Die Arbeit und der tägliche Horror

Mobbing – so reagieren Sie richtig



Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Schätzungsweise eine Million Deutsche werden in der Arbeit gemobbt. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht und müssen richtig reagieren, sagt die Detektei Lentz.

In der Schule, im Internet oder am Arbeitsplatz – jeder kann überall Opfer von Mobbing werden. Aktuellen Schätzungen zufolge sind in Deutschland jährlich etwa 1.000.000 Berufstätige davon betroffen. Mobbing stellt eine massive Stressbelastung für die Betroffenen dar und kann negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben.

Geringere Arbeitsleistung, ein schlechtes Betriebsklima und Mehrkosten durch Krankheitsausfälle: Mobbing ist mehr als nur ein vorübergehender Konflikt in der Firma.
Geringere Arbeitsleistung, ein schlechtes Betriebsklima und Mehrkosten durch Krankheitsausfälle: Mobbing ist mehr als nur ein vorübergehender Konflikt in der Firma.
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Dies betrifft aber nicht nur den Arbeitnehmer selbst: "Auch die wirtschaftlichen Folgen von Mobbing für ein Unternehmen sind nicht zu unterschätzen", betont Frances Lentz, Geschäftsführerin der bundesweit operierenden Detektei Lentz. So können durch eine verringerte Leistungsfähigkeit oder vermehrte Krankheitsausfälle auch konkrete Schäden für den Arbeitgeber entstehen. Die Ermittlungsexpertin erklärt, wie Unternehmer richtig auf Mobbing-Vorwürfe reagieren und ihren Mitarbeitern helfen können.

Laut Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat Mobbing in den letzten Jahren deutlich zugenommen: So werden aktuellen Schätzungen zufolge durchschnittlich 1.000.000 Arbeitnehmer in Deutschland jährlich Opfer von Anfeindungen am Arbeitsplatz. Eine Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz ergab, dass mehr als jeder Zehnte schon einmal davon betroffen war. Frauen und junge Arbeitnehmer unter 25 Jahren sind besonders gefährdet. Diese Zahlen belegen, dass Mobbing nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Unternehmen gravierende Folgen haben kann: Geringere Arbeitsleistung, ein schlechtes Betriebsklima und Mehrkosten durch Krankheitsausfälle. Es gehört also nicht nur zu den Pflichten des Arbeitgebers, ein Mobbingopfer zu schützen, sondern liegt auch in seinem eigenen wirtschaftlichen Interesse.

Was ist Mobbing?

Der Begriff "Mobbing" stammt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet: jemanden bedrängen, fertig machen oder über jemanden herfallen. Mobbing ist aber viel mehr als ein vorübergehender Konflikt. Der Definition zufolge müssen Mobbingopfer über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr durchschnittlich einmal pro Woche angegriffen, angefeindet, diskriminiert oder schikaniert werden. "Dabei quälen die Täter ihre Opfer auf ganz unterschiedliche Arten", weiß die Ermittlungsexpertin der Detektei Lentz®. "Das Spektrum reicht von übler Nachrede über gezielte Fehlinformation bis hin zu schweren Beleidigungen, offenen Drohungen oder sogar sexueller Belästigung und tätlichen Angriffen." Das Opfer wird gezielt ausgegrenzt, eingeschüchtert, denunziert und lächerlich gemacht. Der Arbeitsalltag wird so zum reinsten Horror für Betroffene.

Monatelang Feindseligkeiten, Intrigen und Schikanen ausgesetzt zu sein kann dramatische Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Opfer haben. Nicht nur das Selbstbewusstsein leidet. Die dauerhafte Stressbelastung vermindert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, verschlechtert die Belastbarkeit der Betroffenen und kann sogar Depressionen und Angstzustände auslösen. Darüber hinaus kann Mobbing auch physische Erkrankungen wie Ess- und Schlafstörungen sowie Rücken-, Magen- und Kopfschmerzen verursachen. Am Ende eines solchen Leidensweges steht häufig die Kündigung oder sogar eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit.

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