Schmales Mittelfeld
Insgesamt umfasst das Mittelfeld der deutschen Systemhaus-Bundesliga sieben Unternehmen mit Jahresumsätzen um die 100 Millionen Euro. Bis auf Controlware sind all diese Systemhäuser im Vorjahr zweistellig gewachsen. Einen der größten Sprünge nach vorne hat hierbei MR Datentechnik GmbH getan, die Nürnberger sind um sagenhafte 43,6 Prozent gewachsen, was zu einem Aufstieg vom Rang 16 auf Platz zwölf gereicht hat.
In die Top-10 haben es die Franken aber nicht geschafft, denn dort hat sich die SVA GmbH festgesetzt. Die Hessen konnten im Vorjahr über 20 Millionen Euro mehr erlösen als 2009. Ähnlich stark wie MR Datentechnik ist SYSback gewachsen, das Hamburger Systemhaus konnte im Vorjahr seine Umsätze sogar um 43,8 Prozent steigern, was zum Aufstieg in die Top-25-Liga auf jeden Fall gereicht hat. Insgesamt hat SYSback sechs Plätze gut gemacht, so viele wie nur der andere Aufsteiger, die Concat AG aus Bensheim. Die Hessen haben auch um sehr beachtliche 35,2 Prozent an Erlösen zugelegt.
Bei zwei Aufsteigern muss es naturgemäß auch zwei Absteiger geben. Der eine ist die Pan Dacom AG aus Dreieich, die mit 54 Millionen Euro Jahresumsatz (plus 3,8 Prozen) auf den 27ten Rang abgefallen ist. Der andere „Absteiger" ist die Cenit AG aus Stuttgart, deren Tätigkeitsfeld (Softwarehaus, Beratung) doch zu sehr von dem Profil eines „klassischen" IT-Systemhauses abweicht, das meist als Vollsortimenter (Hard- und Software plus Integration) auftritt.
Als erfreuliche Tatsache ist hier anzumerken, dass von den Top-25-Systemhäusern des Vorjahres keines Insolvenz anmelden oder übernommen werden musste. Beides traf leider auf die BSH Systemhaus GmbH zu, die aufgrund von Missmanagement kurz vor Weihnachten 2010 zahlungsunfähig wurde und einen guten Monat später von Allgeier gekauft wurde.
Dafür ist das Systemhaus probusiness wieder in unserem Ranking aufgetaucht, wenn auch nur mit einem bescheidenen Jahresumsatz in Höhe von 4,5 Millionen Euro. Das ist aber auch kein Wunder, denn nach der Insolvenz der Hannoveraner Holding im August 2009 mussten auch die Niederlassungen in Hannover, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München ihren Geschäftsbetrieb aufgeben. Übrig blieb nur die Tochtergesellschaft in Hamburg. Diese hat sich mittlerweile in der Hansestadt etabliert und auch eine Niederlassung in Hannover eröffnet.