Analystenstimme

Umbau von T-Systems - was Experton davon hält

07.11.2008

Ergänzend zu der offiziellen Ankündigung ist noch festzustellen, dass es sich bei den '400 Kunden' nicht um einzelne Unternehmen handelt, sondern vielmehr um Konzernstrukturen, denen rund 5.000 Firmen angehören. Von diesen Firmen sind wiederum etwa 1.500 für T-Systems relevant.

Für die neue Mittelstandsorganisation innerhalb T-Homes werden die anstehenden Herausforderungen sicher noch größer. Die Aussage in der Ankündigung zum Bedarf dieser Unternehmen kann man so interpretieren, dass diese Zielgruppe grundsätzlich 'in erster Linie standardisierte Produkte nachfragen', was nicht der Realität entspricht. Vielmehr haben Analysen ergeben, dass T-Systems in diese Zielgruppe zumeist Standardprodukte (in T-Notation 'AGB-Produkte') liefert. Dies ist auch nachvollziehbar, da die T-Systems-Organisation nie für das individuelle Lösungsgeschäft bei kleineren Unternehmen aufgestellt war, und der Aufwand dafür auch nicht gerechtfertigt wäre.

Eine Hürde für Geschäftskunden wäre sicher der Brand 'T-Home', daher wird die neue Geschäftseinheit nach außen unter dem Label 'T' auftreten.

Die zukünftige Aufgabe im Mittelstandssegment muss also sein, die Standardisierung von Services aus dem ITK-Umfeld weiter voranzutreiben und diese dann direkt an den Kunden (über Multichannel-Vertriebskanäle) oder über ausgewählte Partner zu vertreiben.

Hier könnte 'T' ihre Stärken durchaus ausspielen: eine große Organisation und Kundenbasis, bei der es sich 'lohnt', Service Produkte zu standardisieren und dann an eine sehr große Zielgruppe professionell zu vertreiben.

Wenn dies in den nächsten zwei bis drei Jahren konsequent durchgesetzt wird, und neue attraktive ITK-Services entwickelt werden, ist diese Ankündigung als ein weiterer Schritt zur Industrialisierung der IT zu werten. Der Weg dorthin wird aber steinig und mühsam sein." (rw)

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