Apple erfüllt in den Niederlanden weiterhin nicht die Regulierung, für Dating-Apps Bezahlmethoden außerhalb des App-Stores anzubieten. Die von der Authority for Consumers and Markets (ACM) verhängte Strafe ist Woche für Woche um fünf Millionen Euro gestiegen, nach zehn Wochen ist die letzte Rate der maximal möglichen 50 Millionen Euro fällig gewesen.
Ein von Apple am 22. März eingereichter neuer Vorschlag war der Behörde nicht akzeptabel, berichtet Apple Insider. Die ACM warnt Apple nun davor, sich nicht zu früh über das Ende von Strafzahlungen zu freuen, es sei möglich, weitere Strafen zu verhängen, die über die bisherigen 50 Millionen Euro hinausgingen, die sich für Apple anscheinend wie Trinkgeld anfühlen.
Die Regulierungsbehörde hatte Apple aufgetragen, für Dating-Apps eine alternative Bezahlmethode zu erlauben. Apple ist der Regulierung formal nachgegangen. Damit niederländische Dating-Apps von seinen Kunden Abo-Gebühren ohne App Store abziehen, müssen sie quasi eine komplett neue App mit der neuen Zahlungsmethode in der Store hochladen, diese Version der App muss nur im niederländischen Store verbreitet werden. Dazu müssen die Entwickler von Dating-Apps immer noch eine Gebühr von 27 Prozent an Apple abführen, wenn sie eine andere Bezahlmethode verwenden. Als Folge ist es für Entwickler noch teurer, eine alternative Bezahlung im App Store anzubieten, als bei Apples eigener zu bleiben. Die niederländische Regulierungsbehörde hat daraufhin ihre Strafe von fünf Millionen Euro auf 25 Millionen Euro erhöht.
Scharfe Kritik der EU-Kommission – Apple mäßig beeindruckt
Bei Margrethe Vestager, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Verantwortliche für Digitale Agenda, stößt dieses Verhalten Apples auf starke Kritik: Demnach ziehe es der Hersteller vor, wiederkehrende Strafen an die niederländische Wettbewerbsbehörde zu zahlen, als sich den auferlegten Regeln zu beugen. Apple spiele hier auf Zeit und versuche, die Regel so weit es geht, umzugehen. Vestager weist auf das Problem mit den Ressourcen hin, die auferlegte Regelungen durchzusetzen. Eine Strafe von 25 Millionen Euro ist zwar schmerzlich, für einen Riesen wie Apple jedoch leicht wegzustecken. (Macwelt)