Die richtige Ausstattung

HDTV und Blu-ray

25.11.2010
Von Thomas Hackenberg

3. Das braucht man für Satelliten-TV (DVB-S)

Die meisten HDTV-Sender empfängt man via Satellit. Für die deutschsprachigen Programme ist vor allem die Astra-Satellitenflotte auf der Allposition 19,2 Grad Ost wichtig. Für den Empfang via Satellit benötigt man einen Satelliten-Spiegel, die so genannte "Schüssel", samt Halterung, einen digital-tauglichen Signalumsetzer (LNB, Low Noise Block Converter), eine Sat-TV-Karte oder -USB-Box für den PC und die passenden Kabel, um die Komponenten zu verbinden. Ist bereits eine Sat-Empfangsanlage vorhanden, kann man Schüssel und Verkabelung oft weiter verwenden.

Falls man nicht schon Digital-TV per Satellit empfängt, sollte man sich vergewissern, ob das vorhandene LNB digitaltauglich ist, und es gegebenenfalls austauschen. Wer sich nicht sicher ist, dem hilft ein Blick auf das Typenschild: Sind darauf die beiden Frequenzbereiche "10,70 - 11,70 GHz (Low)" und "11,70 - 12,75 GHz (High)" angegeben, kann das LNB digitale und damit auch HD-Sender empfangen. Ist dagegen nur der Low-Bereich aufgedruckt, handelt es sich um ein analoges LNB, das nur ein paar digitale Sender empfangen kann. Digitaltauglich sind auch alle Signalumsetzer, die als "Universal LNB" oder Quad-LNB" gekennzeichnet sind.

Für den PC gibt es Steckkarten und externe USB-Boxen, kaum verbreitet sind hingegen Firewire-Lösungen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Hardware das Übertragungsverfahren DVB-S2 beherrscht. Andernfalls sieht man bei den HD-Sendern in die Röhre. Die Software zum Fernsehen und Aufzeichnen der Sendungen, die die H.264-Decodierung übernimmt, liegt der Empfangshardware in den meisten Fällen bei.

DVB-S2-Empfänger gibt es auch als externe Box mit USB-Anschluss.
DVB-S2-Empfänger gibt es auch als externe Box mit USB-Anschluss.

DVB-S2 per PC-Karte: Die günstigsten Einbaukarten für den PCI-Steckplatz kosten ab rund 60 Euro, etwa die Technisat Skystar HD2. Etwas teurer ist die WinTV Nova HD-S2 von Hauppauge, die mit knapp 90 Euro zu Buche schlägt. Auch für den PCI-Express-Steckplatz gibt es preiswerte Karten wie die Tevii S470 DVB-S2 oder die TBS 6920 DVB-S2. Kostenpunkt: jeweils rund 80 Euro. Teurer kommt die Hauppauge WinTV HVR-4400 mit rund 140 Euro. Eine eigenwillige Lösung stellt die rund 200 Euro teure Floppy DTV S2 von Digital Everywhere dar: Sie wird in den PC eingebaut, aber an die Firewire-Buchse angeschlossen. Die Karte passt in einen PCI- oder PCI-Express-Steckplatz, kann notfalls aber auch ohne Steckplatz im Computer oder mittels Floppy DTV Extension Kit in einem Schacht des PCs montiert werden.

DVB-S2 per USB: Eine preiswerte USB-Box für den HDTV-Sat-Empfang ist die Tevii S660 DVB-S2 für knapp 80 Euro. In die gleiche Preisklasse fällt die Technotrend TT-connect S2-3600.

Das CI (Common Interface) kann als PC-Einschub nachgerüstet werden.
Das CI (Common Interface) kann als PC-Einschub nachgerüstet werden.

Privatsender und Sky entschlüsseln: Im Unterschied zu den öffentlich-rechtlichen sind die HD-Programme der deutschen Privatsender wie die HD-Kanäle von Sky verschlüsselt. Um diese sehen zu können, benötigt man zusätzliche Hardware für die Sat-Karte oder -Box: ein so genanntes "Common Interface" (Abkürzung: CI) und das für die jeweiligen Sender nötige Entschlüsselungsmodul, das "Conditional Access Modul", kurz CAM. Das CI hat ein oder zwei Schächte. In die werden die CAMs geschoben, die dann die Bezahl-TV-Karten (Smartcards) aufnehmen. Einbau-CIs für einen PCI-Steckplatz im Computer, die über ein Flachbandkabel mit der TV-Karte verbunden werden, kosten rund 30 bis 40 Euro.

Oder Sie empfehlen ein CI mit USB-Anschluss, das beispielsweise Hauppauge oder Technisat für ihre Karten anbieten. Preise: rund 70 Euro bei Hauppauge, rund 30 Euro bei Technisat. Einige USB-TV-Karten bringen bereits ein integriertes CI mit, beispielsweise die Technisat Skystar USB 2 HD CI (rund 110 Euro) und die Technotrend Connect S2-3650 CI (rund 100 Euro). Die Smartcard gibt es nach dem Abschluss eines Abonnements vom Bezahl-TV-Anbieter Sky beziehungsweise von der Astra-Tochter und Betreiberfirma HD Plus.

Das CAM (Conditional Access Modul) gehört in den CI-Schacht und nimmt die Bezahl-TV-Smartcard auf.
Das CAM (Conditional Access Modul) gehört in den CI-Schacht und nimmt die Bezahl-TV-Smartcard auf.

Smartcard und CAM für Sky: Auch der Bezahlsender Sky sieht es nicht vor, dass sich seine HD-Kanäle auf dem Computer empfangen lassen. Beim Abschluss eines Abonnements muss der Neukunde entweder einen Receiver mitbestellen (dafür werden im günstigsten Fall einmalig 20 Euro fällig)oder der Kunde weist nach, dass er einen Sky-zertifizierten Receiver besitzt. Dies geschieht online durch die Eingabe der 14-stelligen Receiver-Nummer.

Sky versendet abhängig vom Receiver unterschiedliche Smartcards: entweder eine V13-Karte für die Verschlüsselungstechnik NDS Videoguard oder eine S02-Karte für Nagravision. Für letztere genügt ein CAM vom Typ Alphacrypt Light für knapp 50 Euro. Mit dieser Kombination klappt der PC-Empfang von Sky HD problemlos. Bei einer V13-Smartcard sind neben der DVB-S2-Karte oder -Box nebst CI-Schacht auch ein entsprechend programmiertes CAM nötig.

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