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Fritzbox-Tuning: Tipps für den Alltag

Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.

Musik und Internetradio streamen

Die Fritzbox besitzt einen eingebauten Medienserver, der Dateien aus verschiedenen Quellen in das Heimnetzwerk streamen kann. Die Medieninhalte können dabei aus dem internen Speicher der Fritzbox, angeschlossenen externen Datenträgern, aber auch Online-Speichern stammen. Der interne Speicher ist mit 512 MB oder gut einem GB nicht nur zu klein, sondern auch sehr langsam. Legen Sie also Filme und Musikdateien auf einen externen Datenträger ab, und verbinden Sie ihn mit der USB-Schnittstelle. Nach dem Anschluss an den Router sollte der Datenträger in der Liste der Speicher im Menü „Heimnetz -> Speicher (NAS)“ auftauchen und ein Dateiindex erstellt worden sein.

Ist der Speicher vorhanden, rufen Sie den Menüpunkt „Mediaserver“ auf. Mit einem Klick auf den entsprechenden Eintrag aktivieren Sie ihn und ändern den Namen nach Ihrem Wunsch ab. Im ersten Register der Einstellungen wählen Sie nicht nur die eingebundenen externen Datenträger aus, sondern können zusätzlich auch noch Quellen aus dem Internet aktivieren. Leider wird Spotify derzeit noch nicht unterstützt, dafür aber sowohl das Mediencenter der Telekom als auch Google Play Music. Nach der Auswahl erwartet die Fritzbox die Eingabe der Zugangsdaten für den Dienst.

Voraussetzung für das Streaming aus dem Internet ist allerdings nicht nur eine funktionierende Verbindung, sondern zusätzlich ein USB-Datenträger, auf dem das Songmaterial in den Medienindex geschrieben werden kann. Wenn nur Internetmaterial übertragen werden soll, genügt im Prinzip ein USB-Stick mit geringer Kapazität, da darauf ja kein Songmaterial landet. Sofern Sie bei Google bereits die Zwei-Faktor-Authentifizierung einsetzen, müssen Sie in Ihrem Google-Konto einen Zugangscode für ein weiteres Gerät anfordern und dieses als Passwort im Dialog der Fritzbox nutzen.

: Direkt über die Oberfläche der Fritzbox aktivieren Sie das Protokoll der Datenpakete mit Wireshark.
: Direkt über die Oberfläche der Fritzbox aktivieren Sie das Protokoll der Datenpakete mit Wireshark.

Netzwerk-Traffic analysieren mit Wireshark

Sie haben den Verdacht, dass in Ihrem Netzwerk etwas nicht stimmt? Wollen Sie nachprüfen, ob Datenpakete tatsächlich nur an einen bestimmten Server gehen? Anwender, die über tiefergehende Kenntnisse zu Protokollen und Netzwerkarchitekturen verfügen, können mit Spezialprogrammen den Datenverkehr des Netzwerks analysieren. Wireshark ist ein solches Analyse-Tool mit hervorragendem Ruf, das für jede Distribution in den Paketquellen verfügbar sein dürfte. Unter Ubuntu installieren Sie sich eine aktuelle Version in einem Terminal mit

sudo apt-get install wireshark

Um die Datenanalyse zu starten, rufen Sie mit dem Browser zuerst diese Adresse auf: http://fritz.box/html/capture.html.

Auf der nachfolgenden Seite wählen Sie die Schnittstellen aus, die Sie überwachen wollen. Dazu klicken Sie einfach auf „Start“. Die Fritzbox überträgt nun den Datenmitschnitt permanent in das Download-Verzeichnis Ihres Rechners. Sie müssen den Vorgang mit „Stopp“ beenden. Starten Sie Wireshark, klicken Sie auf der Startseite des Programms auf „Open“, und lesen Sie nun die gerade übertragene Datei in die Software ein.

Über die Wahlhilfe und das Adressbuch der Fritzbox rufen Sie die Kurzwahl für das Aktivieren des Telnet-Zugangs auch ohne Telefon auf.
Über die Wahlhilfe und das Adressbuch der Fritzbox rufen Sie die Kurzwahl für das Aktivieren des Telnet-Zugangs auch ohne Telefon auf.

Telnet-Zugang auch ohne Telefon

Die Firmware der meisten Fritzbox-Modelle stellt auf Wunsch auch einen Zugang zum System per Telnet zur Verfügung. Die Möglichkeit, die Fritzbox aus der Ferne steuern zu können, bildet für einige Bastelprojekte die Grundlage. Telnet kann temporär mittels eines angeschlossenen Telefons an der Fritzbox aktiviert werden. Es geht aber auch ohne.

Loggen Sie sich in Konfigurationsoberfläche der Fritzbox ein. Wechseln Sie dazu in den Abschnitt „Telefonie“, und klicken Sie in einem Telefonbuch auf „Neuer Eintrag“. Nennen Sie den Eintrag „Telnet Ein“, und geben Sie als Rufnummer

#96*7*

ein. Legen Sie einen zweiten Eintrag „Telnet aus“ an. Dessen Rufnummer lautet

#96*8*

Wechseln Sie in das Register „Wählhilfe“, und aktivieren Sie die Optionsbox „Wählhilfe verwenden“ für „ISDN-und Schnurlostelefone“. Drücken Sie auf „Übernehmen“. Kehren Sie zum Telefonbuch zurück, und klicken Sie auf die Rufnummer für das Aktivieren von Telnet. Bestätigen Sie die Abfragen, und starten Sie auf Ihrem Linux-System ein Terminal. Dort geben Sie

telnet <IP-Adresse-Fritzbox>

ein. Jetzt sollte sich die Fritzbox bereits mit „Busybox“ melden. Per Telnet können Sie etwa die interne Systemzeit umstellen:

date -s 2015.08.01-15:30

Nachdem Sie das Kommando bestätigt haben, ist die Systemzeit auf den 1. August 2015 und 15:30 Uhr gesetzt. Ebenfalls interessant ist Kommando ether-wake. Es erwartet als zusätzlichen Parameter die MAC-Adresse eines Systems in Ihrem Heimnetzwerk und übermittelt ein sogenanntes „Magic Packet“ an diesen Computer. Magic Packets werden dazu eingesetzt, ein Gerät, das den Modus „Wake on LAN“ unterstützt, aus einem Ruhezustand wieder zu aktivieren. Das Kommandohelp zeigt Ihnen eine Übersicht der verfügbaren Befehle.

„Connected to fritz.box“: Mit einem Terminal loggen Sie sich per Telnet (nicht nur unter Linux) auf dem Router ein.
„Connected to fritz.box“: Mit einem Terminal loggen Sie sich per Telnet (nicht nur unter Linux) auf dem Router ein.
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