Stress und Hektik in der Kommunikation
Sämtliche dieser Hindernisse potenzieren sich nochmals, sobald heikle Angelegenheiten thematisiert werden, wenn Stress und Hektik hinzukommen, auch nur einer der Gesprächspartner unter Druck steht oder wenn das Gespräch während einer emotional aufgeladenen Situation stattfindet.
Eine unsystematische, eher auf Zufall beruhende Gesprächsführung wird dann schnell zum Hürdenlauf, wobei den Beteiligten zuweilen nicht einmal bekannt ist, an welchen Stellen die Hürden stehen. Damit sind dann Missverständnisse, das Auftreten von Unklarheiten und Fehlinterpretationen so gut wie vorprogrammiert.
Kommunikationsexperten empfehlen deswegen eine "Strategie der Eindeutigkeit". Ein Kunde sollte sich verstanden und sicher fühlen. Beim Verkauf von etwa technischen Produkten bedeutet dies, dass ihre Eigenschaften in eine "einfache Sprache" übersetzt werden - aber so, dass der Kunde sich dabei weiter ernst genommen fühlt. Eine Überforderung führt nicht zum Erfolg.
Vermeiden von Kommunikationsstörungen
Das Vermeiden von Kommunikationsstörungen ist das oberste Prinzip einer bewussten Gesprächsführung.
In Gesprächen können wir uns letztlich nie ganz sicher sein, was genau beim Gegenüber angekommen ist. Wir wissen weder ganz genau, inwieweit der Sachinhalt vom Gesprächspartner verstanden worden ist, noch wissen wir, ob und welche Botschaften zusätzlich beim Gesprächspartner angekommen sind. Gerade der letztgenannte Aspekt ist es, der den weiteren Gesprächsverlauf mitunter stark beeinflusst.
Hier dürfen wir uns gerne an die treffenden Worte des Psychotherapeuten und Kommunikationsforschers Paul Watzlawick erinnern, der meinte: "Ich weiß nicht, was ich gesagt habe, bevor ich die Antwort meines Gegenüber gehört habe."
Störungen vermeiden
Rückmeldung können wichtige Anhaltspunkte geben, um Störungen zu vermeiden und Missverständnisse oder unerwünschte Interpretationen aufzuklären.
Dabei wird auf der Sachebene klargestellt, dass der inhaltliche Kern der Botschaft vollständig vom Gegenüber erfasst wurde. Hinsichtlich der Beziehungsebene können wir uns vergewissern, dass unterschwellig keine störenden Begleitbotschaften von uns übertragen oder vom Gesprächspartner wahrgenommen wurden. So können wir ggf. rechtzeitig, also noch bevor negative Folgeerscheinungen auftreten, eingreifen und unsere Wortwahl korrigieren, fehlende inhaltliche Aspekte hinzufügen oder Widersprüchlichkeiten aufklären.