Entscheidungshilfe

Das Windows 8, das Sie brauchen!

05.07.2012
Von Thomas Stiemer

Die Wahl: Wie unterscheiden sich Windows 8 und Windows 8 Pro?

Bleibt als die Frage, welche der beiden Windows-8-Versionen – die „normale“ oder die Pro-Version – sich nun für den Anwender am besten eigenen und wo deren Unterschiede liegen. Auch hier gleich zu Anfang die gute Nachricht: Die beiden Versionen unterscheiden sich nicht so gravierend, wie das beispielsweise bei Windows 7 Home und Windows 7 Ultimate der Fall war. Was sich auf jeden Fall eint, ist die Tatsache dass zwar beide Versionen mit dem Windows Media Player ausgeliefert werden, dass aber keine der beiden Windows-8-Varianten das Mediacenter beinhalten.

Ersetzt das „Anytime Upgrade“ und kann das Mediacenter auf Windows 8 bringen: Die Funktion „Features zu Windows 8 hinzufügen“.
Ersetzt das „Anytime Upgrade“ und kann das Mediacenter auf Windows 8 bringen: Die Funktion „Features zu Windows 8 hinzufügen“.

Dies kann später über die Funktion „Features zu Windows 8 hinzufügen“ ergänzt werden. Sie ersetzt die bisher bei Windows 7 bekannte Funktion „Anytime Upgrade“:

Der Schlüssel (wie in diesem Fall für das Update auf das Mediacenter für das Prerelease) entscheidet, was zusätzlich installiert wird.
Der Schlüssel (wie in diesem Fall für das Update auf das Mediacenter für das Prerelease) entscheidet, was zusätzlich installiert wird.

Während diese Ergänzung durch das Mediacenter im Moment bei Preview Release noch kostenlos möglich ist, wird die Erweiterung des Betriebssystems im Zukunft zu bezahlen sein, wobei es dabei wahrscheinlich auch Preisunterschiede zwischen den beiden Version geben wird.

Sicher scheint aber auf jeden Fall zu sein, dass das Mediacenter in beiden Versionen keine Codecs zum Abspielen von Filmen auf DVDs/Blue-Ray beinhalten wird: Hier müssen die Anwender die Software eines Drittherstellers einspielen, wenn sie ihre Filme auf dem Windows-8-PC abspielen wollen. Hier einige weitere Features, die in beiden Versionen von Windows 8 zu finden sein werden:

  • Start-Bildschirm mit Metro-Kacheln,

  • Internet Explorer 10,

  • Apps unter anderem für Mail, Fotos, Skydrive und Kontakte,

  • das direkte Einbinden von VHD- und ISO-Dateien in den Windows-Explorer,

  • die sogenannten Speicherplätze (Storage Places): Sie ermöglichen unter anderem das Speichern auf mehreren Laufwerken und die Pool-Bildung mit mehreren externen Laufwerken.

  • der Dateiversionsverlauf: Dieses Feature ermöglicht es, verloren gegangene oder beschädigte Dateien wiederherzustellen.

  • der neue und erweiterte Windows-Explorer sowie ein deutlich erweiterter Task-Manager.

Auch das Wiederherstellen von Dateien, die versehentlich oder durch einen Defekt verloren gingen, ist bei beiden Windows-8-Versionen als Dateiversionsverlauf zu finden.
Auch das Wiederherstellen von Dateien, die versehentlich oder durch einen Defekt verloren gingen, ist bei beiden Windows-8-Versionen als Dateiversionsverlauf zu finden.
Stehen sowohl bei der Version Windows 8 als auch bei Windows 8 Pro zur Verfügung: Die sogenannten Speicherplätze (Storage Spaces), die unter anderem einen flexiblen Umgang mit externen Laufwerken ermöglichen.
Stehen sowohl bei der Version Windows 8 als auch bei Windows 8 Pro zur Verfügung: Die sogenannten Speicherplätze (Storage Spaces), die unter anderem einen flexiblen Umgang mit externen Laufwerken ermöglichen.

Schon diese – nicht vollständige – Aufstellung einiger in beiden Versionen von Windows 8 vorhandener Neuerungen zeigt, dass sich Microsoft hier bemüht hat, auch bei der „normalen“ Version ein weit gehend vollständiges Betriebssystem zu bieten. So zielen dann auch die insgesamt wenigen zusätzlichen Features, die nur unter Windows 8 Pro zur Verfügung stehen, auf den Einsatz in einem professionellen Firmenumfeld ab. Dazu gehören:

  • die Verschlüsselung von Laufwerken mit Bitlocker und „Bitlocker to Go“,

  • der direkte Start des Systems aus einem virtuellen Container (VHD-Datei),

  • die Virtualisierungslösung Hyper-V,

  • die Möglichkeit, dass der Rechner eine Windows-Domäne beitritt (Domain Join),

  • ein verschlüsseltes Dateisystem (EFS – Encrypting File System),

  • Unterstützung von Gruppenrichtlinien und

  • der Einsatz als Remote Desktop Host (Anwender kann sich von einem anderen PC via Remote Desktop auf dem Rechner unter Windows 8 Pro anmelden).

Ersetzt den „Virtual PC“ bei Windows 8 Pro: Microsoft stellt hier eine Client-Virtualisierungslösung zur Verfügung, die dem Hyper-V auf den Server-Systemen entspricht.
Ersetzt den „Virtual PC“ bei Windows 8 Pro: Microsoft stellt hier eine Client-Virtualisierungslösung zur Verfügung, die dem Hyper-V auf den Server-Systemen entspricht.
Profi-Funktion, die bei Windows 8 Pro zu finden sein wird: Die Verschlüsselung von Laufwerken mit Bitlocker und „Bitlocker to Go“.
Profi-Funktion, die bei Windows 8 Pro zu finden sein wird: Die Verschlüsselung von Laufwerken mit Bitlocker und „Bitlocker to Go“.

Fazit: Die richtige Wahl…
Wer einen Blick auf diese kurze Auflistung der zusätzlichen Möglichkeiten wirft, die Windows 8 Pro im Gegensatz zur Windows 8 zu bieten hat, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass die „normale“ Windows-8-Version sowohl für den Heim als auch für den SOHO-Bereich (Small Office, Home Office) durchaus ausreichend ist. Anwender, die eine Laufwerksverschlüsselung benötigen, werden auch unter Windows 8 auf die bewährte und freie Lösung Truecrypt zurückgreifen können und für die Virtualisierung auf dem Desktop steht Oracles Virtualbox bereit. Der Einsatz der anderen zusätzlichen Features, die Microsoft der Version Windows 8 Pro spendiert, ist wirklich nur im professionellen Umfeld notwendig und sinnvoll.

Dieser Artikel stammt von der ChannelParnter-Schwesterpublikation PC-Welt. (kv)

Zur Startseite