ChannelPartner-Kongress 2022 im neuen Format

Nachhaltig über den Tellerrand geblickt

Folker Lück ist freier Autor aus Düsseldorf.


tellyou ist das im Jahr 1999 gegründete Redaktionsbüro der freien Journalisten Elke von Rekowski und Folker Lück. Seitdem haben wir – grob überschlagen – fast 12.000 Artikel verfasst.

Unsere Artikel sind im Handelsblatt und in der FAZ, in renommierten Fachzeitschriften wie ChannelPartner und Computerwoche, in den VDI-Nachrichten und auf Focus online erschienen. Das ist nicht Quantität, sondern Qualität in der deutschen Medienlandschaft. Auch gut gemachte Kundenmagazine sind weit entfernt von langweiligen Werbebotschaften. Deshalb schreiben wir auch für namhafte Unternehmen und für die Mitgliederzeitschriften bekannter Verbände.

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Geographisch günstig gelegen in der Nähe des Airports Düsseldorf traf sich zum ersten Mal nach der Pandemie die Systemhausbranche wieder auf dem ChannelPartner Kongress. Im Mittelpunkt stand das Thema Nachhaltigkeit. Klares Ziel: Das Geschäft soll transformieren, aber nicht verschwinden.

Es hat fast schon Tradition wie ein hoher Feiertag: Alles, was in der Branche Rang und Namen hat, reist im September nach Düsseldorf und trifft sich auf dem Systemhauskongress der ChannelPartner. Es war bereits das 18. Mal - und doch war diesmal alles ein bisschen anders: Nach der zweijährigen Zwangspause durch die Corona-Pandemie heißt die beliebte Veranstaltung jetzt ChannelPartner Kongress. Und auch thematisch orientierte sich das von Director Content Events Regina Böckle zusammengestellte Programm ein ganzes Stück weit neu: In den Panel-Dialogen und auch in den interaktiven Sessions standen technische Fakten oder Leistungsdaten nicht mehr so stark im Mittelpunkt wie in früheren Jahren.

Stattdessen wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewissermaßen zu Hubschrauber-Flügen eingeladen: Vielfach gelang es den Referenten, gemeinsam mit dem Auditorium abzuheben und den Blick vom Detail auf das große Ganze zu richten: Welche Branchentrends sind wirklich maßgeblich? Welche Technologie setzt sich auf breiter Front durch? Welche Managementstrategien und auch welche technologischen Innovationen verändern den Vertrieb und unter dem Strich den Erfolg der Systemhaus-Branche?

Darum ging es auch in der Paneldiskussion mit einigen Repräsentanten von Deutschlands führenden Systemhäusern und Managed Service Providern. Darin plädierte etwa Roger Geitzenauer von SkySystems dafür, auch mal etwas auszuprobieren. Gero Dieckmann von SVA System Vertrieb Alexander nannte sein Erfolgsrezept: „Wir hören unseren Kunden ganz genau zu.“ Wie Managed Services aus klassischen Projekten entstehen, schilderte Hendrik Müller von MR Systeme und Tom Simon von der Public Cloud Group sah nach wie vor die Notwendigkeit von On-Premises-Anwendungen ein.

Nachhaltigkeit im Fokus

Über allem schwebte zudem das diesjährige Schwerpunkt-Thema Nachhaltigkeit. Das begann schon mit der Keynote des Kommunikationsexperten Jakob Lipp, der von seinen Zuhörern allen Ernstes wissen wollte, wie das Systemhaus in 50 Jahren aussieht und sie zum Malen (!) animierte. Was vordergründig für Unterhaltung sorgte und auch Lacher provozierte, hatte unter dem Strich doch einen ernsten Hintergrund. Starre Denkmuster aufgeben, lateral statt linear denken, unkonventionelle und dennoch zielführende Lösungswege finden - das war die Botschaft des Keynote Speakers.


225 Besucher vor Ort
39 Referent:innen
21 Ausstellungsstände
18 Breakout-Sessions
12 Award-Verleihungen
Unzählige Gespräche und Kontakte
Save the Date:
6. und 7. September 2023, Van der Valk Airport Hotel, Düsseldorf

Von Diversity über Dekarbonisierung bis hin zu Sustainable Development Goals reichte der Panel-Dialog von Meike Müller und Alexandra Hanke. Beide Managerinnen plädierten für Frauenquoten und fragten - durchaus provokativ - das mehrheitlich männliche Auditorium, ob sie in ihren Unternehmen nur die Compliance erfüllen wollen, oder zum Vorreiter werden wollen? Das erfolgreiche Unternehmen der Zukunft zeichne sich dadurch aus, dass es einen guten Wissenstransfer gebe und das Partizipation großgeschrieben werde. Beides sorge für Identifikation und Motivation - die beiden "Basics", um rare und wertvolle Fachkräfte zu gewinnen und dauerhaft zu binden.

