Router einstellen für IPTV
Router, die Sie für IPTV-Angebote wie Telekom Entertain einsetzen wollen, müssen das Netzwerkprotokoll IGMP Version 3 (Internet Group Management Protocol) unterstützen. Es bietet die Grundlage für IP-Multicasts, über die das digitale Fernsehen verbreitet wird. Mittels Multicast muss ein Sender lediglich ein IP-Paket auf den Weg bringen, auch wenn es für mehrere Empfänger bestimmt ist. Erst auf der Strecke zu den Empfängern, die das IP-Paket benötigen, wird es von den Netzwerkkomponenten vervielfacht. Bei bandbreitenintensiven Anwendungen wie Internetfernsehen lässt sich auf diese Weise verhindern, dass diese bandbreitenintensiven IPTV-Pakete das Netzwerk verstopfen.
Genau das passiert aber, wenn die Komponenten in Ihrem Heimnetz IGMP nicht unterstützen. Die Datenpakete des IPTV-Streams werden dann an alle Geräte weitergeleitet, nicht nur an diejenigen, die sie tatsächlich empfangen sollen - zum Beispiel die Set-Top-Box für IPTV, die Sie am Fernseher angeschlossen haben.
Den Router für IPTV einstellen: Die Fritzboxen beherrschen IGMP Version 3. Falls es dennoch Probleme beim Fernsehen geben sollte, überprüfen Sie im Browsermenü des Routers, ob er für die Übertragung von IPTV eingerichtet ist. Dazu gehen Sie auf die Menüoption "WLAN -> Funkkanal, Funkkanal-Einstellungen anpassen". Unter Umständen müssen Sie anschließend noch auf den Eintrag "Weitere Einstellungen" klicken, damit sich ein weiteres Menü öffnet. Dort aktivieren Sie die Option "WLAN-Übertragung für Live TV optimieren".
Bei anderen Routern müssen Sie im Browsermenü nach einer Option für Multicast oder IGMP suchen. Aktivieren Sie im folgenden Schritt die entsprechende Option, die zum Beispiel "IGMP-Proxy aktivieren", "Enable IGMP Multicast Proxy" oder "Enable multicast routing (IGMP Proxy)" heißt.
Auch Netzwerk-Switches, die zwischen dem Fritzbox-Router und der Set-Top-Box liegen, müssen das Verfahren unterstützen. Ist das nicht der Fall, dann leiten sie den Multicast-Stream an alle Netzwerkgeräte weiter und verstopfen so das Netzwerk - damit kommen alle übrigen Übertragungen möglicherweise zum Erliegen, besonders wenn die Geräte per WLAN ins Heimnetz eingebunden sind, zum Beispiel über einen am Switch angeschlossenen Access Point. Stellen Sie dabei sicher, dass der Switch IGMP Version 3 unterstützt, eine ältere Protokollversion genügt für IPTV nicht.
Keine Angst vor einem offenen Port 8181!
Wenn Sie mit einem Portscanner wie beispielsweise Nmap Ihre Fritzbox untersuchen, zeigt er Ihnen an, dass das Gerät auf Port 8181 lauscht. Das bedeutet, dass der Router für eingehende Datenpakete auf diesem Port offen ist. Sie müssen allerdings nicht befürchten, dass die Fritzbox-Software von einem Virus oder von einem Hacker abgehört wird. Stattdessen hat der Port bei der Box eine besondere Funktion.
Wenn Sie in Ihrem Browser die Adresse http:// fritz.box:8181 aufrufen, erhalten Sie einen Hinweis. Es erscheint die Meldung "Die Internetseite ist gesperrt". Sie sehen diese Meldung auch dann, wenn Sie auf Ihrem PC versuchen, eine Webadresse aufzurufen, die in den Filtereinstellungen der Fritzbox gesperrt ist. In diesem Fall leitet die Box den HTTP-Zugriff auf Port 8181 um, sodass dann die genannte Meldung erscheint.