Unternehmen können sich mit Backup-Diensten aus der Cloud hohe Investitionen in Hard- und Software ebenso ersparen wie den Aufwand für das Management. Viele Vertriebspartner, aber auch Distributoren, haben hier ihre Chancen erkannt und sich als Managed Service Provider positioniert. So bietet beispielsweise der Value Added Distributor acmeo seinen Partnern die Cloud-Dienste von Colt zur Weitervermarktung an. Das Portfolio umfasst unter anderem Cloud-basierte Services für UCC, Virtual Server, Virtual Desktops, Sicherheits- und Infrastrukturmanagement und seit kurzem auch Backup-Dienste.
Auf Basis eines Rahmenvertrags können Vertriebspartner ihren Kunden mit diesen Bausteinen individuelle Dienstleistungspakete anbieten. Verwaltet werden die Pakete über ein Online-Portal, in dem Partner die gewünschten Services einfach bedarfsgerecht hinzufügen oder deaktivieren können.
So funktionieren die Cloud Backup Services bei Colt
Bestellt der Reseller den Service über einen Distributor, erhält er einen Login für seine Kontrolloberfläche. Darüber kann er "Tokens" erstellen, die in die jeweilige Anwendung eingefügt werden, und den Dienst sofort nutzen.
Nachdem beim Kunden die Clientsoftware installiert wurde, kann er die zu sichernden Dateien und Verzeichnisse auswählen und markieren. Dieser Schritt ist nur ein einziges Mal notwendig. Nach einer einmaligen Vollsicherung aller Daten, bei der sie komprimiert, verschlüsselt und über sichere SSL-Verbindungen (Secure Sockets Layer) an die Cloud-Plattform übertragen werden, laufen alle folgenden Backups nur noch auf Blockebene ab. Dabei werden lediglich geänderte Datenblöcke gesichert. Das spart Bandbreite und Speicherplatz und steigert die Sicherungs- und Wiederherstellungsgeschwindigkeit. Damit lassen sich Daten und Anwendungen binnen weniger Minuten wiederherstellen
Für zusätzliche Sicherheit können Vertriebspartner oder deren Kunden das Cloud-Backup auch so konfigurieren, dass alle Daten gleichzeitig lokal im sogenannten Local Speed Vault abgelegt werden. Das garantiert dem Unternehmen ein Maximum an Sicherheit und Flexibilität bei der Wiederherstellung. Wird eine Wiederherstellung der Daten notwendig, entscheidet sich das System automatisch und je nach Netzwerkauslastung für die jeweils schnellste Datenquelle. Bei einem totalen Systemausfall erfolgt die Disaster Recovery aus der externen Quelle genauso schnell wie vom internen Speichersystem.
Der Cloud-Storage-Service von Colt basiert auf der Atmos-Technologie von EMC und ist daher mit der Atmos-Produktpalette kompatibel. Anwendungen wie Network und NetBackup (Backup), CTERA (Collaboration) oder EMC CTA - Cloud Tiering, mit dem ältere, wenig genutzte Daten für die längerfristige Speicherung oder Archivierung in die Cloud verlagert werden - funktionieren alle "out of the box" mit Colts Objekt-Speicher-Service.
Daten bleiben in Europa
Colt bietet die Infrastruktur für den Cloud-Storage-Service auf lokaler Ebene für weite Teile Europas an. "Damit können Reseller ihren Kunden dieselbe Infrastrukturqualität in verschiedenen Ländern anbieten und sie wissen genau, in welchen Ländern die Daten gespeichert werden", erklärt Joachim Trickl, Director Sales Central Region bei Colt. Zudem lassen sich mehrere Kopien an unterschiedlichen Standorten automatisiert und transparent speichern.
Mit dem Cloud-Speicher können Reseller ihren Kunden somit eine zweite Speicherkapazität in einem hoch sicheren Rechenzentrum in ihrer Nähe anbieten. Da der Anwender nur die Leistungen bezahlt, die er nutzt, entfallen für ihn die Investitionskosten. Der Verkauf der Speicherdienste ermöglicht Resellern Margen aus wiederkehrenden Umsätzen.
Um die Services vermarkten zu können, benötigen Partner grundlegendes Know-how im Speicher- und Backup-Geschäft. "Erfahrung mit Cloud-Services ist hilfreich, um den Mehrwert erklären zu können, den eine gute Infrastruktur für Cloud-Architekturen schafft", fügt Trickl hinzu.
- Alles sicher(n) in der Cloud?
Eine Speicherung der eigenen Daten außerhalb des eigenen Büros beziehungsweise der eigenen Firma bietet Vor- und Nachteile: - Vorteile einer Sicherung in der Cloud
Eine Speicherung der eigenen Daten außerhalb des eigenen Büros beziehungsweise der eigenen Firma bietet eine Menge Vorteile: - Vorteil 1:
Bereitstellung und Betreuung von Speichersystemen und -Medien im eigenen Büro/Unternehmen entfallen in der Regel komplett. - Vorteil 2:
Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung in Bezug auf den Speicherplatz: Wer mehr Platz für seine Daten braucht, erwirbt einfach zusätzlichen Speicherplatz von seinem Provider. - Vorteil 3:
Dadurch sind natürlich auch die Kosten besser kalkulierbar. Der Anwender zahlt nicht mehr für die Hardware, deren Betreuung und Betrieb. Er zahlt nur für den Speicherplatz und die damit verbundenen Dienste. - Vorteil 4:
Zudem hosten professionelle Anbieter ihre Storage-Angebote in Rechenzentren mit einer entsprechend hohen Sicherheit. Sie garantierten Backups und damit auch eine Wiederherstellung der Daten. - Nachteile einer Sicherung in der Cloud
Neben diesen offensichtlichen Vorteilen sollte man sich aber auch der Probleme bewusst sein, die beim Einsatz einer derartigen Lösung auftauchen können: - Nachteil 1:
Eine schnelle und stabile Anbindung an das Internet ist Pflicht - ohne sie ist eine solche Lösung nicht sinnvoll: In einer ländlichen Gegend sollte also zunächst einmal sichergestellt werden, dass eine entsprechende Internet-Verbindung überhaupt verfügbar ist. - Nachteil 2:
Ebenso wichtig ist ein vertrauenswürdiger Provider: Ein Anwender möchte gerne wissen, wer seine Daten wo (in Deutschland/ Europa oder gar auf einem anderen Kontinent?) speichert und sichert. - Nachteil 3:
Mindestens so wichtig: Die Kontinuität des gewählten Dienstes/Dienstleisters, denn niemand möchte jedes Jahr nach einem neuen Anbieter suchen, weil der gewählte Provider die Dienste vielleicht aus Rentabilitätsgründen einstellt. - Nachteil 4:
Die Sicherheit und hier speziell die Sicherheit der Übertragung: Im Idealfall stellt der Anbieter eine End-to-End-Verschlüsselung bereit und die Daten werden auf seinen Systemen nur verschlüsselt abgelegt, so dass selbst die Systemspezialisten des Providers diese Daten nicht einsehen können.