Wie sicher sind ownCloud und TeamDrive?

Dropbox-Alternativen auf dem Prüfstand



René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

Empfehlung für das Management: TeamDrive vs. ownCloud

Der Vergleich von TeamDrive mit ownCloud stellt gewissermaßen auch einen kommerziellen einem Open-Source Ansatz gegenüber. Was hier jedoch ein wenig irritiert, ist die Offenheit des kommerziellen Anbieters TeamDrive im Vergleich zu ownCloud. Kommerzielle Anbieter werden oftmals kritisiert, wenig über ihre Sicherheitsarchitektur zu sprechen.
In diesem Fall sehen wir genau das Gegenteil. Das mag bei ownCloud möglicherweise daran liegen, dass bisher nicht viel Sicherheit respektive Verschlüsselung implementiert war, über die man sprechen konnte. Erst mit der ownCloud Version 5.0 wurde ein Modul für die serverseitige Verschlüsselung implementiert. Dass allerdings Informations- aber insbesondere Sicherheitsbedarf besteht, zeigen die Fragen aus der ownCloud-Community. Diese ist auch weiterhin gefordert, mehr öffentliche Informationen und Sicherheit einzufordern.

In diesem Zusammenhang macht der Inhalt des oben angesprochenen Blog-Artikels von ownCloud Sinn, der die grundlegende Sicherheitsphilosophie von ownCloud widerspiegelt. ownCloud sieht das Thema Verschlüsselung zwar als einen wichtigen Punkt an. Der Fokus sollte aber eher auf der Kontrolle der Daten liegen.

Cloud-Storage: Sicherheit versus Flexibilität

TeamDrive setzt auf einen vollständig integrierten Ansatz und bietet zudem eine End-to-End Verschlüsselung aller Daten, die vom Server zum Client des jeweiligen Endgeräts übertragen werden. Damit ermöglicht TeamDrive trotz eines sehr hohen Anspruchs an das unbequeme Thema Sicherheit die komfortable Nutzung eines Cloud-Storage Service.
ownCloud entschlüsselt die Daten erst, wenn diese vom Server geladen werden und überträgt sie in einer SSL-Verbindung. Die fehlenden Bordmittel zur End-to-End Verschlüsselung lassen sich mit externen Lösungen von Drittanbietern erreichen. Hier sollte jedoch bedacht werden, dass die Integration damit aufwändiger wird. Ob ein Open-Source Ansatz speziell in diesem Fall noch Kostenvorteile bietet, ist zu prüfen.

Verschwiegen werden darf nicht, dass ownCloud auf Grund seines Open-Source Ansatzes mehr Flexibilität bietet als TeamDrive. Das System ist damit vollständig an die eigenen Bedürfnissen beziehungsweise die eigene IT-Infrastruktur anpassbar, wenn das erforderlich ist. Hinsichtlich der Sicherheit besteht bei ownCloud allerdings noch Nachholbedarf. Das hat zur Folge, dass die Lösung per se nicht den aktuellen Sicherheitsansprüchen von Unternehmen entspricht und daher nur bedingt zu empfehlen ist.

Am Ende müssen IT-Verantwortliche entscheiden, ob ihr Unternehmen einen kommerziellen und integrierten Ansatz inklusive Sicherheitsmechanismen anhand von Bordmittel erwartet oder eine Open-Source Software, für die allerdings weitere externe Sicherheitslösungen benötigt werden, die selbst zu integrieren sind. Wer eine All-in-One-Lösung inklusive vollständiger End-to-End Verschlüsselung und damit gleichzeitig mehr Sicherheit sucht, sollte sich für TeamDrive entscheiden. (rb)
Dieser Artikel basiert auf einem Blogbeitrag von CloudUser.de.

Zur Startseite