Nachdem der Direktvermarkter Dell sich 2008 dem Channel geöffnet hat, ist viel geschehen. Mittlerweile erwirtschaftet das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 50 Prozent seines Umsatzes im indirekten Vertrieb. Und der Anteil soll weiter steigen.
Auf dem Canalys Channels Forum in Barcelona hat sich Konzernchef Michael Dell den Fragen von Systemhausvertretern aus ganz Europa gestellt. Auf die Frage aus dem Auditorium, ob er mehr den direkten oder eher den indirekten Vertrieb bevorziehe, kommt von Dell wie aus der Pistole geschossen ein klares "indirekt". Dies kommt natürlich beim Reseller-Publikum gut an.
Laut Dell ist ein weiterer Ausbau des indirekten Geschäfts geplant, auf genaue Zahlen will sich der Konzernlenker aber nicht festlegen. "Es gibt kein Limit für den Channel-Vertrieb", erklärt er. Man könne große Wachstumsraten verzeichnen. "Der Channel spielt eine immer größere und wichtigere Rolle", betont Dell.
Die alte Finka Mas Cabanyes bei Argentona auf dem Land nördlich von Barcelona bietet die Kulisse für den festlichen Abendempfang des Canalys Channels Forums (CCF).
Walter Steffens (Rednet), Dejan Ivkovic (Co.Tec) und Karin Hernik (APC Schneider) haben trotz Sitzplan für 1.000 Gäste ihren Tisch gefunden.
Über den Köpfen der Gäste gibt es Akrobatisches.
Uwe Rehwald (Kaspersky), Simone Blome (Also) und Michael Schickram (Schickram IT) sind froh, dass ihnen die Artisten nicht in die Suppe gefallen sind.
Klaus Donath, Alexander Maier (beide Ingram Micro), Jan Riecher (HP) und Bernhard Fauser (Lenovo) genießen den lauen Spätsommerabend auf der Finka.
Trommeln gehört zum Geschäft ...
... das wissen auch Wilfried Thom und Emmanuel Fromont (beide Acer).
AMD entführt die Gäste in virtuelle Realitäten.
Gute Gespräche machen gute Laune: Stefan Engel (Lenovo) und Roman Rudolf (Avnet).
Dave Hazard (Fujitsu) mit Alan Cardy und Rachel Lashford (beide Canalys).
Ein Lob an den Gastgeber und Canalys-CEO Steve Brazier für die geglückte Veranstaltung von Dejan Ivkovic, Thomas Windsberger (beide Co.Tec) und Karin Hernik (APC Schneider).
Vor der Feier konnte Canalys-Chef Steve Brazier hochkarätige Gäste im Dialog begrüßen: Hier mit Gianfranco Lanci, Corporate President and Chief Operating Officer bei Lenovo.
Das Format ist beim Publikum sehr beliebt: Das Auditorium kann direkt per App Fragen an den Sprecher auf dem Podium stellen.
Auch Michael Dell stellt sich den kritischen Fragen des Publikums.
HP-Chef Dion Weisler kann einige von Michael Dell gegen HP angebrachten Spitzen kontern.
Jedes Mal auf dem CCF mit Spannung erwartet: Die Keynote von Canalys-Chef Steve Brazier.
Anfragen von "ganz großen Unternehmen"
Dell sieht die 2013 erfolgte Reprivatisierung durch ihn und den Finanzinvestor Silver Lake als Erfolgsmodell. Nun sei man nicht mehr abhängig vom quartalsgetriebenen Geschäft einer Aktiengesellschaft. "Es gab viele Anfragen von CEOs über meine Erfahrungen", plaudert er aus dem Nähkästchen. Darunter seien "mehr als zehn" von ganz großen Unternehmen gewesen.
Der Dell-Chef strotzt vor Selbstbewusstsein und lässt auf der Canalys-Bühne die Muskeln spielen. Er zählt auf, in welchen Märkten er sich als Nummer eins sieht, darunter Storage und PCs. Auch im Cloud-Geschäft sieht er sein Unternehmen weit vorne. Das liege am hohen Invest in Forschung und Entwicklung. "Das ist viel mehr als bei vielen Mitbewerbern", meint er.
Durch die Übernahme von EMC vereint Dell nun die drei großen Player Dell, EMC und VMware unter einem Dach. Darin sieht er auch einen Vorteil für die Kunden. "Wenn man sich teilt und meint, man könne dadurch die Kunden besser bedienen. Liegt falsch", sagt Michael Dell mit einem eindeutig Richtung HP und HPE gerichteten Seitenhieb.
HP-Chef Dion Weisler, der nach Dell die Fragen der Reseller beantwortet, kontert souverän. Schließlich mache man nicht wie "andere" nur 50 Prozent des Geschäfts über den Channel, sondern "fast 100".
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