Unter Windows laufen bereits zahlreiche Programme im Hintergrund, ohne dass Sie selbst etwas starten müssen. Vieles davon ist erforderlich, einiges nützlich und manches kann man auch abschalten. Bei aktuellen PCs und Notebooks sind die Systemressourcen zwar meist nicht zu knapp bemessen. Dennoch kann es zu Engpässen kommen, die sich in Hängern, Rucklern und zögerlichen Programmstarts zeigen. Bevor man nun Maßnahmen ergreift, empfiehlt es sich, das System genauer zu untersuchen. Wie hoch sind CPU-Belastung und Speicherauslastung, welche Programme oder Dienste sorgen für eine hohe Systembelastung? Auch den Windows-Startprozess kann man beobachten und dabei Systembremsen finden.
Teilweise reichen die Windows-Bordmittel für die Analyse des Systems aus. Zusätzliche Tools bieten manchmal mehr Komfort und helfen bei der Beseitigung von Problemen.
1. Laufende Prozesse mit dem Task-Manager ermitteln
Für einen schnellen Überblick reicht der Windows-Task-Manager aus. Sie rufen das Tool am schnellsten mit der Tastenkombination Strg-Shift-Esc auf oder über den Ausführen-Dialog (Tastenkombination Win-R) und die Eingabe von taskmgr. Das Fenster zeigt die von Ihnen gestarteten Desktop-Programme an. Für weitere Informationen klicken Sie auf "Mehr Details". Der Task-Manager zeigt sieben Registerkarten.
"Prozesse": Unter "Apps" sind wieder die Desktop-Programme zu sehen, die Sie gestartet haben. Die Gruppe "Hintergrundprozesse" zeigt Programme, die ohne sichtbares Fenster laufen. Darunter ist beispielsweise "Antimalware Service Executable" für die Suche nach Schadsoftware. Mit dabei sind auch Apps wie "Fotos", "Microsoft Store" und "Cortana", die im Hintergrund auf Aufgaben warten.
In der Gruppe "Windows-Prozesse" ist alles aufgeführt, was sonst noch läuft. Hier taucht auch mehrfach "Diensthost" auf, wohinter sich Dienste verbergen (Punkt 4).
"Leistung": Auf dieser Registerkarte lassen Sie sich Diagramme für die Auslastung von CPU, Arbeitsspeicher, Datenträger und Netzwerk anzeigen. Mehr Informationen erhalten Sie nach einem Klick auf "Ressourcenmonitor öffnen" (Punkt 9).
"App-Verlauf": Die Tabelle zeigt die installierten UWP-Apps (Punkt 2) und die durch sie verursachte Ressourcenauslastung. Anders als unter "Prozesse" handelt es sich nicht um Echtzeitdaten, sondern um die Summe der Werte. Per Klick auf "Auslastungsverlauf löschen" lassen sich die Werte zurücksetzen.
"Autostart": Autostart-Programme zeigen sich meist als Icon im Infobereich des Desktops neben der Uhr.
"Benutzer": Hier sind alle Programme aufgeführt, die unter dem verwendeten Benutzerkonto laufen.
"Details": Die Tabelle listet die Prozesse für alle Benutzerkonten auf.
"Dienste": Zeigt eine Übersicht mit allen gestarteten Dienstprogrammen (Punkt 3).
2. Unbekannte Prozesse identifizieren
Bei einigen Prozessen ist der Zweck anhand der Bezeichnung nicht unmittelbar zu erkennen, beispielsweise bei "Runtime Broker". Er ist für die Rechteverwaltung von UWP-Apps zuständig (Universal Windows Platform). Das sind Programme, die entweder vorinstalliert sind oder aus dem Windows-Store stammen, etwa "Fotos", "Filme & TV" oder "Kalender". In der Spalte "Status" taucht ein grünes Symbol auf, wenn die Apps gerade nicht aktiv sind oder das Fenster minimiert ist.
Der "WMI Provider Host" (Windows Management Instrumentation) ist ebenfalls oft zu finden. Er liefert Systeminformationen für andere Programme, etwa zu Hardware, Netzwerk und Diensten.
Wer Genaueres zu einem Prozess erfahren möchte, klickt ihn im Task-Manager mit der rechten Maustaste an und wählt im Kontextmenü "Online suchen". Das Suchergebnis öffnet sich im Browser.
3. Dienste und Diensteverwaltung unter Windows
Ein Dienst ist ein Hintergrundprozess, den Windows automatisch startet. Dienste laufen in der Regel unter einem Benutzerkonto mit erhöhten Rechten, beispielsweise "System" oder "Lokaler Dienst".
