SAACKE: Eine gewisse Veränderung gab es allein dadurch, dass Herr Kunz hauptsächlich das Technologiegeschäft verantwortet, während das Applikationsgeschäft auf anderen Schultern ruht. Dieser Bereich ist stark vertikalisiert aufgestellt, so dass es fünf weitere Verantwortliche für die Anwendungen gibt, die alle mehr oder weniger auf der gleichen Ebene wie Herr Kunz stehen, der die Zusatzaufgabe hat, als Geschäftsführer die juristische Klammer zu bilden.
Oracle braucht als Lösungsanbieter neue Konzepte
CW: Gibt diese Aufstellung aus Ihrer Sicht Sinn?
SAACKE: Man muss Oracle zugutehalten, dass es logischerweise neuer Konzepte bedarf in einem Unternehmen, das sich in den vergangenen Jahren radikal verändert hat – von einem Datenbankspezialisten zu einem kompletten Lösungsanbieter. Diese Veränderung bedeutete eine stärkere Fokussierung auf die Branchen. Das muss sich in der Organisation widerspiegeln. Oracle hat eine klar branchenorientierte Organisation und ordnet dem alles andere unter, so auch regionale Anforderungen.
CW: Es stellt sich dann aber die Frage, inwieweit Oracle auf länderspezifische Bedürfnisse Rücksicht nehmen kann.
SAACKE: Das ist die Kunst. Oracle hätte allerdings die Chance, über die User Groups kostengünstig Wissen zu regionalen Anforderungen einzusammeln. Man darf schließlich nicht vergessen, dass sich die Märkte nur langsam ändern. Der deutsche Markt wird auch in 20 oder 30 Jahren noch seine deutschen Eigenarten haben.