Die richtige Ausstattung

HDTV und Blu-ray

25.11.2010
Von Thomas Hackenberg

1. Die Minimal-Austattung für HDTV, Teil I

Der Empfang von HDTV am PC stellt einige Anforderungen an die Hardware. Für das Decodieren des Datenstroms muss die Computertechnik halbwegs aktuell sein.
Prozessor und Arbeitsspeicher: Für die Wiedergabe von HDTV und HD-Filmen genügen ein schneller Zweikern-Prozessor und 2 GB Arbeitsspeicher. Wer HD-Videos am PC auch bearbeiten will, dem sind 3 bis 4 GB Speicher und ein moderner Vierkern-Prozessor zu empfehlen. So ist beispielsweise die H.264-Codierung des Schnittprogramms Ulead Videostudio X3 für Intels Vierkern-Prozessorreihe Core 2 Quad optimiert.

Grafikkarte: Damit sich hoch aufgelöste Filme ruckelfrei am PC wiedergeben lassen, muss die Grafikkarte einen Großteil der Decodier-Arbeit übernehmen. Das Problem: HD-Filmmaterial kann in drei verschiedenen Formaten komprimiert werden. Deshalb muss der Decoder-Chip der Grafikkarte MPEG-2, MPEG-4 AVC (H.264) und VC-1 gleich gut beherrschen.

Grafikkarte: Für die HD-Wiedergabe empfiehlt sich ein passiv gekühltes Modell wie die "Radeon HD 3450" von ATI.
Grafikkarte: Für die HD-Wiedergabe empfiehlt sich ein passiv gekühltes Modell wie die "Radeon HD 3450" von ATI.

Die gute Nachricht: Die aktuellen Grafikprozessoren der Hersteller ATI und Nvidia entlasten den Prozessor bei der Wiedergabe von Blu-ray-Discs und sonstigen H.264-Videodateien fast komplett. Sogar Grafikkarten, die vor etwa zwei Jahren auf den Markt gekommen sind, haben genügend Leistungsreserven für die HD-Wiedergabe. Sie können daher sämtliche Grafikkarten dieser Hersteller ab etwa 50 Euro wie etwa eine ATI Radeon HD 3450 bedenkenlos für die HD-Wiedergabe empfehlen. Lediglich bei bestimmten Szenarien der Videokonvertierung kann man Vorteile bei Nvidia-Karten beobachten.

Empfehlenswert ist in jedem Fall eine passiv gekühlte Karte, da schnell drehende kleine Lüfter mit ihrem Sirren den Filmgenuss verderben. Zukunftssicher sind Karten mit mindestens zwei Anschlüssen. Einer davon sollte ein HDMI-Ausgang sein. Solche Karten gibt es auch noch für den älteren AGP-PC-Steckplatz. Daher kann man selbst ältere Computer fit für HD machen: Wenn ein moderner Grafikprozessor die Hauptarbeit übernimmt, genügt im PC theoretisch sogar ein Pentium- oder Athlon-Prozessor ab etwa 2,4 GHz Arbeitstakt.

Monitor: Der Monitor sollte idealerweise 1.920 x 1.080 Bildpunkte darstellen. Das können meist erst Modelle mit einer Bildschirmdiagonale ab 58 cm. Es gibt auch Bildschirme im 16:9-Format ab 55 cm Diagonale, die speziell für unverfälschten Filmgenuss dank Full-HD-Auflösung hergestellt werden. Theoretisch reicht schon ein 43-cm-Monitor, der 1.280 x 720 Bildpunkte zeigt. Zukunftssicher sind allerdings nur Modelle, die den HD-Kopierschutz HDCP verstehen.

Hintergrund für die genannten Auflösungen: Die öffentlich-rechtlichen Sender schicken ihr Programm in der HDTV-Auflösung "720p50": 50 Vollbilder pro Sekunde und 1.280 x 720 Punkte. Die Privatsender strahlen in der höheren HDTV-Auflösung "1080i50" aus: 1.920 x 1.080 Bildpunkte im Zeilensprungverfahren ("interlaced"), also mit 50 Halbbildern pro Sekunde. Bei beiden Varianten ist der Unterschied zur herkömmlichen TV-Auflösung (768 x 576 Punkte) deutlich sichtbar. Alle deutschsprachigen HDTV-Sendungen kommen MPEG-4-AVC-komprimiert (H.264) ins Haus.

Zur Startseite