Dienste haben entweder eigene Funktionen, oder sie stellen Funktionen für andere Programme bereit. Oft geht es darum, einem Benutzer den Zugriff auf bestimmte Ressourcen indirekt zu ermöglichen. Der Dienst "Aufgabenplanung" beispielsweise führt Systemaufgaben automatisch nach Zeitplan durch, und Benutzer können über das Tool Aufgabenplanung eigene Aufgaben erstellen. Damit der Zugriff etwa im Dateisystem auf alle Elemente unabhängig vom Besitzer und dessen Zugriffsrechten erfolgen kann, läuft der Dienst "Aufgabenplanung" unter dem Konto "System". Das hat mehr Rechte als die Gruppe "Administratoren" und kann auf fast alle Ordner auf der Festplatte zugreifen.
Tempo bei SSD und Festplatte ermitteln Ein zu langsames, defektes oder falsch angeschlossenes Laufwerk kann zu einer deutlichen Verlangsamung des Systems führen. Das hat Konsequenzen für die Zeit, die die Dienste oder Anwendungen für den Start und bei der Erledigung von Aufgaben benötigen. Ob eine SSD oder Festplatte die erwartbare Leistung liefert, lässt sich schnell mit AS SSD Benchmark feststellen. Starten Sie das Tool, wählen Sie das gewünschte Laufwerk oben links aus und klicken Sie auf „Start“. Bei SSDs am SATA-Adapter sollten die Werte für Lesen und Schreiben hinter „Seq“ (sequentieller Zugriff) bei mindestens um die 500 MB/s liegen. Festplatten erreichten um die 100 MB/s. |
4. Windows-Dienste im Task-Manager identifizieren
Der Task-Manager zeigt die Dienste auf der Registerkarte "Prozesse" unterhalb von "Windows-Prozesse" mit der Kennung "Diensthost:" an. Bei Computern mit weniger als 3,5 GB Hauptspeicher werden die Dienste gruppiert gestartet. Es gibt dann Zeilen wie "Diensthost: Lokales System (11)". Die "11" zeigt an, dass 11 Dienste in einem einzelnen Diensthost-Prozess gestartet werden. Nach einem Klick auf den Pfeil vor der Zeile klappt die Liste auf, und Sie sehen die Anzeigenamen. Zu jeder Gruppe gehört ein eigener Aufruf von Svchost.exe, was Sie auf der Registerkarte "Details" sehen können.
Beginnend mit Windows 10 Version 1703 werden die Dienstaufrufe bei Rechnern mit mehr als 3,5 GB RAM nicht mehr gruppiert. Es gibt daher pro Dienst einen Svchost.exe-Prozess, also deutlich mehr als vorher. Das soll die Stabilität des Systems verbessern, weil bisher beim Absturz eines Dienstes in einer Gruppe alle zugehörigen Prozesse beendet wurden. Das Verfahren kostet allerdings etwas mehr Systemressourcen.
5. Starke Auslastung von Systemressourcen untersuchen
Im Task-Manager lässt sich über Klick auf einen der Spaltenköpfe die Prozesstabelle beispielsweise nach CPU, Arbeitsspeicher oder Datenträgerauslastung sortieren. Damit können Sie ermitteln, welcher Prozess gerade die CPU am meisten belastet oder viel Arbeitsspeicher er belegt.
Ein Anstieg etwa der CPU-Belastung über einen gewissen Zeitraum ist normal. Wenn beispielsweise das automatische Windows-Update nach Aktualisierungen sucht und diese installiert, kann das System stark belastet werden. Sollte ein Prozess jedoch die CPU über einen längeren Zeitraum stark auslasten, sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Wurde etwa das Windows-Update als Ursache ermittelt, führt der erste Weg in die "Einstellungen" (Win-I) auf "Update und Sicherheit -› Windows Update". Wenn das Update noch läuft, ist eine starke Auslastung zu erwarten. Wenn nicht, ist vielleicht eine Fehlernummer zu sehen, nach der Sie im Internet suchen können.
Manchmal versucht Windows, ein Update ständig neu zu installieren, was regelmäßig fehlschlägt. In diesem Fall führen Sie eine Prüfung mit Bordmitteln durch. Öffnen Sie die "Einstellungen" und gehen Sie auf "Update und Sicherheit -› Problembehandlung". Klicken Sie auf "Zusätzliche Problembehandlungen", dann auf "Windows Update" und auf "Problembehandlung ausführen". Das Tool prüft die Einstellungen und führt bei Bedarf Reparaturen durch.
