das Tasten-Layout entspricht einer Notebook-Tastatur mit angenehm großer Enter-Taste. Der Cursorblock ist nicht abgesetzt, außerdem hat die Tab-Pro-Tastatur keine Hintergrundbeleuchtung.

Anders als das Type Cover des Surface Pro 4 lässt sich die Samsung-Tastatur nicht hochklappen und ergonomisch schräg stellen, sondern liegt flach auf. Wenn Sie Tablet samt Tastatur auf den Oberschenkeln platzieren, wackelt diese Konstruktion und die Tastatur biegt sich spürbar durch. So angenehm wie auf einem aktuellen Surface-Type-Cover oder gar einer Notebook-Tastatur schreiben Sie mit der Galaxy-Tastatur nicht: Die Tasten haben einen sehr niedrigen Hub, die Druckrückmeldung ist zwar spürbar, aber nicht ausgeprägt deutlich. In der Tastatur sitzt ein kleines Touchpad: Damit lässt sich der Mauszeiger schnell und präzise bewegen, auch Touch-Gesten mit zwei Fingern setzt es schnell um.

Für ein 12-Zoll-Tablet ist das Tab Pro S angenehm leicht und sehr dünn.
Für ein 12-Zoll-Tablet ist das Tab Pro S angenehm leicht und sehr dünn.
Foto: Samsung

Bildschirm: Oh, wie schön ist AMOLED

Wie bei seinen Premium-Android-Tablets und -Smartphones setzt Samsung auch beim Galaxy Tab Pro S auf einen Bildschirm mit AMOLED-Technik - das hat es Surface Pro 4 und iPad Pro voraus. Es zahlt sich aus in knackigen, sehr intensiven Farben, einem tiefsatten Schwarz und einem unendlichen Kontrast. Doch wie immer bei Samsung kann die übertriebene Farbdarstellung auch stören: Sie können sie über vier Voreinstellungen verändern, bei "Grundlegend" wirken Fotos und Filme am natürlichsten.

Bei AMOLED hängt die maximale Helligkeit vom Schwarzanteil im Bild ab, da das Display umso mehr Strom benötigt je weniger Schwarz angezeigt wird. Beim Tab Pro S ist der Unterschied allerdings nicht sehr groß: Es leuchtet rund 13 Prozent heller bei einem geringen Weißanteil von circa zehn Prozent gegenüber einem komplett weißen Bild. Die mittlere Helligkeit über neun Messpunkte liegt bei einem weißen Bildschirm bei ordentlichen 323 cd/qm.

Auch beim Stromverbrauch im Akkubetrieb spielt deswegen der dargestellte Bildinhalt eine große Rolle: Bei unserem eher dunkel gehaltenen Test-Film läuft es 11,5 Stunden, bei Web-Surfen nicht dagegen einmal fünf.

Geschwindigkeit

Das Windows-Tablet von Samsung arbeitet mit einem sehr sparsamen Core m3 aus Intels aktueller Skylake-Generation: Deshalb benötigt es anders als die Core-i-Varianten des Surface Pro 4 keinen Lüfter. Das Galaxy Tab Pro S ist deshalb zwar etwas langsamer, bietet aber immer noch eine absolut arbeitstaugliche Leistung.

Das liegt auch an der 128 GB großen SSD von Lite-on. Insgesamt arbeitet es in etwa so schnell wie ein Notebook mit Core i5 und normaler Festplatte. Sehr schnell ist das 11ac-WLAN mit zwei Antennen, das im Test unter guten Bedingungen über 240 MBit/s beförderte.

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