Wann lohnt sich das Rooting am meisten?
Am meisten profitieren Anwender beim Rooting dann, wenn Sie ein altes Gerät einsetzen, für das es keine neue Android-Version mehr gibt. Sollen hier neue Funktionen installiert werden, muss häufig ein Custom-ROM ran. Prominentestes Beispiel ist CyanogenMod. Dieses Custom-ROM baut meistens auf der aktuellsten Android-Version auf, und kann daher auch neue Funktionen schnell und einfach bereitstellen. Da bei alten Geräten die Risiken nicht ganz so hoch sind, dafür der Nutzen aber umso höher, kann sich das Rooten und das Installieren eines Custom-ROMs lohnen. Allerdings gilt auch hier, dass sich diese Vorgänge nur dann lohnen, wenn ein praktischer Hintergrund vorliegt, also eine neue Android-Version installiert werden muss, warum auch immer.
Nur damit generell eine neue Android-Version installiert wird, lohnt sich das Rooting selten. Sollen aus einer neuen Version aber Funktionen genutzt werden, zum Beispiel die Benutzerverwaltung aus Android 4, oder Sicherheitslücken geschlossen, macht eine Aktualisierung von Endgeräten durchaus Sinn. Da bei diesen Geräten häufig ohnehin die Garantie/Gewährleistung ausgelaufen ist, und diese Geräte selten noch einen echten Wert besitzen, lohnt sich eine Aktualisierung.
Das Installieren von Custom-ROMs, und das damit verbundene Rooting, kann die Sicherheit von Android-Geräten aber auch erhöhen. Vor allem bei billigen und alten Geräten findet keine Aktualisierung der installierten Android-Version mehr statt. Dadurch werden auch keine Sicherheitslücken mehr geschlossen. Installieren Sie aber auf einem solchen alten Gerät die aktuelle CyanogenMod-Version, wird auch die neue Android-Version installiert. Diese ist natürlich wesentlich sicherer als veraltete Versionen. Wenn Geräte mit SIM-Locks versehen sind, sich also nur SIM-Karten einzelner Anbieter nutzen lassen, können Sie mit dem Rooting diesen Lock entfernen und auch andere SIM-Karten nutzen.
Stable, Nightly Build, AOSP und Stock
Wer sich mit dem Thema Rooting und Custom-ROMs auseinandersetzt, stößt häufig auf einige Begriffe die wenig bekannt sind. Vor allem bei CyanogenMod spielen hier Nightly Builds und Stable Builds eine wichtige Rolle. Bei den Stable Builds handelt es sich um getestete und freigegebene Versionen, die funktionieren sollten. Diese Version ist aber häufig nicht mit den neuesten Features ausgestattet, dafür aber weitgehend frei von Fehlern.
Nightly Builds enthalten alle aktuell verfügbaren Funktionen, sind aber noch nicht umfassend getestet. Hier können noch Fehler enthalten sein, die sich in unstabilen Verhalten äußern, oder das System komplett zum Absturz bringen können. Nightly Builds sollten nur Anwender installieren, die genau wissen, was Sie tun und notfalls ein Gerät noch reparieren können, zumindest auf Seiten der Software. Natürlich macht auch hier die Installation nur dann Sinn, wenn eine Funktion aus diesem Build genutzt werden soll.
Viele Custom-ROM-Anbieter bieten die Möglichkeit, zwischen AOSP und Stock zu wählen. AOSP (Android Open Source Project) ist der offizielle und frei zugängliche Source-Code von Android. Setzen Sie aber auf ein Custom-ROM mit Stock-Software, wurden Änderungen an diesem Code vorgenommen. Auch hier sollten Anwender gründlich überlegen, ob sich eine Aktualisierung lohnt.
Die Installation eines Custom-ROMs läuft häufig in mehreren Stufen ab. Sie müssen Ihr Gerät zuerst rooten. Danach übertragen Sie das ROM auf Ihr Endgerät und starten einen Wiederherstellungsvorgang. Durch diesen Vorgang wird die neue Version installiert. Achten Sie aber darauf, dass dabei alle Daten auf dem Gerät gelöscht und alle Einstellungen angepasst werden. Die Installation eines Custom-ROMs entspricht im Grunde genommen einem Reset des Gerätes und einer anschließenden Neuinstallation von Android in angepasster Form.
Sicherung von gerooteten Geräten
Ein Vorteil von gerooteten Geräten ist die Möglichkeit, mehr Daten sichern zu können. Mit Apps wie Titanium Backup können Sie nicht nur die Daten auf Ihrem Android-Gerät sichern, sondern auch alle Einstellungen, Android selbst, die installierten Apps, Daten dieser Apps und auch hier die meisten Einstellungen. Der Vorteil dieser Sicherung liegt auf der Hand, die Wiederherstellung eines solchen Gerätes umfasst ebenfalls alle diese Einstellungen. Titanium Backup kann auch Apps zwischen SD-Karten und dem internen Speicher hin- und her verschieben. Auch zeitgeplante Sicherungen werden unterstützt. Die Software lässt sich ausschließlich nur auf gerooteten Geräten nutzen. Wer häufig mit seinem Gerät experimentiert, sollte sich die App ansehen.