Experten schlagen Alarm

IT-Jobs machen krank

02.07.2008

Nach einer Umfrage des ITHerstellers Synstar, bei der 700 europäische IT-Verantwortliche in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitern zu ihrer Arbeitssituation befragt wurden, gaben 83 Prozent der Manager an, schlecht zu schlafen, weil sie sich um ihren Arbeitsplatz sorgen. Jeder Dritte hatte Angst, seine Aufgaben nicht bewältigen zu können. 62 Prozent ernähren sich von Fertiggerichten, um Zeit zu sparen. Jeder Fünfte lässt aus Zeitgründen den Termin im Fitnessstudio regelmäßig ausfallen.

In einer Zusammenfassung der Ergebnisse des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes "Nachhaltigkeit in der Projektarbeit" weisen die Autorin und der Autor (Latniak / Gerlmaier 2006,) vor allem auf zwei Punkte hin:

- IT-Beschäftigte in den untersuchten Softwareentwicklungs- und beratungsprojekten leiden bis zu viermal so häufig unter psychosomatischen Beschwerden (chronische Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden) wie der Durchschnitt der Beschäftigten in Deutschland.

- 40 Prozent der Befragten zeigten eine Zunahme chronischer Erschöpfung, einem Frühindikator für Burnout. 30 Prozent hatten Probleme, sich zu erholen.

Nach dem Gesundheitsreport der Techniker Kranenkasse gibt es eindeutige Indizien, dass psychische Gesundheitsgefahren für die IT-Branche im Besonderen zutreffen. (Voermans 2007):

- Der Gebrauch von Antidepressiva liegt bei IT-Beschäftigten um 60 Prozent höher als im Durchschnitt aller Beschäftigten.

- Der Gebrauch von Psychopharmaka liegt bei IT-Beschäftigten um 91 Prozent höher als im Durchschnitt aller Beschäftigten.

Weitere Informationen unter: http://www.uni-duisburg.de/Institute/RISP/ (mf)

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