Volker Maiborn hat vor 28 Jahren mit Holger Wolff und anderen sein Unternehmen gegründet, das in den vergangenen Jahren auf 380 Mitarbeiter angewachsen ist. In Sachen Unternehmens- und Arbeitskultur gehört der Geschäftsführer zu den Überzeugungstätern, er weiß: "An einer einzelnen Maßnahme wie unserer Yoga-Stunde hängt es sicher nicht, dass wir schon seit vielen Jahren als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden. Gemeinsame Werte zu haben und sie im Arbeitsalltag zu leben ist ebenso wichtig wie der Umgang miteinander. Ein guter Arbeitgeber zu sein ist immer eine Frage der Haltung." Zu dieser gehört in Maiborns Augen vor allem die Erkenntnis, den "Mitarbeitern zu vertrauen und ihnen etwas zutrauen".
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Vertrauen in die Mitarbeiter fängt bei MaibornWolff etwa damit an, dass jeder Mitarbeiter an fünf Tagen im Jahr über neue Methoden und Technologien forschen oder Verbesserungen für das Team entwickeln kann.
Projektinhalte mitgestalten
Zum Teil können die Mitarbeiter auch ihre Arbeitsinhalte selbst bestimmen, wie Stephanie Harrer, stellvertretende Bereichsleiterin Agile Consulting und Engineering, erklärt: "Wir incentivieren den Vertrieb nicht. Neue Projekte entstehen oft dadurch, dass sich die Teams neue Aufgaben und Tätigkeitsfelder in laufenden Projekten erschließen. So können Mitarbeiter die Inhalte neuer Projekte aktiv mitgestalten und sind somit am Vertrieb beteiligt." Das passiere, weil sie Spaß an den Themen haben. Dazu komme, dass die Mitarbeiter dank des Forschungsbudgets viel ausprobieren und sich überlegen können, wie sich das Ausprobierte in Kundenprojekte einbinden lässt.
Der IT-Dienstleister organisiert sich nicht nach Kunden oder Branchen, sondern nach Themen. Eine Organisationsform, die sich in Volker Maiborns Augen bewährt hat, "arbeiten in den einzelnen Bereichen Menschen zusammen, die die gleichen fachlichen Interessen verbinden. Die Themen stehen schon im Recruiting im Mittelpunkt, da wir mit potenziellen Bewerbern zuerst über die Inhalte ins Gespräch kommen." Maiborn ist überzeugt, dass nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für Bewerber die Arbeitsinhalte das entscheidende Kriterium sind, an dem sich ein atrraktiver Arbeitgeber messen lassen muss. Darum ist für den Geschäftsführer klar: "Als Arbeitgeber sollte man sich Gedanken machen, wie Arbeitsinhalte interessant bleiben, dann sind motivierte und engagierte Mitarbeiter die Antwort."
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Punkten mit Blockchain und Virtual Reality
Innovationsthemen gehörten darum bei MaibornWolff schon fast zum Brot- und Buttergeschäft, so Maiborn weiter: "Wir haben echte Blockchain- und Virtual-Reality-Projekte." Auch Agile-Expertin Stephanie Harrer weiß, wie wichtig neue Themen für die Ansprache potenzieller neuer Mitarbeiter sind: "Agile wird langsam zum Standard. Allein damit locke ich keinen Bewerber mehr. Es müssen schon neue Technologien und Themen, zum Beispiel Microservices oder ChatBots dabei sein, um zu überzeugen."
Martina Maier-Krapf leitet den Bereich IoT, dem inzwischen 50 Mitarbeiter angehören. Mehrere teilen sich die Führungsaufgaben. Das habe den Vorteil, dass die Führungskräfte näher an den Mitarbeitern dranbleiben und auch selbst in Projekten eingebunden sind. "Der Digitalisierungs-Hype verleiht uns Flügel. Viele Firmen kommen von selbst auf uns zu, aber auch aus dem Kreis der Mitarbeiter kommen viele Vorschläge für neue Themen, Kunden und Projekte", so Maier-Krapf über den rasanten Aufstieg.
Konkreter Einblick in Projektalltag
In vielen Gesprächen hat sie erfahren, dass Bewerber keine Lust auf Beliebigkeit haben: "Sie wollen wissen, in welchen Projekten sie eingesetzt werden und mit welchen Technologien sie arbeiten. Darum erzählen wir über unsere Projekte. Je konkreter der Einblick, desto lieber." So baut der IT-Dienstleister gerade für einen Automobilhersteller eine Plattform für diverse Mobilitätsdienste. Dazu gehört neben der Kommunikation zwischen den Fahrzeugen und der Plattform die Verarbeitung von Echtzeitdaten für das Flottenmanagement. Die Daten werden auf Basis eines Hadoop-/Spark-Stacks gesammelt und ausgewertet. Die Big-Data-Anwendung ist gemäß einer Microservice-Architektur aufgebaut, wird in einem Docker-Container ausgeführt, und in einer Infrastructure-as-a-Service-Umgebung betrieben.
Auch jenseits der Projekte will der IT-Dienstleister es ermöglichen, dass "die Mitarbeiter Sinn finden können", so Geschäftsführer Maiborn. Sei es in der Organisation interner Veranstaltung wie dem Elternabend oder in der Möglichkeit, "ausreichend Geld zu verdienen". Das Wachstum soll sich auch im nächsten Jahr fortsetzen. Allerdings bleibt die Personalsuche herausfordernd, so Stephanie Harrer: "Unser Engpass sind derzeit die Mitarbeiter. Wir könnten mehr Projekte annehmen, wenn wir mehr Kollegen hätten."
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