Gerne wird in Fachhandelskreisen über den Multikanalvertrieb geschimpft: Wer seine Vertriebswege aufspaltet, verzettele sich schnell. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, so die Argumentation, solle sich der IT-Fachhandel auf seine Stärken konzentrieren, und das sei nun mal der persönliche Kontakt zum Kunden in der eigenen Niederlassung.
In der Tat kann ein Webshop als zweiter Vertriebsweg reichlich Unliebsames mit sich bringen, von der Preiskannibalisierung über die Abmahngefahr bis zum Ärger mit den Online-Kunden - die Negativliste ist lang.
Dennoch: Webshops sind in. Viele Unternehmen wie der IT-Fachhändler PC King oder das Systemhaus Comline, das einen erfolgreichen B2B-Webshop führt, machen es vor und profitieren bereits kräftig von ihrem Multikanalvertrieb. Schätzungen zufolge ist derzeit rund ein Drittel aller IT-Fachhandels-unternehmen in Deutschland im E-Commerce aktiv, Tendenz steigend.
Für diejenigen, die einsteigen wollen, gilt es, sich die richtigen Gedanken zu machen. E-Commerce-Experten raten, zuerst auf den Wettbewerb zu blicken: Wer ist womit im Web erfolgreich, wo gibt es noch Potenzial? Eine wichtige Rolle spielt die Regionalität: Auch die Nachbarn im eigenen Stadtviertel surfen, wenn sie in Sachen IT etwas benötigen. Und auch wenn es bereits zahlreiche gute Fachhandels-Webshops gibt, bevorzugt mancher Käufer vielleicht doch den Experten vor der eigenen Haustür. Denn über eines kann man sich sicher sein: Trotz des Siegeszugs von E-Commerce werden viele Kunden weiterhin die persönliche Ansprechbarkeit des Fachhandels schätzen.