Gefälschtes Verbrauchsmaterial macht den Druckerherstellern das Leben schwer: Die Unternehmen haben nicht nur Umsatzeinbußen, auch das Vertrauen der Nutzer leidet, wenn vermeintliche Originalkartuschen schlechte Qualität liefern oder sogar ganz ausfallen.
Die Fälschungsexperten der Branche kämpfen daher einen nimmer endenden Kampf gegen die Betrüger, die die Fälschungen oder deren Komponenten herstellen oder vertreiben. Auch Branchenprimus HP hat dafür speziell geschulte Spezialisten in einem Anti-Counterfeiting and Fraud (ACF) Team.
Diesem ACF-Team ist nun in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden eine Lieferung mit rund 4.000 Komponenten, die zur Herstellung der Fälschungen gebraucht werden, ins Netz gegangen. Nach einer Reihe von Razzien, unter anderem am Frankfurter Flughafen, wurden Computerkomponenten und Toner-Kartuschen abgefangen, die illegal mit dem HP-Logo versehen waren.
Auch Inspektionen bei Partnern
Für Susanne Kummetz, Channel Director bei HP Deutschland, ist dies auf die kontinuierliche Partnerschaft mit den lokalen deutschen Behörden zurückzuführen, die dazu beiträgt, Fälscher in EMEA vor Gericht zu bringen. Sie ist voll des Lobs für das rasche Eingreifen der Behörden: "Unser anhaltender Erfolg ist nicht zuletzt auf das schnelle Handeln der deutschen Beamten zurückzuführen", erklärt Kummetz. Mit dem Anti-Counterfeiting and Fraud-Programm in Deutschland und ganz Europa stelle man sicher, dass Kunden und Vertriebspartner nicht zum Opfer illegaler Aktivitäten in der Region werden.
Laut HP wurden in den vergangenen fünf Jahren in EMEA durch die Unterstützung des Unternehmens etwa zwölf Millionen Fälschungen und Komponenten von lokalen Behörden beschlagnahmt. Distributoren und Fachhandelpartner sollten genau auf ihre Bezugsquellen und die Unbedenklichkeit der Ware achten. HP kontrolliert hier regelmäßig, ob sich gefälschte Produkte im Umlauf befinden. Im Zuge dessen führte der Hersteller über 4.500 Audits und Inspektionen der Lagerbestände von Partner oder von verdächtigen Lieferungen an Kunden durch.
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Für Plagiate, Fälschungen und Schutzrechtsverletzungen durch Firmen mit Sitz außerhalb der Europäischen Union ist der Zoll zuständig.
In der Zolldienststelle auf der Frankfurter Messe bereiten sich Herstellervertreter und Zollmitarbeiter auf die Aktion vor.
Mit einem ganz speziellen "Einsatzfahrzeug" macht sich der Zoll auf den Weg.
Für die Messe ist das Zollamt Frankfurt am Main - Osthafen zuständig.
Um Produktpiraterie einzuschränken hat die Messegesellschaft das Programm "Messe Frankfurt against Copying" ins leben gerufen.
Ziel der Einsatzgruppe: Die Remanexpo, die die Aussteller aus den Bereichen Drucker-Verbrauchsmaterialien und Zubehör, Recycler-Industrie sowie OEM-Toner -Tintenkartuschen bündelt.
Vor dem Rundgang bespricht Stefan Pranzas, Sachbearbeiter Verbote und Beschränkungen beim Hauptzollamt Darmstadt, mit den Beteiligten die Verhaltensregeln.
Unter Leitung von Sachbearbeiter Stefan Pranzas werden verdächtige Messestände inspiziert.
Auch Listen und Kataloge werden kontrolliert.
Der Rundgang des Zolls durch die Halle 6.0 bleibt nicht unbemerkt.
Mancher Aussteller lässt die Plagiate schnell in den Schränken verschwinden, doch auch dort schaut der Zoll nach.
Auch im Reisegepäck können verdächtige Ausstellungsstücke versteckt sein.
Selbst eine Handtasche weckt das Interesse des Zolls.
Die Vertreter von Brother haben Plagiate entdeckt. Leider kann der Zoll nicht einschreiten, da eine Vertriebsniederlassung in der Europäischen Union existiert.
Hinter angeblicher Originalware verstecken sich oft geschickte Fälschungen.
Der Anwalt eines großen Kopiererherstellers inspiziert zusammen mit einem Zollbeamten ein verdächtiges Ausstellungsstück .
Den Standbesitzern wird die Sachlage erklärt.
In den Katalogen müssen alle Stellen mit den beanstandeten Produkten geschwärzt werden.
Das gilt auch für die Werbeplakate, die Pranzas und seine Kollegen entdeckt haben.
Entweder Abhängen oder übermalen - dieser Standbetreiber entscheidet sich für zweites.
Oberstaatsanwalt Weizmann wird hinzugezogen.
Auch hier könnten noch problematische Tonerkartuschen in den Schränken lagern.
Typenbezeichnungen werden genau mit Listen mit Verdachtsfällen verglichen, die schon im Vorfeld erstellt wurden.
Immer wieder verzögern lange Diskussionen mit den Standbetreibern den Rundgang.
Der Hersteller dieser Tonerkassetten hat wesentliche Designmerkmale von Brother kopiert.
Oberstaatsanwalt Weizmann lässt sich von den Brother-Spezialisten den Verdacht schildern.
Nun werden die verdächtigen Tonerkartuschen einer genauen Untersuchung unterzogen.
Alles wird für ein späteres Verfahren genau dokumentiert.
Die Kartuschen werden durch den Zoll sofort sichergestellt.
Die Aktivitäten des Zolls zeigen Wirkung: In den letzten Jahren wurden auf der Paperworld deutlich weniger Plagiate entdeckt.