Massimo Scuderi, Geschäftsführer bei M.K. Computer Electronic, berichtet

Neue Chancen für die Ersatzteildistribution

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Manche Distributoren wählen den Weg der Spezialisierung, denn in der Nische können sie ihre besonderen Fähigkeiten und ihr Knowhow ausspielen. Ein gutes Beispiel dafür ist M.K. Computer Electronic mit der Konzentration auf Spare Parts.

Die Versorgung mit Zubehör- und Ersatzteilen für IT-Produkte folgt ihren eigenen Gesetzen. Für viele Distributoren ist das häufig - im wahrsten Sinne des Wortes - zu kleinteilig. Die Produkte müssen oft über einen langen Zeitraum bereitgehalten werden, nehmen so Lagerplatz in Anspruch und binden Kapital.

Massimo Scuderi, Geschäftsführer beim Ersatzteildistributor M.K. Computer Electronic, sieht durch die europäische Richtlinie zum Recht auf Reparatur gute Chancen für die Ausweitung des Geschäftsmodells in andere Warensegmente.
Massimo Scuderi, Geschäftsführer beim Ersatzteildistributor M.K. Computer Electronic, sieht durch die europäische Richtlinie zum Recht auf Reparatur gute Chancen für die Ausweitung des Geschäftsmodells in andere Warensegmente.
Foto: Armin Weiler

Die Konzentration auf Ersatzteile erfordert also ausgesprochene Spare-Part-Spezialisten, damit das Geschäftsmodell funktioniert. Einer dieser Experten ist Massimo Scuderi, Geschäftsführer beim Göppinger Ersatzteiledistributor M.K. Computer Electronic. Das Unternehmen existiert bereits seit über 35 Jahre in Deutschland, die österreichische Niederlassung kommt auf 20 Jahre.

Seither hat sich viel verändert: "Früher gab es viele Telefonate, sehr viele Faxe und etwas später viele E-Mails", erzählt Scuderi. Heute läuft der Großteil digitalisiert über den Webshop. Auch die Komplexität des Geschäfts hat zugenommen: "Wo es früher 50 verschiedene Modelle gab, gibt es jetzt 150 oder noch mehr", berichtet der M.K.-Chef.

Auch weiße und braune Ware brauchen Ersatzteile

Als 1995 ein Austauschprogramm für Drucker-Fuser aufgelegt wurde, war auch der Weg für Ersatzteile für Drucker vorgezeichnet. Das Portfolio wurde nach und nach mit den gängigen Druckerherstellern erweitert. Drucker-Spare-Parts sind nach wie vor das Kerngeschäft der Göppinger.

Allerdings glänzt das Druckersegment nicht mit großen Wachstumsraten. Bereits vor rund zehn Jahren wurde daher Ersatzteilen für Server von HP Enterprise ein weiteres Standbein aufgebaut. Eine weitere Zukunftschance sieht Scuderi in der nun verabschiedeten europäischen Richtlinie zum Recht auf Reparatur. So kann er sich durchaus auch vorstellen, Ersatzteillogistik bei weißer oder brauner Ware oder in vertikalen Märkten wie dem Medizinbereich anzubieten. Einer Ausweitung des Portfolios Richtung kompletter Produkte erteilt Scuderi aber eine Absage: "Wir handeln mit Originalersatzteilen und Originaloptionen, das ist unsere Welt", bekräftigt er. Entsprechende Gespräche laufen laut Scuderi bereits.

Was Massimo Scuderi über den Einsatz von KI in seinem Unternehmen denkt und wie das Familienunternehmen sich auf den Generationswechsel vorbereitet, lest Ihr auf der nächsten Seite.

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