Ein derart inkonsequentes Verhalten beobachtet man oft in Unternehmen. Häufig stört das niemand - solange Umsatz und Ertrag stimmen. Als bedrohlich wird das Aufschieben erst dann empfunden, wenn plötzlich, weil das Unternehmen sind langsamer als die Konkurrenz entwickelte, Marktanteile wegbrechen, die Rendite sinkt oder die Kunden den Mitbewerbern eine höhere Qualität attestieren.
Dann wird der Führungsmannschaft klar: Wir haben zwar viele sinnvolle und nötige Beschlüsse gefasst. Doch leider wurden sie nicht konsequent umgesetzt. Unter anderem, weil wir uns vom Alltagsgeschäft auffressen ließen, so dass häufig wichtige Aufgaben liegen blieben, und weil wir, wenn wir das Versäumnis registrierten, oft dachten: ""Macht nichts. Das kann auch noch morgen erledigt werden." Wobei auf das Morgen stets ein anderes Morgen folgte, so dass die Aufgaben letztlich nie erfüllt wurden.
Eine Ursache eines solch inkonsequenten Verhaltens ist: Die Personaldecke vieler Unternehmen ist heute sehr dünn. Speziell deren Führungskräfte, auf deren Schreibtisch viele Fäden zusammenlaufen, sind oft froh, wenn sie am Abend überhaupt ihr Tagespensum geschafft haben. Eine weitere Ursache: Keine andere Funktion in den Unternehmen wurde in den zurückliegenden Jahren ideologisch dermaßen überfrachtet wie die Führungsfunktion. Das verdeutlichen bereits die Attribute, die Führungskräften zugeschrieben werden: Sie sollen Entrepreneurs sein, also unternehmerisch denken und handeln. Sie sollen Leader sein, also ein Leuchtturm, an dem sich ihre Mitarbeiter orientieren können. Außerdem sollen sie Coachs ihrer Mitarbeiter sein, also diese in ihrer Entwicklung und beim Erbringen ihrer Leistung unterstützen.
Führen heißt, die gewünschten Ergebnisse sichern
In Vergessenheit geriet dabei teilweise, was die zentrale Funktion jeder Führungskraft ist: Sie soll sicherstellen, dass ihr Bereich seine Ziele erreicht und seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet. Dieser Aufgabe ordnen sich alle anderen Führungsaufgaben wie das Fördern der Mitarbeiter unter. Mehr noch: Sie leiten sich hieraus ab.