Richtig oder falsch?

Acht HDTV-Mythen auf dem Prüfstand

27.03.2015

Behauptung: HD bezeichnet einen Qualitätsstandard

Ist HD immer gleich HD? Nein, da es verschiedene Auflösungen und Bilddarstellungs-Verfahren gibt.
Ist HD immer gleich HD? Nein, da es verschiedene Auflösungen und Bilddarstellungs-Verfahren gibt.

Antwort: Falsch
Zwar bedeutet die Abkürzung HD "High Definition" (hohe Auflösung), jedoch ist das noch lange kein Standard. HD-Fernseher besitzen je nach Modell ein unterschiedliches Auflösungsvermögen. Und nicht einmal der auf dem Gerät ausgewiesene Wert sagt viel über die Bildqualität, die von vielen weiteren Faktoren abhängt, aus. Beispielsweise variieren bei verschiedenen Modellen die Bildschirmgröße und die Art der Datenübertragung. Ob sie Ihr Fernsehbild über Antenne, Kabel, Satellit oder das Internet empfangen, hat nämlich einen großen Einfluss auf die Bildqualität. Diese Qualitäts-Parameter erklären auch warum Amazon, Hulu, iTunes und Netfix zwar Filme in Blu-Ray-Qualität senden, jedoch die Ergebnisse auf verschiedenen Fernsehmodellen unterschiedlich sind.

Das Standardssignal wird über einen digitalen TV-Tuner aufgenommen und in ein digitales Bild umgewandelt. Es wird im Standard-Format im 4:3 oder 16:9-Format gesendet, während das digitale HD-Signal immer im 16:9-Format gesendet wird. Empfangen Sie nur das Standard-Format werden Sie häufig nur 4:3 Sendungen mit einer Auflösung von 640x480 Pixel erleben können. Alles andere als High Definition.

Das HD-Format wird häufig im 720p oder 1080i Format gesendet. 720p enthält 1280x720 Pixel während 1080i sogar Bilder mit 1920x1080 Pixeln beinhaltet. Das "p" steht für "progressiven Scan". Ein Verfahren, bei dem jedes Bild Zeile für Zeile neu aufgebaut wird. "i" für "interlaced" (verschachtelt) das 50 Mal pro Sekunde Halbbilder anzeigt, sodass sich im Gehirn ein Film mit 25 Vollbildern pro Sekunde abspielt. Bei gleicher Auflösung sehen progressive Scan-Bilder besser aus als Verschachtelte. Das 1080p Format wird im Moment hauptsächlich von Blu-Ray Disks und bestimmten PS3- und Xbox 360-Modellen genutzt.

Wie sehr die ankommenden Daten komprimiert sind und welche Übertragungsgeschwindigkeit unterstützt wird, hat auch erheblichen Einfluss auf das ankommende Bild. Beispielsweise wird ein Blu-Ray-Bild bei gleicher Auflösung um einiges besser aussehen als ein Bild, das von einer digitalen Kabelverbindung empfangen wird. Dies liegt an der größeren Datenbandbreite einer Blu-Ray-Disk.

Wenn Sie nun an Ihrem Gerät die Bildschirmauflösung auswählen, sollten Sie also folgende Regeln im Hinterkopf behalten. 1080p ist das beste Format, während trotz unterschiedlicher Auflösung 1080i und 720p etwa die gleiche Bildqualität produzieren. Alles darunter sieht vor allem auf großen Fernsehgeräten nicht mehr gut aus. Diese Auflösungs-Codes sind offiziell eingeführte Standards und keine Marketing-Konstrukte.

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