Die Problembehandlung bietet auch Lösungen an, beispielsweise für Netzwerkadapter, Bluetooth sowie Suche und Indizierung. Auch hier können sich Fehler durch eine hohe Systembelastung zeigen.
Bei Diensten, die nicht zu Windows gehören und nachträglich bei der Installation von Programmen aktiviert wurden, ist die Fehlersuche schwierig bis unmöglich. Deaktivieren Sie den Dienst oder deinstallieren Sie die Software. Fragen Sie dann beim Hersteller nach, ob ein Update verfügbar ist, welches das Problem behebt.
Bei einigen Diensten oder Programmen ist die starke Belastung der CPU von Zeit zu Zeit erwartbar. Wenn beispielsweise ein Virenscanner die gesamte Festplatte untersucht, steigt der Ressourcenbedarf. Die tägliche Systemauslastung durch Sicherheitssoftware sollte eher gering ausfallen. Wenn nicht, probieren Sie ein anderes Produkt aus.
6. Den Starttyp von Diensten herausfinden und ändern
Im Task-Manager sehen Sie auf der Registerkarte "Dienste", ob ein Dienst läuft oder beendet wurde. Im Kontextmenü können Sie per Klick auf "Online suchen" im Browser weitere Informationen einholen.
Der Kontextmenüpunkt "Dienste öffnen" führt zur Diensteverwaltung. Die lässt sich auch direkt über die Tastenkombination Win-R und services.msc starten. Die Liste enthält in der linken Spalte den Namen und dahinter eine Beschreibung. Die Spalte "Status" zeigt, ob der Dienst aktuell läuft, und der "Starttyp" gibt an, wie und ob der Dienst ausgeführt wird - manuell, automatisch oder auch gar nicht, falls deaktiviert. Ein Doppelklick auf den jeweiligen Dienst öffnet ein Fenster mit den Eigenschaften. Dort präsentiert das Menü "Allgemein" die Möglichkeit, den Starttyp des Dienstes zu ändern. Dabei bietet Windows folgende Optionen an:
Automatisch: Der Dienst startet beim Hochfahren von Windows. In der Dienstverwaltung haben diese Dienste in der Regel den Status "Wird ausgeführt".
Automatisch (verzögerter Start): Dienste, die beim Systemstart noch nicht laufen müssen, werden erst kurz nach dem Hochfahren von Windows ausgeführt.
Manuell: Der Dienst wird nicht automatisch gestartet - Windows ist aber in der Lage, den Dienst bei Bedarf zu starten, wenn dieser von einem anderen Dienst oder Programm angefordert werden sollte.
Deaktiviert: Dieser Dienst wird nie gestartet - selbst dann nicht, wenn er für den problemlosen Betrieb des Windows-Systems erforderlich ist oder er von einem Programm benötigt wird. Diese Option sollten man daher nur wählen, wenn man sich über die Auswirkungen im Klaren ist.
Windows-Startprozess untersuchen Die in diesem Artikel vorgestellten Analysemethoden zeigen, was gerade auf dem Rechner passiert. Sollte Windows jedoch langsam starten, lässt sich die Ursache damit nicht herausfinden. Das Tool Bootracer zeigt übersichtlich aufbereitet Daten zur Windows-Startzeit. Nach der Installation starten Sie das Tool, klicken auf „Start“ und dann auf „Den Test starten“. Bestätigen Sie den Windows-Neustart mit „Ja“. Bootracer zeigt danach die Startzeit an. Ein Klick darauf liefert weitere Informationen. Sie erfahren, wie lange der Windows-Start („Windows Boot“) gedauert hat und welche Zeit vergangen ist, bis der Desktop einsatzfähig war. Bei einer SSD sollte der Windows-Start nicht länger als 20 Sekunden dauern. Andernfalls sind Rechner oder Laufwerk sehr langsam, oder Treiber verzögern den Start. Sehen Sie beim Hersteller des Computers nach, ob Treiber-Updates verfügbar sind. Zeigt Boot Racer bei „Desktop“ eine Zeit von 30 Sekunden oder mehr an, sind Programme die Ursache, die Windows automatisch startet. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Ratgeber „PC aufräumen“. |
7. Welche Dienste kann man gefahrlos deaktivieren?
Die meisten Dienste sind für die korrekte Funktion von Windows erforderlich. Es werden jedoch auch einige ausgeführt, die man tatsächlich nicht braucht. Wer beispielsweise keine alten, inkompatiblen Tools einer älteren Windows-Version verwendet, benötigt den "Programmkompatibilitäts- Assistent-Dienst" nicht. Bei schnellen SSDs oder wenn man alternative Suchtools verwendet, kann man auf den Indexdienst (Windows Search) verzichten, da er den Zugriff kaum beschleunigt, dafür jedoch teils erhebliche Lese- und Schreibvorgänge auslöst.
