Office Tablets

Microsoft Surface Pro 4 gegen Apple iPad Pro

03.02.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

WLAN

Beide Tablets arbeiten mit einem WLAN-Modul, das den aktuellen Standard 802.11ac unterstützt und nutzen zwei Antennen (2x2-Konfiguration). Das Tempo im Test gegen den 11ac-Router Netgear R7000 liegt bei beiden Tablets sehr hoch - mit einem Vorteil für das Surface Pro 4: Es schafft 190 MBit/s, das iPad Pro kommt auf 150 Mbit/s.

Display

Beim Display liegen die Konkurrenten fast gleichauf: Das Surface Pro 4 zeigt auf seinem 12,3-Zoll-Display 2736 x 1824 Bildpunkte, was eine Pixeldichte von 267ppi ergibt. Das iPad Pro setzt ein 12,9-Zoll-Display mit 2732 x 2048 Pixeln dagegen - seine Pixeldichte liegt damit bei 264 ppi. Die Darstellung ist auf beiden Bildschirmen also extrem scharf und detailliert. Beide Tablets setzen mit einem Seitenverhältnis von 3:2 beziehungsweise 4:3 auf ein Format, das sich sowohl quer wie hochkant sinnvoll nutzen lässt.

Die Bildqualität liegt bei beiden Tablets auf sehr ähnlichem, hohen Niveau. Die mittlere Helligkeit liegt beim Surface Pro 4 knapp über, beim iPad Pro knapp unter 300 cd/qm. Das iPad Pro bietet aber einen besseren Schwarzwert und deshalb mit 1290:1 einen leicht besseren Kontrastwert als das Surface Pro 4. Außerdem ist der iPad-Bildschirm gleichmäßiger ausgeleuchtet. Farben wirken auf dem iPad Pro etwas wärmer, aber ebenso kräftig und satt wie auf dem Surface Pro 4. Bei beiden Tablets verändert sich der Bildeindruck auch unter sehr schrägem Einblickwinkel kaum. Draußen im Sonnenlicht stören Reflexionen auf den spiegelnden Displayoberflächen.

Bildschirm

mittlere Helligkeit (12 Messpunkte, cd/qm)

maximale Helligkeit (cd/qm)

Kontrast

Helligkeitsverteilung (Prozent)

Microsoft Surface Pro 4

301

336

961:1

76

Apple iPad Pro

288

307

1290:1

91

Fazit: Wie nicht anders zu erwarten: Beide Tablets haben Top-Displays, die nicht nur für den Office-Einsatz taugen, sondern sich auch für kreative Arbeit mit Fotos und Filmen eignen. Ganz optimal sind sie aber nicht: Die Helligkeit ist nicht hoch genug, um Reflexionen des Umgebungslichts komplett zu elminieren. Sie können also nicht unter allen Lichtbedingungen so problemlos arbeiten wie das mit einem matten Display möglich wäre.

Gewicht und Akkulaufzeit

Obwohl das Surface Pro 4 ein größeres Display als der Vorgänger hat, bleibt das Gehäuse unverändert, denn der Bildschirmrahmen fällt schmaler aus. Dadurch passt Zubehör für das Pro 3 wie Docking-Station und Tastatur-Cover ans Pro 4 – und umgekehrt. Das Surface Pro 4 ist zwar leichter als der Vorgänger - doch das größere iPad Pro wiegt noch weniger.

Im Notebook-Modus ändern sich die Gewichtverhältnisse: Zusammen mit dem Type Cover 4 wiegt das Surface 1105 Gramm. Das Smart Keyboard von Apple für das iPad Pro ist derzeit nicht verfügbar - die Lieferzeit liegt momentan bei rund fünf Wochen. Als Alternative kommt die Logitech-Tastatur Create in Betracht, die wir auch für den Test verwendet haben. In dieser Kombination wiegt das iPad Pro 1462 Gramm - das ist üppig und schwerer als viele 13-Zoll-Ultrabooks wie zum Beispiel das Macbook Air. Auch das Macbook Pro 13 mit Retina-Display liegt mit 1580 Gramm nicht weit darüber.

Bei Gewicht verliert das iPad Pro, bei der Akkulaufzeit gewinnt das Apple-Tablet: Im WLAN-Akkutest, bei dem die Tablets alle 30 Sekunden eine Webseite neu laden müssen, hält das iPad Pro 6,5 Stunden durch, das Surface Pro 4 nur knapp über fünf Stunden. Die Akkukapazität ist bei beiden Tablets ähnlich: Der Akku im iPad fasst 38,5 Wattstunden, der im Surface Pro 4 kommt auf 38,2 Wattstunden - das iPad arbeitet in diesem Test also deutlich sparsamer.

Fazit: Das iPad Pro ist mit der Tastatur deutlich schwerer als das Surface Pro 4, hält aber länger im Akkubetrieb durch. Laufzeit schlägt in diesem Fall Gewicht - und das iPad Pro gewinnt die Mobilitätswertung.

Ausstattung

Das Surface Pro 4 bietet mehr Speicherplatz: Im Testmodell sitzt eine NVMe-SSD mit 256 GB, Sie können das Microsoft-Tablet aber auch mit 512 GB ordern.Die Variante mit 1 TB ist derzeit nur in den USA verfügbar. Beim iPad Pro haben Sie die Wahl zwischen 32 GB und 128 GB. Bei Windows-Geräten ist der größere Speicherplatz aber auch notwendig, weil sowohl das Betriebssystem wie auch Programme mehr Platz benötigen als iOS und die dazugehörigen Apps.

Ein weiterer Platzvorteil für das Surface: Der Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern. Außerdem hat das Microsoft-Tablet einen USB-3.0-Anschluss, an den Sie zum Beispiel eine externe Festplatte anschließen können. Das iPad Pro hat dagegen nur den Lightning-Connector.

Die Flexiblität spricht daher klar für das Surface Pro 4: Denn nicht immer können Sie im Arbeitsumfeld entscheiden, auf welche Weise Sie Daten bekommen - da ist es ein deutlicher Vorteil, wenn Sie auch mal einen USB-Stick als Datenträger verwenden können, denn nicht immer wollen Firmen dafür einen Cloud-Speicher nutzen.

Allerdings gibt es das iPad Pro auch als LTE-Modell: So können Unterwegs-Arbeiter immer eine Online-Verbindung herstellen, wohingegen Sie beim Surface Pro 4 auf ein WLAN angewiesen sind, weil es derzeit keine 4G-Modelle gibt.

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