Mit Android 6

Google Pixel C im Test

05.01.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

Geschwindigkeit: Schön schnell

Das Pixel C lässt sich absolut verzögerungsfrei bedienen - kein Ruckeln, kein Stottern, kein verspäteter Zoom stören, denn das Pixel C reagiert immer schnell und umgehend auf Eingaben. Dafür sorgen 3 GB Arbeitsspeicher und die Acht-Kern-CPU Nvidia Tegra X1: Der 64-Bit-Prozessor arbeitet mit vier ARM-Cortex A57-Kernen für hohe Rechenleistung sowie vier sparsamen A53-Kernen.

In den Tempo-Tests wie Geekbench 3 und den zahlreichen Browser-Benchmarks erweist sich das Pixel C als eines der schnellsten Android-Tablets. Nur das Samsung Galaxy Tab S2 kann teilweise mithalten: Es nutzt ebenfalls einen Acht-Kern-Prozessor mit der gleichen ARM-Architektur. Der Abstand zu den schnellsten Tablets, dem Surface Pro 4 mit Skylake-Core i5 und dem Apple iPad Pro mit dem A9X bleibt in den Tests aber sehr deutlich.

Die Kernkompetenz des Nvidia-Prozessors soll aber die 3D-Leistung sein, die die 256 Rechenkerne der aktuellen GPU-Generation Maxwell liefern. Im 3D Mark (Test Ice Storm Unlimited) setzt sich das Pixel C vor das iPad Pro, bleibt aber hinter dem Surface Pro 4. Im GFX Bench liegt das iPad Pro uneinholbar vorne und das Pixel C zieht am Surface Pro 4 vorbei, das aufgrund der mäßigen Open-GL-Treiber zurückfällt.

Die reine 3D-Leistung des Pixel C ist auch besser als beim Nvidia Shield Tablet, doch in der Praxis bleibt das Shield-Tablet mit dem Vorgänger-Chip Tegra K1 das schnellste Android-Spiele-Tablet, da der X1 im Pixel C deutlich mehr Pixel bewegen muss. In aktuellen Spielen wie Asphalt 8 fällt das nicht auf: Das Spiel läuft weitgehend ruckelfrei in höchster Detailstufe. Aber in grafisch aufwändigen Tests, die auch künftige Effekte abfragen, kann die hohe Pixelanzahl des Google-Tablets problematisch werden: Beim GFX Bench zum Beispiel bleibt das Pixel C nur im älteren T-Rex-Test über der Spielbarkeitsgrenze von 30 Bildern pro Minute.

Das maximale WLAN-Tempo des Pixel C liegt im Test bei 70 MBit/s - das ist okay, aber nicht rasend schnell. Das Samsung S2 zum Beispiel arbeitet schneller ebenso wie Surface und iPad Pro. Auffällig im Test: Das Pixel C erwärmte sich schon nach kurzer Zeit oben links spürbar - nicht nur bei intensiven Grafik-Benchmarks, sondern auch beim Abspielen eines Films.Trotzdem gilt als Gesamt-Fazit: Das Pixel C ist das derzeit schnellste Android-Tablet.

Display: So scharf, so hell

Bei der Displayqualität müssen wir dieses Lob nicht auf Android-Tablets begrenzen. Das Pixel C hat das beste Tablet-Display. Es ist sehr hell und kontraststark - lediglich die AMOLED-Panels in den Geräten der Samsung-Tab-S-Serie sind beim Kontrast uneinholbar. Farben stellt das Pixel C etwas warm dar, aber durchaus natürlich - Filme und Fotos sehen sehr gut auf dem Google-Tablet aus. Allerdings spielt der installerite Standrad-Video-Player nur segr wenige Formate außer MP4 ab.

Die Auflösung des 10,2-Zoll-Displays liegt bei 2560 x 1800 Bildpunkte. Die sehr hohe Punktedichte von 307 ppi sorgt deshalb für eine angenehm scharfe und augenfreundliche Darstellung, besonders bei Texten. Beim Seitenverhältnis geht Google einen eigenen Weg: Statt 4:3 wie das iPad, 3:2 wie die Surface-Tablets oder 16:10 wie die meisten Android-Geräte, hat das Pixel C ein Seitenverhältnis von 1:1,41 oder 1:?2 - dasselbe Seitenverhältnis wie bei einem A4-Papier. Laut Google soll das sowohl für Hoch- wie Querformat optimal sein, und außerdem der beste Kompromiss aus ausreichender Tablet-Länge, um eine möglichst große Tastatur anzuschließen zu können, und sinnvoller Höhe, um es hochkant bequem zu halten. Die Bildschirm-Helligkeit sollten Sie übrigens besten über den Umgebungslichtsensor regeln, denn in der Maximaleinstellung leuchtet das Display eindeutig zu hell.

Akkulaufzeit: Warum geht da nicht mehr?

Das stabile Aluminium-Gehäuse macht das Pixel C mit 520 Gramm verhältnismäßig schwer. Die Top-Tablets von Samsung und Apple sind leichter, aber auch etwas kleiner, die Surface-Tablets schwerer und dicker. Die Akkulaufzeit des Pixel C fällt ordentlich, aber nicht überragend aus: Bei der Video-Wiedergabe mit voller Helligkeit hält es 6,5 Stunden durch, was aber der hohen Leuchtkraft des Displays geschuldet ist. Beim WLAN-Surfen mit reduzierter Helligkeit kommt es auf 7,5 Stunden.

Neu bei Android 6: Sie können einzelnen Apps nachträglich Rechte entziehen
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Foto: Google

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