Es obliegt jedoch den Anwendern, die zahlreichen Dienste auf deren Notwendigkeit hin zu prüfen und auszumisten. Eine deutliche Einsparung von Ressourcen ist davon allerdings kaum zu erwarten, aber der Systemstart kann sich beschleunigen.
Ein großer Teil der Dienste ist vom Starttyp "Manuell". Windows startet den Dienst also erst, wenn er auch tatsächlich gebraucht wird; daher belegt er auch keine Systemressource.
Eine Liste mit eventuell überflüssigen Diensten finden Sie in der Tabelle unten auf dieser Seite. Wer beispielsweise keine Fax-Software verwendet, benötigt den Fax-Dienst nicht, und ohne Drucker muss auch die "Druckwarteschlange" nicht starten.
Hilfe bei der Ermittlung unnötiger Dienste liefert ein Tool, das wir weiter unten in Punkt 11 beschreiben.
Dienstname | Beschreibung | Befehlszeile |
---|---|---|
DiagTrack | Sammlung und Übertragung von Diagnose- und Nutzungsdaten an Microsoft | svchost.exe -k utcsvc -p |
DPS | Problembehandlung und Lösung für Windows-Komponenten | svchost.exe -k LocalServiceNoNetwork -p |
Spooler | Verarbeitet Druckaufträge | spoolsv.exe |
WPDBusEnum | Synchronisation mit Massenspeichergeräten | svchost.exe -k LocalSystemNetworkRestricted |
Fax | Senden und Empfangen von Faxen | fxssvc.exe |
iphlpsvc | IPv6 auch in reinen IPv4-Netzwerken nutzen | svchost.exe -k NetSvcs -p |
PcaSvc | Programme auf Windows-Kompatibilität überwachen | svchost.exe -k LocalSystemNetworkRestricted -p |
RemoteRegistry | Fernzugriff auf die Windows-Registry | svchost.exe -k localService -p |
seclogon | Ermöglicht unterschiedliche Anmeldeinformationen beim Start von Prozessen | svchost.exe -k NetSvcs -p |
lmhosts | Bietet NetBIOS-Namensauflösung für Clients im Netzwerk | svchost.exe -k LocalServiceNetworkRestricted -p |
TrkWks | Sorgt dafür, dass Verknüpfungen beim Verschieben zu Dateien auf Netzwerklaufwerken erhalten bleiben | svchost.exe -k LocalSystemNetworkRestricted -p |
WSearch | Dateiindizierung für die Windows-Suche | SearchIndexer.exe /Embedding |
stisvc | Stellt Bilderfassungsdienste für Scanner und Kameras zur Verfügung | svchost.exe -k imgsvc |
WerSvc | Protokolliert Fehler für Diagnose- und Reparaturdienste | svchost.exe -k WerSvcGroup |
W32Time | Datum und Uhrzeit im Netzwerk synchronisieren | svchost.exe -k LocalService |
8. Dienste über die "Systemkonfiguration" deaktivieren
Die "Systemkonfiguration" bietet einen relativ übersichtlichen Zugang zur Dienstekonfiguration. Sie starten das Tool über Win-R und msconfig und gehen auf die Registerkarte "Dienste". Entfernen Sie das Häkchen vor den Diensten, die Sie deaktivieren möchten, und klicken Sie auf "Übernehmen". Entsprechend setzen Sie ein Häkchen, um einen Dienst zu aktivieren.
9. Auslastung per Ressourcenmonitor überwachen
Der Ressourcenmonitor erlaubt einen anderen Blick auf die Situation auf dem Rechner. Sie starten ihn über den Task-Manager und die Registerkarte "Leistung" per Klick auf "Ressourcenmonitor öffnen". Oder Sie verwenden die Tastenkombination Win-R, tippen resmon ein und klicken auf "OK". Bei der CPU ist die grüne Linie am wichtigsten. Sie steht für die momentane Auslastung in Prozent.
