Trotz dutzender Sender findet man im Fernsehprogramm oft keinen passenden Film, die nächste Videothek ist aber weit entfernt. Als Alternative bieten sich da Video-Downloaddienste an, die ihre Filme per Internet anbieten - als Kaufvideo oder Mietvideo. Man nennt diese Angebote auch Video on Demand, abgekürzt VoD. Selbst Apple bietet jetzt in seinem iTunes-Store Filme zum Kauf und zum Mieten an. Wir haben uns das neue Angebot und seine Konkurrenten einmal näher angesehen.
Mit Ausnahme von Apple nutzen alle in Deutschland aktiven Anbieter wie Maxdome, T-Home oder Arcor das Windows-Videoformat WMV mit Rechtemanagement. Eine Nutzung am Mac ist nicht möglich - außer man nutzt Bootcamp oder Parallels, doch auch hier kann es zu Problemen kommen. Bei der geladenen Datei handelt es sich um eine Videodatei im Format WMV, das man wegen des Rechtemanagements nur auf einem Windows-Rechner abspielen kann. Die Bildqualität und Auflösung entspricht annähernd der einer DVD. Eine Ausnahme macht Videoload, das Kauffilme im Format Flux DVD anbietet, aber auch diese lassen sich nur unter Window nutzen.
Besonders interessant ist die Möglichkeit, Videos zu mieten. Bei fast allen Anbietern kann man das Video 30 Tage aufbewahren, nach dem ersten Filmstart hat man 24 Stunden Zeit, sich den Film zu Ende anzusehen. Bei Apple beträgt diese Zeit 48 Stunden.
Spärliches Angebot
Laut einem Vergleichstest der Stiftung Warentest kann aber keiner der deutschen Download-Anbieter mit dem Angebot von DVD-Verleihern wie Lovefilm oder Video Buster mithalten. Offenbar sind die Rechteinhaber von Filmen noch nicht dazu bereit, topaktuelle Filme als Download zur Verfügung zu stellen. Schließlich könnte dies die einträglichen DVD-Verkäufe beeinträchtigen. Dies bestätigte uns ein Blick in die Kataloge der Anbieter, die ein sehr ähnliches Repertoire bieten. Filme erscheinen etwas später als Leih- oder Kauf-DVDs, ein sich gut verkaufender Film wie "Wall-E" erst einige Monate nach der Kauf-DVD.
Kopierschutz als Hürde
Der Kauf eines Videos im iTunes-Store funktioniert genau wie der eines Songs. Die Datei wird nach dem Kauf automatisch in die iTunes-Bibliothek geladen, für das Abspielen kann man neben iTunes auch den Quicktime Player nutzen.
Die Preise für Kauffilme bewegen sich bei Apple meist zwischen 8 und 14 Euro. Leihfilme kosten meist drei bis vier Euro für 48 Stunden. Derzeit finden sich vor allem ältere Filme zum Ausleihen. Einige aktuelle Spielfilme sollen erst ab dem Sommer 2009 auch als Leihversion erhältlich sein. Bei anderen Filmen gibt es keine Angaben zu eventuellen Mietvarianten.
Während die meisten iTunes-Songs ohne Kopierschutz erhältlich sind, gilt dies nicht für Videos. Man kann sie nur mit einem Computer, einem iPod oder Apple TV-Gerät abspielen. Die von Apple verwendete DRM-Technologie Fair Play bringt sogar mehr Einschränkungen als bei den früheren kopiergeschützten Audio-Titeln. So ist das Konvertieren in ein DRM-freies Format wie beim Brennen der iTunes-Songs als Audio-CD nicht möglich. Kauft man einen iTunes-Spielfilm, ist das Video an den Account des Käufers gebunden und kann für maximal fünf Geräte freigegeben werden. Für jedes Gerät benötigt man eine aktuelle iTunes-Version und muss es per Internet freischalten. iPhone, iPod und Apple-TV können die Videos ebenfalls abspielen. iPhones und iPods eignen sich begrenzt auch als Settop-Box: Apple hat ein Adapterkabel im Angebot, mit dem man seinen iPod oder iPhone an einen Fernseher anschließen und das Video abspielen kann.