Auch der Buchautor und "Veränderungsexperte" Christian Buchholz setzte hier an. Er fragte seine Zuhörer, was denn unter "nachhaltiger Transformation" zu verstehen sei und welche Rolle IT-Dienstleister dabei spielen könnten. Seine klare Botschaft: Dort, wo heute Innovationsprojekte angestoßen werden, bleibt das Thema Nachhaltigkeit keinesfalls außen vor. Erfolgreich wird künftig nur noch sein, wer nicht Innovationen "raushaut", sondern wer gut beobachtet und den Menschen Lösungen liefert, die sie wirklich benötigen - auch, wenn ihnen das bisher noch gar nicht bewusst war. Fehlentwicklungen, wie der heute enorm hohe Stromverbrauch durch Streaming, gelte es zu korrigieren. Doch ansonsten lautet die von Buchholz ausgegebene Maxime: Das Geschäft soll transformieren, aber nicht verschwinden.

War der diesjährige ChannelPartner-Kongress damit unter dem Strich ein wertvoller Anstoß für den Business-Alltag oder an Ende womöglich zu abgehoben? "Nein, keinesfalls zu abgehoben", freut sich Claudia Petrik, PR Managerin bei der Concat AG in Bensheim. "Ich habe mich riesig darüber gefreut, dass die Themen Nachhaltigkeit und Diversität diesmal den Schwerpunkt bilden". Für sie sei klar, dass es auch in der Systemhausbranche nicht einfach ein "Weiter so" geben könne, sondern ein grundlegender Wandel ansteht. "Wenn Konzerne wie Microsoft, die Deutsche Telekom und Siemens Nachhaltigkeitsinitiativen starten, dann wirkt sich das auf die gesamte Branche aus". Ihr Fazit: "Ich lerne auf dem ChannelPartner-Kongress immer etwas!"

Letzteres unterschreibt auch Christian Färber, Inhaber des Systemhauses Synitech Informationstechnologie aus Gröbenzell. "Nach der langen Pandemiezeit genieße ich es sehr, dass man sich hier mal wieder persönlich austauschen kann", betont er. Technisch gehe das zwar auch hervorragend im Webinar oder in Videomeetings, aber das persönliche Miteinander sei eben doch unverzichtbar. "Die besten Geschäfte werden abends an der Hotelbar besprochen und nicht in der Webkonferenz", ist der Firmenchef überzeugt. Ganz ähnlich sieht das auch Roland Kastner, Channel Development Manager bei PFU in München. "Wir freuen uns, dass der ChannelPartner Kongress in diesem Jahr wieder stattfindet. Wir sind bereits seit 2015 mit dabei. Wie immer eine gute Veranstaltung, um Kontakte zu pflegen und zu knüpfen. Ich bin sehr zufrieden."

Erstmals mit dabei waren die zwei Auszubildenen Lara Hanemann und Marc Handley, sowie die Duale Studentin Samia Bourouba von Siewert & Kau aus Bergheim. Sie nutzten die Gelegenheit der kostenlosen Teilnahme für Auszubildende, nahmen einen Aus-Tag vom Arbeitsalltag und übten gemeinsam mit den anwesenden Firmenchefs und Managern den Blick über den Tellerrand. Die Vorträge und Diskussionen fanden die Azubis durchweg anregend. "Ich hätte mir noch etwas kürzere Pausen und eine straffere Abfolge gewünscht", konstatiert Marc Handley. Das von den Älteren so geschätzte Networking findet der "Erstie" dann doch etwas überbewertet.

Partner des ChannelPartner-Kongresses

Natürlich wäre auch dieser ChannelPartner-Kongress nicht ohne die Hilfe der Partner aus der IT-Industrie möglich gewesen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Anbietern Acronis, ADN, Amagno, CloudBlue, Ebertlang, Ftapi, Ionos, N-able, NinjaOne, OneIO, OVHcloud, TP-Link, Yokoy, Etron, LastPass, WatchGuard, ITscope, Fokus MSP, Nfon, PFU, Siewert & Kau und StepAhead sowie bei unseren Kooperationspartnern iTeam, Synaxon Akademie und dem ISCM Institute.

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