Am 5. März kündigte T-Systems eine Partnerschaft mit Cognizant an. Was der Marktforscher IDC davon hält, lesen Sie bitte hier:
"Mit dieser Kooperation soll T-Systems als ernst zu nehmenden Global-Sourcing-Anbieter etablieren", meint Mette Ahorlu, Consulting Director IDC European Software & Services. "In der Praxis steht dahinter ein gemeinsamer Markteintritt im europäischen Markt für Systemintegrationsdienstleistungen (SI). T-Systems wird dabei im Großen und Ganzen für die Onshore-Kapazitäten, Cognizant für die Offshore-Kapazitäten zuständig sein.
So sollen Kosten gesenkt und damit die Gewinne beider Partner gesteigert werden. Mit dem Markennamen T-Systems und den billigen Ressourcen von Cognizant sollen neue Kunden gewonnen werden. Beide Partner wollen den Markt zwar "als ein Unternehmen” erobern, allerdings wird derjenige Partner, der einen Kunden in der Vergangenheit verantwortlich betreut hat, auch in Zukunft die Kundenbeziehung steuern.
Angestrebtes Ziel ist die Gewinnung von zehn Großunternehmen im Zuge eines gemeinsamen Vertriebsvorgehens, insbesondere sollen europäische Finanzdienstleister adressiert werden – ein Sektor, in dem T-Systems nur schwach vertreten, Cognizant hingegen in den Vereinigten Staaten gut positioniert ist. Durch die Partnervereinbarung werden die beiden Firmen jeweils zum bevorzugten Partner im Europa-Geschäft. Cognizant übernimmt die 1400 indischen Mitarbeiter von T-Systems und zahlt dafür mit dem Erwerb von Aktien der Deutschen Telekom."
Ist das die von T-System seit langem gesuchte Lösung?
Nicht unbedingt. Wir gehen davon aus, dass der Bereich Offshoring einen Wandel durchläuft. Es geht nicht mehr nur darum, dem Kunden billige Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen; vielmehr steht im Vordergrund, zusätzliche Expertise bei der Hand zu haben und echte, integrierte globale Sourcing-Dienstleistungen anbieten zu können, die Onshore- und Offshore eng zu einem einzigen, wenn auch virtuellen Team verknüpfen. Die Partnerschaft zwischen T-Systems und Cognizant baut auf ein Partnerschaftsmodell, das eher einem Offshoring-Modell der 'ersten Generation' ähnelt, welches mit den Global-Sourcing-Modellen von Mitbewerbern im Hinblick auf deren höheren Reifegrad bei weitem nicht mithalten kann.