Keinesfalls sollte man deshalb in der Führungsdiskussion die drei Rollen Leader, Manager und Fachexperte mit Führungsaufgaben gegeneinander ausspielen. Zielführender ist es, sich zu fragen:
a. Welche Bedeutung haben die drei Rollen aufgrund meiner Funktion in der Organisation grundsätzlich für mein Führungshandeln?
b. Welche Relevanz haben sie in der aktuellen Führungssituation? Und:
c. Wo sollte ich aufgrund meiner Persönlichkeit und Verhaltenspräferenz noch an mir und meinem Verhalten arbeiten?
Diese nüchterne Betrachtung bringt Unternehmen und Führungskräften mehr, als einzelne Führungstypen oder -rollen zu idealisieren. Denn dies führt vielfach dazu, dass alle Führungskräfte einer Organisation - abhängig vom Zeitgeist - entweder nur noch Manager oder nur noch Leader sein möchten oder sich gerade in Krisenzeiten nur noch als (autoritäre) Vorgesetzte gebärden. Dies zerstört die "Führungs-Balance" in Unternehmen, die für das Bewältigen von Herausforderungen nötig ist.
Der Autor: Dr. Georg Kraus ist Inhaber der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (Tel. 07251/989034; E-Mail: in-fo@kraus-und-partner.de; Internet: www.kraus-und-partner.de), für die 45 Berater und Trainer arbeiten. Er ist Mit-Herausgeber des "Handbuch Change-Management", dessen 2. Auflage im April 2006 im Cornelsen Verlag erschienen ist. (mf)