Experten schlagen Alarm

IT-Jobs machen krank

02.07.2008

Hier findet ein Wandel statt: Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Arbeitsinhalten, den Produkten der eigenen Arbeit trifft nun auf die Notwendigkeit möglichst effizient und kostengünstig zu produzieren. Vertrauensbeziehungen werden unterminiert, das Gefühl der Gemeinschaft geht verloren. Die Veränderung der Sozialordnung wird als Verlust erlebt.

Neue Unsicherheiten für IT-Beschäftigte - Risiko Arbeitslosigkeit

Früher galten IT-Arbeitplätze als sicher. Das ist heute nicht mehr der Fall. Genau wie in anderen Branchen müssen sich Beschäftigte in der IT-Branche um ihre Arbeitsplätze sorgen. IT-Beschäftigte erleben Personalabbauphasen sowie Verlagerungsmöglichkeiten. Genauso wie die Arbeitslosigkeit selbst ist die Angst vor der Arbeitslosigkeit ein eminent belastender Faktor.

Die Belegschaften werden älter

Die IG Metall geht davon aus, dass das Durchschnittsalter von Systementwicklern bei knapp über 30 Jahren liegt. Mit 40 sei man in der Branche "ein halber Methusalem". Auch nach Schätzungen des Branchenverbandes Bitkom liegt das Durchschnittsalter in der Branche bei 35 Jahren. In vielen - gerade älteren, etablierten Unternehmen liegt es aber bereits bei über 40 Jahren.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit hat der Anteil der über 50jährigen zwischen 1999 und 2004 um 78 Prozent zugenommen. Im Jahre 2015, so schätzt die IG Metall, wird der Anteil der 50jährigen Belegschaftsmitglieder in der IT-Branche auf 40 Prozent steigen. Der demografische Wandel erreicht also auch die IT-Branche - und trifft dort häufig auf eine Unternehmenskultur, die auf "Jugendlichkeit" eingerichtet ist. Innerhalb dieser Kultur gelten Ältere dann vielfach als "Low Performers" oder "Auslaufmodell".

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