Bisher war Insight Technology Solutions (vormals: Software Spectrum) vornehmlich im Software-Lizenz-Geschäft tätig. Nun erweitert das Systemhaus seine Geschäftstätigkeit auch auf den Verkauf von Hardware, von Netzwerk-Equipment und auf mehr Services.
Gleichzeitig konzentriert Insight seine "shared services", also unter anderem die Betreuung von Kunden in Westeuropa, die teilweise - historisch bedingt - noch von der deutschen Niederlassung in Ismaning bei München aus erfolgte, auf den Sitz im nordenglischen Sheffield.
Stuart A. Fenton, EMEA-Chef von Insight, begründet diesen Schritt unter anderem mit niedrigeren Lohn- und Mietkosten in Großbritannien. Von diesem Strategie-Wechsel sind in Deutschland 50 Mitarbeiter betroffen, die das Unternehmen verlassen müssen.
Doch Fenton möchte sein Deutschland-Geschäft (geschätzter Jahresumsatz: etwa 100 Millionen Euro) keinesfalls verkleinern, sondern deutlich ausweiten. Deshalb sucht er bereits nach passenden Locations in den Regionen Mitte (um Frankfurt), West (Düsseldorf, Köln) und Nord (Hamburg). Noch in diesem Jahr möchte er zwei neue Niederlassungen in Deutschland eröffnen. Sein Ziel ist es, hier zu Lande ähnliche Umsätze wie in Großbritannien (geschätzte 650 Millionen Euro) zu erzielen.
Vorerst sinkt aber die Mitarbeiterzahl in Deutschland von 220 auf 170, deswegen zieht auch die Münchner Niederlassung von Insight um. Auch der neue Firmensitz wird sich im Landkreis München befinden, im Business Campus in Garching, in der Nähe des Forschungszentrums und der Technischen Universität München. In unmittelbarer Nachbarschaft residiert bereits die Münchner Bechtle-Zweigstelle.
Die Ausweitung der Geschäftsfelder auf Hardware, Netzwerke und Services ist laut Fenton keinesfalls sinkenden Software-Lizenz-Erlösen geschuldet. Daran ändert auch das steigenen Angebot an Cloud Computing-Anwendungen und diverse SaaS-Offerten (Sofware as a Service) nichts.
"Unser Software-Lizenz-Geschäft in Deutschland wächst deutlich", so der Europa-Chef zu ChannelPartner. "Auch Microsoft Office 365 wird über den Channel vertrieben." Außerdem führt er an, dass 59 Prozent der SMB-Kunden hier zu Lande noch keine Software-License-Agreements mit den Herstellern eingegangen sind, durch welche sie automatisch mit der neuesten Version der Software-Programme versorgt werden, wie dies beispielsweise bei Microsofts Enterpise-Lizenzmodell der Fall ist. (rw)