Lob muss nachvollziehbar sein
Konflikte durch Ungleichbehandlung gibt es dann nicht, wenn der Anlass dafür transparent und nachvollziehbar ist. Niemand wird etwas dagegen haben, wenn der Chef Einzelne wegen besonders guter Arbeitsergebnisse lobt.
Wirklich wertvoll ist solches Lob aber nur dann, wenn es nicht alle bekommen, weil anderenfalls die Gelobten keine herausgehobene, einzigartige Stellung mehr einnehmen. Solche Effekte und Verhaltensmuster finden sich nicht nur in Unternehmen, sondern zum Beispiel auch im Verhältnis zwischen Männern und Frauen, sagt Christian Tröster.
Bei der Formulierung der Ausgangsthese der zitierten Studie - Ungleichbehandlung motiviert - halfen auch Untersuchungen im Zusammenhang mit dem sogenannten Speed-Dating, bei dem Singles in kurzer Zeit möglichst viele andere Singles einzeln kennenlernen. Tröster: "Wollte sich ein Kandidat hinterher mit einer der Damen verabreden, dann freute die sich deutlich mehr darüber, wenn sie nicht wusste, dass er alle anderen auch treffen wollte."