Die Angreifer auf die Computersysteme der Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld haben nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) in Sachsen-Anhalt ein Lösegeld gefordert. Das bestätigte ein LKA-Sprecher am Dienstag in Magdeburg der Deutschen Presse-Agentur. Zur Höhe des verlangten Betrags machte der Sprecher keine Angaben. Solche Lösegeldforderungen an Firmen und Behörden können allerdings in sechs- oder siebenstelliger Höhe liegen.
Bei dem Cyberangriff waren vergangene Woche mehrere Server des Landkreises mit Ransomware infiziert und die dort gespeicherten Daten verschlüsselt worden. Die Quelle der Infektion war zunächst unklar. Bei Ransomware sollen die Opfer nach einer Geldzahlung eine Entschlüsselungsmöglichkeit bekommen. Eine Garantie, dass sie nach Zahlung der Erpressungssumme wieder Zugriff auf die Daten erhalten, gibt es allerdings nicht.
In Anhalt-Bitterfeld wurden nach dem Angriff alle kritischen Systeme vom Netz getrennt, um einen weiteren Datenabfluss zu verhindern. Der Landkreis hatte daraufhin am Freitag den Katastrophenfall ausgerufen. Seit dem Wochenende arbeiten Spezialisten und Experten aus Bundes- und Landesbehörden an der Analyse, der Identifikation und der Bekämpfung der Malware. (dpa/pma)