Die Suche nach den Fehlerursachen dauert bei schlecht reproduzierbaren Computerproblemen meistens länger als die eigentliche Reparatur oder der Austausch der defekten Komponente. Bei der Fehlersuche hilft die herausragende Eigenschaft typischer PC-Hardware weiter: Desktop-Rechner sind mit ihren Komponenten wie Netzteil, Hauptplatine, CPU, RAM, Grafikkarte und Peripherie modular aufgebaut. Bei Hardware-Defekten führt eine systematische Fehlersuche im Ausschlussverfahren vergleichsweise schnell zum Verursacher, auch wenn die Fehler zunächst ominös und willkürlich scheinen. Die folgende Auflistung präsentiert verbreitete Hardware-Probleme nach ihrer Häufigkeit geordnet, mit Symptom, Diagnose und Reparaturhinweisen.
1. Bios und Uefi: CMOS-Batterie auf der Hauptplatine ersetzen
Der PC vergisst Uhrzeit und Bios-Einstellungen. Fehlermeldung beim Systemstart: „Mismatch CMOS“ oder „CMOS Read Error“.
Diagnose und Reparatur: Damit die Einstellungen im Bios (Basic Input/Output System) oder Uefi, also der Firmware der Hauptplatine, auch bei abgeschalteter Stromversorgung erhalten bleiben, verfügt die Platine über eine eigene Knopfzellenbatterie. Diese dient dem ansonsten flüchtigen CMOS-Speicher der Firmware als Puffer. In der Regel hält die Batterie drei bis fünf Jahre durch. Wenn man ein Montagsprodukt erwischt hat, dann kann die Batterie aber auch schon deutlich früher schlappmachen. Merkmale einer leeren Knopfzelle sind zurückgesetzte Bios/Unicef-Einstellungen, eine unzuverlässige Systemuhr sowie der Hinweis „Mismatch CMOS“ oder „CMOS Read Error“ beim Systemstart.
Für den Fall, dass Sie eine der genannten Meldungen erhalten, sollten Sie Ihren PC ausschalten, vom Stromnetz trennen, das Gehäuse öffnen und den Sitz der Knopfzelle auf der Hauptplatine ausfindig machen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen handelt es sich bei der Batterie um eine Lithium-Knopfzelle vom Typ CR2032 mit 3 Volt und 225 bis 230 mAh. Da dieser Typ Batterie ebenfalls in Uhren und Kfz-Schlüsseln zum Einsatz kommt, gibt es diese Knopfzellen (ab 1,50 Euro) in nahezu jedem Supermarkt oder auch nachts um drei an der Tankstelle. Für den Wechsel benötigen Sie keinerlei Spezialwerkzeug, meist genügt ein flacher Schraubendreher oder Phasenprüfer, um die alte Batterie herauszulösen.
Falls Sie mehrere Knopfzellen im Fundus haben, aber mangels Batterietester nicht sicher sind, ob diese noch frisch genug sind, hilft ein einfacher Trick: Schließen Sie kurzzeitig eine grüne, blaue oder weiße Leuchtdiode mit einer passenden Durchlassspannung von etwa 3 V an. Glimmt die Leuchtdiode bei richtiger Polung, ist die Knopfzelle in Ordnung. Der Innenwiderstand der Batterie ist hier der Vorwiderstand. Normalerweise sollten Sie LEDs allerdings nur mit Vorwiderstand anschließen, da die LED ansonsten nicht lange lebt.