Bei den Graphen für Datenträger und Netzwerk passt der Ressourcenmonitor die Skalierung dynamisch an. Maximale Ausschläge der grünen Linie sind relativ zum Wert rechts oben über dem Diagramm zu verstehen. Steht bei "Datenträger" beispielsweise "100 KB/s", passiert auf der Festplatte gerade nicht viel. Für die Bewertung des PCs ist die blaue Linie wichtiger, denn sie zeigt die prozentuale Auslastung.
Der Ressourcenmonitor zeigt in der Tabelle detailliert an, welche Prozesse den PC gerade besonders beschäftigen. Wechseln Sie auf die Registerkarte "CPU" und klicken Sie auf den Spaltenkopf "CPU". Damit sortieren Sie die Liste nach Prozessorlast. Der Verursacher ist so schnell zu ermitteln.
10. Dienste mit dem Ressourcenmonitor kontrollieren
Verursacht ein Systemdienst die hohe Last, erscheint "svchost.exe" unter "CPU" zuoberst in der Prozessliste. Der Dienststarter Svchost.exe ist für mehrere Dienste verantwortlich und taucht daher mehrfach auf. Setzen Sie links oben im Fenster ein Häkchen vor "Prozess". Im Bereich unter "Dienste" sehen Sie eine Liste mit Diensten, die von den Prozessen gestartet wurden.
Auch diese Liste lässt sich per Klick auf den Spaltenkopf "CPU" nach Last sortieren. An oberster Stelle kann beispielsweise der Dienst Wuauserv stehen, der für Windows-Updates zuständig ist. Merken Sie sich die Prozess-ID ("PID") von "wuauserv" und entfernen Sie das Häkchen vor "Prozesse". Suchen Sie den Eintrag von "svchost.exe (netsvcs -p)" mit der gleichen PID und setzen Sie davor ein Häkchen. Auf den Registerkarten "Arbeitsspeicher", "Datenträger" und "Netzwerk" lassen sich dann die Werte für diesen Dienst in den unterschiedlichen Bereichen ermitteln. Es könnte beispielsweise sein, dass der Dienst keine Festplatten- und Netzwerkaktivitäten zeigt, aber trotzdem die CPU stark beansprucht. Sollte das über einen längeren Zeitraum der Fall sein, befindet sich der Dienst wahrscheinlich in einer Endlosschleife.
Um die erhöhte Systemlast für den Moment zu beseitigen, stoppen Sie in unserem Beispiel den Dienst Wuauserv über den Kontextmenüpunkt "Dienst beenden". Sie können dann erst einmal wieder die volle Leistung des PCs nutzen.
Starten Sie Windows neu und prüfen Sie, ob das Problem weiterhin besteht. Sollte das der Fall sein, holen Sie im Ressourcenmonitor über den Kontextmenüpunkt "Online suchen" des betroffenen Dienstes oder Programms weitere Informationen ein.
11. Alternative Tools für die Kontrolle der Dienste
ServiWin ist ein kleines, übersichtliches Programm, dass eine Liste mit allen Diensten anzeigt, wenn Sie auf "Ansicht -› Dienste" gehen. Über "Maßnahmen -› Status ändern" lassen sich Dienste anhalten oder starten. Gehen Sie auf "Maßnahmen -› Start-Ausführungsart ändern", wenn Sie den Starttyp ändern möchten. Im Menü "Maßnahmen" finden Sie auch Einträge für eine Google-Suche nach der ausführbaren Datei oder den Dienstnamen.
PC Services Optimizer hilft Ihnen bei der Suche nach überflüssigen Diensten. Nach dem Programmstart klicken Sie auf "Servicediagnose". Beantworten Sie im Fenster "Benutzerprofil" alle Fragen zu Hardware, Sicherheit, Internet und Netzwerk und Systemfunktionen. Nach einem Klick auf "OK" zeigt das Tool seine Empfehlungen an, die Sie bei Bedarf ändern können. Zum Abschluss klicken Sie auf "Anwenden" und bestätigen mit "OK". Es wird ein Schnappschuss der bisherigen Einstellungen angelegt, dann werden die Änderungen durchgeführt. Bei Problemen kann man das Backup nach Klicks auf "Automatic TuneUp" und "Wiederherstellen der Standard-Serviceeinstellungen" wieder einspielen.
Windows System Control Center lädt zahlreiche nützliche Tools von Microsoft Sysinternals und Nirsoft herunter, sorgt für deren Update und dient zugleich als Startrampe. Für die Analyse laufender Prozesse und Dienste eignen sich Autoruns ("Sysinternals Suite -› Process" und Process Explorer ("Sysinternals Suite -› Process Explorer").
(PC-Welt)