April
Zwar trimmt IBM sein Business massiv in eine neue Richtung - wie viele andere Anbieter auch. Doch das neue Geschäft rund um Cloud Computing und Analytics wächst nicht schnell genug, um die Rückgänge in den klassischen Sparten auszugleichen. So brach im ersten Quartal das Hardwaregeschäft - auch durch den Verkauf der x86-Server an Lenovo - um 22 Prozent ein. Insgesamt rutschte IBM mit seinem Quartalsumsatz von 19,6 Milliarden Dollar erstmals seit langer Zeit wieder unter die 20-Milliarden-Dollar-Marke. Auch im weiteren Jahresverlauf stotterte der IBM-Motor.
Intel machte vor allem der weiter schwächelnde PC-Markt zu schaffen. In den ersten drei Monaten des Jahres fiel der Umsatz der PC-Sparte im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit PC-Prozessoren werde eine Herausforderung bleiben, verlautete wenig zuversichtlich aus der Konzernzentrale. Intel gelang es jedoch - im Gegensatz zum Konkurrenten AMD -, den Rückgang mit wachsenden Geschäften mit CPUs für Rechenzentren auszugleichen. Außerdem setzt der weltgrößte Halbleiterhersteller auf neue Geschäftsfelder wie das Internet der Dinge. Dafür wurde mit der "New Technology Group" eine eigenständige Entwicklungs- und Forschungseinheit gegründet.
Während die Granden des weltweiten IT-Business darum kämpfen müssen, ihr künftiges Geschäft richtig zu justieren, kommen viele der großen Internet-Companies immer besser in Fahrt - und fahren dabei auch den alten Hasen in die Parade. Der Online-Händler Amazon präsentierte im April erstmals Zahlen für sein Cloud-Geschäft, und die konnten sich durchaus sehen lassen. 1,57 Milliarden Dollar verdiente Amazon Web Services (AWS) im ersten Quartal des Jahres, ein Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis der Sparte betrug 265 Millionen Dollar. Facebook steigerte in den ersten drei Monaten des Jahres seine Einnahmen um 42 Prozent auf über 3,5 Milliarden Dollar. Google schaffte ein Plus von zwölf Prozent auf einen Quartalsumsatz von 17,3 Milliarden Dollar.
Allerdings gibt es auch Internet-Companies, die sich schwertun. So will es CEO Marissa Mayer nicht gelingen, den Web-Pionier Yahoo wieder auf Kurs zu bringen. Seit Jahren stagnieren die Einnahmen, die Gewinne sind ebenfalls rückläufig. Die Twitter-Verantwortlichen schaffen es ebenfalls nicht, ein funktionierendes und profitables Geschäftsmodell rund um den Kurznachrichtendienst aufzubauen. Die Folge: Wechsel an der Unternehmensspitze und immer wieder aufkeimende Übernahmegerüchte. So warf im Juni Konzernlenker Dick Costolo das Handtuch. Das Ruder übernahm in der Folge Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey.