Gar nicht so einfach: Konsequent führen

13.02.2006
Von Jäger 

Inkonsequenzen identifizieren und beseitigen

Den Führungskräften muss zudem die Kompetenz vermittelt werden, Inkonsequenzen im eigenen Verhalten und dem ihrer Mitarbeiter zu erkennen. Sie sollten außerdem deren Folgen ermitteln und bewerten können, um ihren Mitarbeitern die Notwendigkeit eines konsequenten Handelns aufzuzeigen. Sie benötigen auch die Fähigkeit, (gemeinsam mit ihren Mitarbeitern) Wege zu entwerfen, um erkannte Inkonsequenzen und Ineffizienzen zu beseitigen - und in ihrem Bereich Strukturen aufzubauen, die ein konsequentes Handeln sicherstellen.

In jeder Organisation stößt der Aufbau einer Kultur der Konsequenz und Selbstdisziplin (wie jeder Veränderungsprozess) nicht nur auf Zustimmung bei den Betroffenen. Schließlich setzt ein konsequentes Handeln ein Abschiednehmen von lieb gewonnenen Gewohnheiten voraus; zum Beispiel die Gewohnheit, ungeliebte Aufgaben auf die lange Bank zu schieben oder neue sowie unbequeme Herausforderungen zunächst einmal aus formalen Gründen abzublocken. Ein solche Reaktion ist menschlich, weshalb Inkonsequenz in Unternehmen eher die Regel als die Ausnahme ist - sofern ein gegenteiliges Verhalten nicht aktiv gefordert, gefördert und belohnt wird.

Kultur der Konsequenz aufbauen

Aufgrund dieser natürlichen Verhaltensweisen sind die Widerstände oft groß, wenn Führungskräfte versuchen, einen entsprechenden mentalen Turn-around bei (sich und) ihren Mitarbeitern herbeizuführen. Diesen Widerstand müssen Führungskräfte aushalten und auflösen: Das gehört zu ihren Aufgaben. Außerdem profitieren auch sie vom Verankern einer Kultur der Konsequenz in ihrer Organisation. Sie verschafft ihnen die nötigen Freiräume, um ihre wirklich wichtigen, weil zukunftsweisenden Aufgaben wahrzunehmen. Denn je stärker eine solche Kultur in den Köpfen ihrer Mitarbeiter und in ihrem Bereich verankert ist, umso weniger Zeit müssen die Führungskräfte auf das Beheben von Fehlern und Problemen verwenden - unter anderem, weil ihre Mitarbeiter ihre Handlungs- und Entscheidungsspielräume aktiver nutzen und jeder weiß: Wie ich meine Aufgaben wahrnehme, wird registriert sowie "belohnt" beziehungsweise sanktioniert.

Deshalb lohnt sich für Führungskräfte der Mehraufwand, der zunächst mit dem Aufbau einer Kultur der Konsequenz verbunden ist - weil ihre Leistung letztlich stets an der Effizienz, also auch der Konsequenz des Handelns in ihrem Bereich gemessen wird. Insofern hilft der Aufbau einer Kultur der Konsequenz auch Ihnen als Führungskraft, erfolgreicher zu sein.

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