Das Systemhaus PC-Ware - in Deutschland immerhin die Nummer vier - und seine Tochtergesellschaften in weltweit 28 Ländern firmieren künftig einheitlich unter der Marke Comparex.
Die Eigentümerin der PC-Ware AG, die österreichische Raffeisen Informatik Gruppe, strebte offenbar die Umbenennung schon seit längerem an. Immerhin sind schon vier Jahre vergangen, seitdem PC-Ware, damals noch unabhängig und unter der Führung des Firmengründers Dr. Knut Löschke, die Zentraleuropa- und Iberia-Divisionen von Comparex übernommen hatte. Die anderen Comparex-Ländergesellschaften gingen damals an die TDMi-Gruppe, die aber zwei Jahre später Insolvenz anmelden musste. Deren Comparex-Anteile hat zwei Monate später wiederum das Systemhaus Allgeier gekauft.
PC-Wares Umbenennung in Comparex zeichnete sich bereits seit über einem Jahr ab, denn schon Mitte März 2010 hatte die Schweizer Niederlassung des Systemhauses genau so umfirmiert. Nun soll dieser Schritt auch noch in allen anderen Niederlassungen vollzogen werden.
In der ersten Phase wird PC-Ware Deutschland in Comparex umbenannt. Dann wird auch der bisherige General Manager Walter Denk als Chef von Comparex Deutschland agieren. Bis Herbst 2011 sollen dann alle weiteren Landesgesellschaften, unter anderem auch in Algerien, China und in Indien, unter dem Namen Comparex auf ihren Märkten aktiv sein.
Damit möchte das Systemhaus künftig auf den drei Kontinenten Afrika, Asien und in Europa einheitlich als eine Marke wahrgenommen werden. Bisher war dies nicht der Fall: es gab entweder PC-Ware- oder Comparex-Niederlassungen, manchmal sogar beides. "Einige unserer Mitarbeiter hatten zwei Visitenkarten, zum Teil kam es sogar vor, dass Comparex und PC-Ware um dieselben Kunden buhlten", so Denk gegenüber ChannelPartner.
Wir fragten auch nach warum man sich für Comparex und nicht für PC-Ware als neuen Brand entschieden hat: "PC-Ware weckt Assoziationen zur Hardware, die wir bereits seit zwei Jahren nicht mehr selbst vertreiben, außerdem ist dieser Name linguistisch nicht eindeutig zu interpretieren", argumentiert Denk. Comparex hingegen ist seiner Meinung nach international gut eingeführt und stehe für eher für Consulting und Services als PC-Ware.
Auch wenn damit die Marke PC-Ware bald weitgehend verschwinden wird, behält Comparex deren Namensrechte. Unter dem neuen Logo sollen dafür die drei Säulen: Software, Consulting und Services auftauchen.
Comparex profitiert von guter Konjunktur
Parallel zur Umfirmierung veröffentlicht Comparex seine vorläufigen Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2010/11 (1.4.2010-31.3.2011). Demnach hat das Systemhaus seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 17,1 Prozent auf 975,1 Millionen Euro steigern können. Das Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erfüllte mit 17 Millionen Euro die Erwartungen des Managements, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit 10,7 Millionen Euro weit besser als im Vorjahr (300.000 Euro). Die Eigenkapitalquote stieg von 36 auf 43,6 Prozent an. (rw)
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