Der im Jahr 2000 gegründete Online-Mobilfunkhändler Sparhandy spielte für die Entwicklung der deutschen Mobilfunkbranche in den letzten Jahren eine wichtige Rolle. Das Online-Unternehmen verkaufte mit der Zeit nicht nur Mobilfunk-Bundles an Endkunden, sondern baute unter dem Namen SH Telekommunikation auch ein erfolgreiches Großhandelsgeschäft auf. Das fiel auch der Verbundgruppe Electronic Partner auf, die Sparhandy 2015 übernahm und in Folge das Mobilfunkgeschäft der Handelslinien EP und Medimax an das Online-Unternehmen auslagerte. Bevor Electronic Partner seine Mobilfunktochter an die Schweizer Mobilezone Holding weiterverkaufte kam das Unternehmen so 2018 auf einen Umsatz von 517 Millionen Euro, davon 147 Millionen Euro im Online-Endkundengeschäft. Seit Mitte 2019 gehört der Mobilfunkspezialist nun zu der Schweizer Holding.
Den Einstieg in den deutschen Markt hatte Mobilezone bereits früher eingeleitet: 2015 beteiligte sich das Unternehmen an dem ein Jahr zuvor gegründeten Onlineshop Deinhandy.de. Mit einem Umsatz von 16 Millionen Euro avancierte das Unternehmen hinter Sparhandy 2018 zum zweitgrößten Online-Mobilfunkhändler. Die Übernahme von Sparhandy bot für Mobilezone deshalb die Chance, eine Konsolidierung auf dem deutschen Online-Consumermarkt für Mobilfunkprodukte in die Wege zu leiten. Genau dies geschah schließlich Ende 2019 mit der Komplettübernahme von Deinhandy. Mobilezone hatte nun die Nr. 1 und Nr. 2 auf dem Online-Mobilfunkmarkt unter einem Dach und erzielte so in Deutschland 2019 einen Umsatz von 911 Millionen Euro. Über die Vertriebskanäle der deutschen Mobilezone-Töchter wurden in dem Jahr eine Million Mobilfunkverträge verkauft - zum Vergleich: Pro Jahr werden in Deutschland insgesamt jeweils rund 10 Millionen Neuverträge und Vertragsverlängerungen abgeschlossen.
Trotz neuer Dachmarke: Eingeführte Brands bleiben
Seit Beginn des laufenden Jahres macht sich Mobilezone nun daran, sein Unternehmensportfolio in Deutschland neu zu ordnen und damit die Konsolidierung auf dem Online-Mobilfunkmarkt aktiv zu gestalten. So wurden das Großhandelsgeschäft der B2B-Marken SH und TPHcom sowie der indirekte Vertrieb der EinsAmobile unter dem Dach der neuen Marke Mobilezone Handel gebündelt. Für das Online-Endkundengeschäft wurde im März die Dachmarke Powwow ins Leben gerufen, unter der im Rahmen einer Mehrmarkenstrategie künftig nicht nur Sparhandy.de und Deinhandy.de geführt werden. Zu Powwow zählen auch der Shopping-TV-Kanal Handystar (ehemals Sparhandy.tv), der hauseigene Mobilfunkprovider High-Mobile, der Finanzierungs-Shop Handy-in-Raten.de sowie die DSL-Vermarktung unter DeinHome.
"Wir haben mit Sparhandy.de und Deinhandy.de die beiden marktführenden Brands der Online Bundle-Vermarktung in unserem Portfolio und wollen hier natürlich den Markt aktiv gestalten und weiterentwickeln", erklärt dazu Geschäftsführer Jens Barth, der Powwow gemeinsam mit Sparhandy-Gründer Wolke Stroman leitet. "Wir investieren deshalb viel in unser digitales Setup - infrastrukturell und personell. Mit zukunftsweisenden Technologien und Arbeitsweisen stellen wir die Weichen, die steigenden Kundenerwartungen auch in Zukunft durch perfekte User Experience zu erfüllen und bestenfalls zu übertreffen." Barth betont in diesem Zusammenhang, dass durch den Fokus auf die E-Commerce-Entwicklung auch die anderen Geschäftsbereiche und das Partnerbusiness profitieren. "Natürlich werden wir auch in unseren weiteren Geschäftsfeldern wie dem TV-Sender Handystar oder der B2B-Marke SH mit der breiten und langjährigen Partnerlandschaft weiter Gas geben und Märkte ausgestalten."
Suche nach neuen Geschäftsmodellen
Die Corona-Pandemie sorgt bei der Ausgestaltung der Mehrmarkenstrategie von Powwow nun für Verzögerungen, doch Barth lässt bereits erkennen, wo es für das Unternehmen in Zukunft strategisch hingehen soll: Zum einen wolle man die Produktkomplexität in den Onlineshops weiterentwickeln und neben dem Verkauf von Mobilfunkgeräten und Produktbundles aus Vertrag und Gerät künftig auch verstärkt auf die Themen Finanzierung und SIM-only-Vermarktung setzen. Zum anderen werde man ein neues Versicherungsprodukt launchen, das den Gedanken Device-as-a-Service verfolge. "Wenn man sieht, wie Unternehmen wie Grover das Thema Miete vorantreiben, ist es naheliegend, das auch wir in diese Richtung gehen und unseren Kunden eine Mobilitätsgarantie im Abomodell anbieten."