Von Wolfgang Leierseder
Mag Netzwerker Enterasys von amerikanischen VARs und Integratoren als einer drei Netzwerkfirmen ausgezeichnet worden sein, mit denen die Partner am liebsten zusammenarbeiten - hierzulande vermissen Partner an dem Netzwerker vieles, was ihn attraktiv für das Channelgeschäft machen würde. Zuallererst, wie ein Partner gegenüber ChannelPartner formulierte, "Marketing" und "Marktpräsenz".
Nun bezweifeln einige dieser Partner, ob das je zu den Stärken von Enterasys gehörte. "Kein Wunder bei dieser Geschichte", fasste ein langjähriger Marktbegleiter des Netzwerkers seine Überlegungen zusammen. Enterasys, im Jahr 2001 von dem nicht mehr existenten Netzwerker Cabletron ausgegründet, 2002 in einen Bilanzskandal verwickelt und 2005 an den amerikanischen Investor Gores Group verkauft und sogleich von der Börse genommen, hatte sich in der Folge auf Enterprise-Kunden spezialisiert.
Die Menge seiner Partner - VARS, Systemintegratoren; 2002 in Deutschland noch rund 170 zählend - nahm deutlich ab. Und auch Kunden, verunsichert durch diese Geschichte, wechselten zu Konkurrenten. Im Jahr 2006 schließlich bereinigte der Netzwerker seinen Kanal.
Heute sind es zirka aktive
50 VARs, Integratoren und Lösungsanbieter, die als Platinum-, Gold- und Silber-Partner eng mit Spezialisten für "sichere Netzwerke" zusammenarbeiten, wie Asli Aktas, Channel-Verantwortliche für Zentral- und Osteuropa, Asien und auch den pazifischen Raum, gegenüber ChannelPartner bestätigte.
Doch offensichtlich will Enterasys, gerade in dem Joint Venture von Siemens und Gores, der Siemens Enterprise Communications (SEN) und dem Call-Center Spezialisten SER, untergebracht, Einiges daran ändern. Der Netzwerker, so sagte Aktas, sei durch das Joint Venture vom Oktober letzten Jahres gestärkt; folglich werde er mit eigenen Produkten "mehr in den Markt gehen".