Bitkom-Studie

Rechenzentren in Deutschland auf Wachstumskurs

15.02.2022
Die Rechenzentren in Deutschland werden immer leistungsfähiger, hat Bitkom herausgefunden.
Große Potenziale zur Kohlendioxid-Reduktion in Rechenzentren liegen laut Bitkom vor allem in einer energieeffizienten Klimatisierung und in der Nutzung von Abwärme.
Große Potenziale zur Kohlendioxid-Reduktion in Rechenzentren liegen laut Bitkom vor allem in einer energieeffizienten Klimatisierung und in der Nutzung von Abwärme.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Gemessen an der maximalen Stromaufnahme der installierten Hardware wuchs die Kapazität der deutschen Rechenzentren von 2010 bis 2020 um 84 Prozent. Der tatsächliche Stromverbrauch legte ebenfalls zu, aber nicht im gleichen Tempo, weil die Energie-Effizienz der Anlagen besser geworden ist. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Bitkom-Studie.

Der Energiebedarf der Rechenzentren in Deutschland stieg in diesen zehn Jahren von 10,5 Milliarden auf 16 Milliarden Kilowattstunden, das entspricht einem Plus von 52,4 Prozent. Der Energiebedarf macht demnach 0,6 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland im Jahr 2020 aus.

Das Wachstum der Rechenzentrumskapazitäten ist vor allem auf den zunehmenden Ausbau der Cloud-Infrastruktur zurückzuführen.
Das Wachstum der Rechenzentrumskapazitäten ist vor allem auf den zunehmenden Ausbau der Cloud-Infrastruktur zurückzuführen.
Foto: Bitkom

Die durch Rechenzentren und kleinere IT-Installationen in Deutschland verursachten Treibhausgasemissionen sind der Studie zufolge seit 2018 rückläufig. Mit rund sechs Millionen Tonnen CO2 lagen sie danach im Jahr 2020 wieder auf dem gleichen Niveau wie 2010. "Die Rechenzentrumsbetreiber unterstützen das Ziel der Bundesregierung, das für alle neuen Rechenzentren in Deutschland ab 2027 Klimaneutralität vorsieht", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Das kann allerdings nur gelingen, wenn ausreichend Strom aus regenerativen Quellen verfügbar ist."

Gewachsen ist nicht nur die Zahl der Anlagen und der dort aufgestellten Server und Netzwerkkomponenten. Die in den Rechenzentren installierte Rechenkapazität hat sich nach den Berechnungen von Borderstep pro verbrauchter Kilowattstunde Strom seit 2010 fast verfünffacht. Der Ausbau der Kapazitäten ist vor allem ein Wachstum beim Cloud Computing zurückzuführen. Immer mehr Unternehmen betreiben nicht mehr ihr eigenes Rechenzentrum, sondern beziehen Speicherplatz und Rechenleistung über das Internet.

Hessen mit der Region Rhein-Main weist die höchste Rechenzentrumsdichte in Deutschland auf.
Hessen mit der Region Rhein-Main weist die höchste Rechenzentrumsdichte in Deutschland auf.
Foto: Bitkom

Design der Studie

In der Studie wurde ein Rechenzentrum so definiert: Es umfasst mindestens zehn Racks beziehungsweise zehn Serverschränke oder hat eine Anschlussleistung von mehr als 40 kW. Kleine IT-Installationen, einzelne Serverracks und kleine Serverräume gelten nicht als Rechenzentren im eigentlichen Sinn. In Deutschland gibt es demnach rund 3.000 Rechenzentren und rund 47.000 kleinere IT-Installationen. (dpa/rs/rw)

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