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ERP-Konzepte im Vergleich

07.02.2012
Von Hans-Thomas Hengl
Anwender achten bei der ERP-Auswahl vor allem auf die Funktionen. Doch wie zukunftsfähig sind die Architekturen?
Foto: Fotolia/akf

Nach der Architektur fragen Anwender bei Investitionsentscheidungen selten vorrangig. "Die meisten mittelständischen Unternehmen formulieren keine spezifischen Anforderungen an die Technik", beobachtet Norbert Gronau, Professor für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government an der Universität Potsdam. Aber: "Wenn die Funktionalität stimmt, wird häufig die Frage nach der Zukunftsfähigkeit gestellt: Wie wandlungsfähig wird das System sein, wenn Anforderungen kommen, die heute noch nicht bekannt sind?" Die Antwort hängt davon ab, wie modern die ERP-Architektur ist.

Das Beratungshaus Pierre Audoin Consultants (PAC) formuliert in einem Whitepaper Anforderungen an die Bauweise betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. "Die Basis für eine ERP-Lösung von morgen sollte eine integrierte Internet-Architektur bilden. Technische Rahmenbedingungen wie Plattformunabhängigkeit, Skalierbarkeit, Performance oder Release-Fähigkeit sind dabei ein Muss", heißt es darin. Eine Service-orientierte Architektur könne eine deutliche Flexibilisierung der IT-Geschäftsprozesse ermöglichen. "Ferner wird die Integrationsfähigkeit von Fremdsystemen und Diensten gefordert, da die Einbindung von Partnern, Lieferanten und Kunden auf der Tagesordnung steht", betont PAC.

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Ergebnisse von Umfragen unter IT-Anwendern stützen diese Einschätzungen. Das IT-Beratungsunternehmen Trovarit hat ERP-Anwender nach den Gründen für die Auswahl einer betriebswirtschaftlichen Standardsoftware gefragt. Dabei folgt nach der funktionalen und der Mittelstandseignung die Flexibilität der Software bereits an dritter Stelle. Ein Vergleich mit den Ergebnissen der Jahre 2001 bis 2009 zeigt, dass das Kriterium der Flexibilität immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Auch die Frage nach einer modernen Architektur hat die Kunden mit den Jahren zunehmend beschäftigt. Natürlich stehen die funktio- nale Eignung und das Kosten-Nutzen-Verhältnis immer im Vordergrund, aber gegenüber Flexibilität und Bauart verlieren diese Kriterien an Vorsprung.

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